TEST

ASUS ROG Strix G16 G614 im Test

Schneller Gaming-Bolide mit wenigen Schwächen - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Optisch haben sich die ROG-Strix-Scar- und die ROG-Strix-G-Reihe zuletzt angenähert und bieten somit das typische ROG-Design mit vielen auffälligen Gamer-Details. Dazu zählt natürlich ein schwarz-graues Grunddesign, das mit vielen Design-Elementen aggressiver gemacht wurde. Hierzu gehören das leicht schimmernde ROG-Logo auf dem Display mitsamt seiner geraden Linie von oben links nach unten rechts, die den Schriftzug "Republic of Gamers" mehrfach in sich trägt und somit einen sauberen Schnitt auf den Deckel bringt. 

An der Unterseite gibt es neben zahlreichen Lüftungsschlitzen, die teilweise ebenfalls die Buchstaben "ROG" zeigen, zahlreiche Erhebungen. Hier deutet ASUS auf den schnellen Grafikchip, aber auch auf die dicke und leistungsstarke Kühlung unter der Haube hin. ASUS setzt abermals auf ein Hinge-Forward-Design, bei dem der Bildschirm leicht nach vorne gerückt ist, womit an der Rückseite mehr Platz zur Verfügung steht, welcher komplett für die Kühlung genutzt werden kann. ASUS hat dort zahlreiche Kühlfinnen untergebracht.


Unter der Haube setzt man sogar auf ein Dreikammernsystem, das nicht nur den Prozessor und die Grafiklösung mit separaten Lüftern kühlt, sondern außerdem den Chipsatz und den Arbeitsspeicher. Alle drei Kühlkörper sind mit mehreren dicken Heatpipes und Vapor-Chambers ausgerüstet, insgesamt sind es sechs an der Zahl. Im Gegensatz zu den richtig edlen ROG-Geräten der Zephyrus-Familie setzt ASUS leider nicht auf ein Vollmetall-Gehäuse, sondern auf eines aus Kunststoff.

Das macht sich leider bei der Verarbeitung bemerkbar, denn das Gehäuse wirkt an vielen Stellen zusammengesetzt und nicht wie aus einem Guss. Das betrifft vor allem die Verbindung der Ober- und Unterseite der Basiseinheit, aber auch den Bereich um die Webcam direkt über dem Bildschirm herum. Hier sind kleinere Spaltmaße zu erkennen. Trotzdem bleibt das Gehäuse sehr stabil. Die Scharniere lassen sich mit einer Hand problemlos öffnen und verhindern Erschütterungen bei kleineren Stößen zuverlässig. Der Öffnungswinkel beträgt etwa 130 °.

Insgesamt bringt es das ASUS ROG Strix G16 in seiner neuesten Modellgeneration 2023 auf Abmessungen von 354 x 264 x 22,6 mm und stemmt rund 2,5 kg auf die Waage, was typisch für ein Gerät dieser Größenklasse ist. Auch andere Modelle wie beispielsweise das Alienware x16 R1 oder das Acer Predator Helios Neo 16 zeigen sich ähnlich dick und schwer. 

Die größte Auffälligkeit und das wohl wichtigste Merkmal für die Strix-Serie ist seine RGB-Beleuchtung. ASUS beleuchtet nämlich nicht die Tastatur farbenfroh, sondern hat außerdem auf der Stirnseite im Bereich der Basiseinheit einen zusätzlichen Leuchtstreifen eingelassen, welcher im Betrieb für eine schicke Farbenstimmung sorgt. Er lässt sich direkt über die Amoury-Crate-Software konfigurieren. Aber auch so fällt das Topcase optisch nicht gerade unauffällig aus. Hier zieht sich ebenfalls das ROG-Logo mittig über die gesamte Baseunit, viele für Spieler oft genutzte Tastenkappen sind transzulent.

Anschlüsse

Die Mehrheit der Schnittstellen realisiert das ASUS ROG Strix G16 über die von vorne aus gesehen linke Geräteseite. Hier warten gleich zwei Typ-C-Schnittstellen auf ihre Verwendung, wovon eine nach Thunderbolt 4 arbeitet und sich somit sehr flexibel in ihrer Nutzung zeigt, aber auch besonders hohe Datenübertragungsraten von bis zu 40 GBit/s möglich macht. Daneben ist eine HDMI-2.1-Buchse für externe Displays eingelassen, genau wie ein vollwertiger RJ45-Port, welcher Geschwindigkeiten von 2,5 GBit/s ermöglicht. Ganz vorne ist eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für Kopfhörer integriert, zwei separate Schnittstellen für den Ein- und Ausgang wären hier sicherlich komfortabler gewesen. Am hinteren Ende, aber noch vor den Lüftungsschlitzen für die Hardware wartet noch die proprietäre Ladebuchse für das externe 330-W-Netzteil auf seine Verwendung.

Auf der gegenüberliegenden, rechten Seite hat ASUS lediglich zwei klassische Typ-A-Schnittstellen vorgesehen, welche beide nach dem USB-3.2-Gen1-Standard arbeiten und somit bis zu 5 Gbit/s bieten. Weitere Ports oder gar einen integrierten Kartenleser sucht man vergebens. Drahtlos wird per WiFi 6E und Bluetooth 5.2 kommuniziert. Es ist Intels eigener AX211-Chip.


Tastatur und Touchpad

Bei der Tastatur setzt ASUS zwar nicht auf mechanische Tasten, sondern auf die einfache, aber bewährte Rubberdome-Technik, die mit einem 1,9 mm großen Tastenhub und einem angenehmen Tastenfeedback positiv auffällt. Die 89 Tasten sind in der Regel mit 16 x 16 mm großzügig bemessen und im Abstand von 4 mm angebracht. Das erlaubt ein schnelles und treffsicheres Tippen und somit auch das Anfertigen längerer Texte, wie beispielsweise diesen Artikel. ASUS setzt auf ein Standard-Layout, in das lediglich die Pfeiltasten direkt integriert wurden, einen separaten Nummernblock gibt es trotz der 16-Zoll-Ausrichtung aufgrund der großen Tasten jedoch nicht. Dafür sind ein paar Multimedia-Tasten und programmierbare Makro-Tasten mit von der Partie. 

Die für Spieler wichtigen WASD-Tasten sind leicht transparent und mit einer weißen Beschriftung etwas deutlicher hervorgehoben. Hier ist die Ablesbarkeit mitunter am besten, könnte bei den übrigen Tasten jedoch besser sein. Hier sorgen ein etwas schlechter Kontrast aus schwarzer Tastenkappe und grauer Beschriftung, aber auch eine recht dünne Schrift für eine schlechte Ablesbarkeit. Teilweise wirkt die Beschriftung gerade im Bereich der F-Tasten überladen. Für dunklere Umgebungen ist natürlich eine Hintergrundbeleuchtung integriert, das RGB-System lässt sich für jede Taste einzeln konfigurieren und erweist sich im Test als recht leuchtstark und sehr gut ausgeleuchtet.


Das Touchpad ist mittig direkt unterhalb der Tastatur angebracht und kommt auf Abmessungen von 130 x 86 mm, womit es für ein Gaming-Gerät relativ großflächig ausfällt. Aufgrund der nur sehr leicht angerauten Oberfläche bietet es sehr gute Gleiteigenschaften und ein gutes Feedback bei einer angenehmen Haptik. Selbst zu den Rändern und den Ecken hin, bietet es eine hohe Präzision sowie eine gute Geschwindigkeit bei der Umsetzung der Eingaben, die bis hin zu aufwendigen Multitouchgesten reicht. Schade, dass für den linken und rechten Mausklick, welche beide ohne dedizierte Tasten direkt im Touchpad ausgeführt werden müssen, recht viel Kraft aufgewendet werden muss. Spieler dürfte das weniger stören, dürften sie weiterhin einen vollwertigen Gaming-Nager per USB anschließen wollen.