TEST

XMG Core 16 (L23) im Test

Leistungsfähiges AMD-Notebook für Gamer - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Die optischen Gemeinsamkeiten zum XMG Neo 16 sind nicht abzustreiten, bleibt sich Schenker Technologies seiner aktuellen Designlinie auch bei diesem Gerät treu und setzt auf ein eher schlichtes, geradliniges Design ohne viele Schnickschnack. Das komplette Gehäuse ist in einem matten Schwarzton gehalten, wobei die Rückseite des Bildschirms in einem leicht schillernden Aluminium gehalten ist, in das das Herstellerlogo edel eingraviert wurde, während die Basiseinheit komplett aus Kunststoff besteht. Auf aggressive Designelemente wird abermals verzichtet, wobei die Luftauslässe gerade an der Rückseite doch etwas opulenter ausfallen. Insgesamt bleibt der Gaming-Bolide damit zeitlos. 

Gegenüber dem Schwestermodell mit Intel-Hardware besitzt das Gerät mit 358,4 x 266,8 mm die gleiche Grundfläche, ist mit 26,1 mm ebenso schlank, dafür mit 2,35 kg gut 150 g leichter, was vermutlich an der fehlenden Wasserkühlungs-Option liegt. Für farbliche Abwechslung sorgt im Betrieb die RGB-Hintergrundbeleuchtung der Tastatur, die sich wieder einmal mehr bequem per Software umfangreich konfigurieren lässt. 

Eine Wartungsklappe auf der Rückseite, über die man einen schnellen und einfachen Zugriff auf die Speichermodule hätte haben können, gibt es beim XMG Core 16 allerdings nicht. Hierfür muss die komplette Unterseite abgenommen werden, was jedoch recht schnell von der Hand geht, wenn man die zwölf Schrauben löst und den Boden leicht aufhebelt.


Das TongFang-Barebone (GM6XG7X) überzeugt mit einer sehr guten Verarbeitung und Stabilität. Die Basiseinheit aus Kunststoff gibt selbst auf stärkeren Druck hin an keiner Stelle nach, scharfe Ecken oder Kanten gibt es nicht. Im Gegenteil: Die sind ohnehin stets abgerundet. Für einen besseren Grip ist die Oberfläche rings um die Tastatur und das Touchpad herum leicht gummiert, was leider Fett- und Schmutzflecken magisch anzieht. Schon nach wenigen Minuten Benutzung ist das Testgerät übersäht von Gebrauchsspuren. 

Das Display lässt sich zwar recht stark verwinden und auch die beiden Scharniere könnten für einen Einsatz in Bus und Bahn bei holprigen Streckenabschnitten verwindungssteifer sein, verhindern sie ein störendes Nachwackeln nicht gänzlich. Dafür ist eine Einhandbedienung problemlos möglich. Der Öffnungswinkel beträgt dann etwa 135 °.

Damit rangiert das XMG Core 16 (L23) größentechnisch auf dem Niveau eines Razer Blade 16, welches zwar etwas dünner, dafür marginal schwerer ist oder aber auf dem Niveau des Gigabyte AORUS 15X ASF mit 2,5 kg und einer Bauhöhe von nur 22,6 mm. Dafür kann das XMG-Gerät jeweils über die vollen TGP- und TDP-Werte abrufen und wird nicht zugunsten der Kühlung und Stromversorgung künstlich ausgebremst.

Anschlüsse

Auf Seiten der Anschlüsse hat das XMG Core 16 (L23) alles zu bieten, was das Spielerherz begehren dürfte. Dabei achtet das Chassis sogar auf eine sinnvolle Platzierung der Anschlüsse, denn besonders klobige oder im Alltag eher weniger wechselfreudige Schnittstellen sind an die Rückseite hinterhalb des Bildschirms gewandert. Hier warten mit mini-DisplayPort 1.4b und HDMI 2.1 zwei Videoausgänge sowie eine vollwertige Gigabit-LAN-Schnittstelle auf ihre Verwendung. Ebenfalls dort untergebracht sind eine moderne Typ-C-Buchse sowie die Ladebuchse für das externe 230-W-Netzteil. 

Die von vorne aus links gesehene, linke Geräteseite bietet zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen für den Anschluss eines Gaming-Headsets und eine USB-A-Buchse, welche allerdings noch nach dem älteren 2.0-Standard arbeitet und damit eigentlich nur für den Anschluss zusätzlicher Eingabegeräte geeignet ist. Auf der gegenüberliegenden, rechten Seite gibt es zwei zusätzliche USB-A-Ports, welche mit USB 3.1 deutlich schneller agieren. Ganz vorne ist noch ein SD-Kartenleser integriert. Drahtlos wird per WiFi 6 und Bluetooth 5 kommuniziert, was über das optionale AX200-Modul realisiert wird.

Alle Schnittstellen sind jeweils mittig platziert, während der hintere Part der Seiten für die Kühlung verwendet wird. 


Tastatur und Touchpad

Das XMG Core 16 (L23) gibt es wahlweise mit einer Membran-Tastatur oder mit mechanischen Cherry-MX-Switches. Das macht nicht nur Unterschiede beim Tastenfeedback, sondern außerdem bei der Beleuchtung. Denn während sich die RGB-LEDs beim Basismodell sich über eine einzige Zone konfigurieren lassen, ist die Konfiguration der Beleuchtung bei der rund 125 Euro teuren Cherry-Option für jede Taste einzeln einstellbar. Schenker Technologies setzt dabei auf die taktilen Ultra-Low-Profile-Switches von Cherry MX, was dann auch Features wie N-Key-Rollover oder Anti Ghosting möglich macht. 

Das Testgerät hat die mechanischen Switches und somit die teurere Option spendiert bekommen. Die Schalter der Ultra-Low-Profile-Baureihe lösen nach einer Wegstrecke von nur 0,8 mm aus und verfügen über einen Hub von 1,8 mm. Das ermöglicht ein klar definiertes und präzises Feedback, was nicht nur fürs Zocken gilt, sondern auch für längere Texte. Das knackige Tippgefühl ermöglicht ein schnelles und präzises Feedback, die Abmessungen belaufen sich in der Regel auf 15 x 15 mm und sind im Abstand von etwa 3 mm angebracht. Die mechanischen Switches gibt es allerdings nicht für alle Tasten. Der separate Nummernblock oder die Funktionstasten umfassen beispielsweise lediglich klassische Rubberdome-Tasten, was technische und finanzielle Gründe für den Hersteller hat.

Der RGB-Hintergrundbeleuchtung ist äußerst gleichmäßig und leuchtstark – hier gibt es nichts auszusetzen. Die Ablesbarkeit ist selbst in hellen Umgebungen gewährleistet, denn Schenker Technologies setzt auf einen hohen Kontrast aus schwarzer Tastenkappe mit weißer Beschriftung.


Auch beim XMG Core 16 (L23) ist das Touchpad leicht nach links gerückt unterhalb der Tastatur angebracht und kommt auf Abmessungen von 115 x 70 mm. Auf dedizierte Maustasten für den linken und rechten Mausklick wird verzichtet, es handelt sich um ein klassisches Clickpad, bei dem diese per Fingertab direkt im Mausersatz durchgeführt werden. Aufgrund der nur sehr leicht angerauten Oberfläche sind die Gleiteigenschaften sehr gut, Präzision und Geschwindigkeit der Umsetzung können sich ebenfalls sehen lassen, was natürlich auch für aufwendige Multitouchgesten gilt. Zu den Rändern und Ecken hin nimmt die Zuverlässigkeit jedoch etwas ab. Praktisch: In der linken oberen Ecke kann das Touchpad (de-)aktiviert werden, was über eine kleine LED signalisiert wird.

Es ist insgesamt ein solider Mausersatz für den mobilen Einsatz. Ambitionierte Spieler kommen allerdings nicht um einen waschechten USB-Nager der Gaming-Klasse herum.