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Core i7-870, i7-860 und i5-750 - und Clarkdale - Fazit

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Nun ist er also da, Intels neuer Streich - aber lohnt die Investition oder sollte man eher den teureren Core i7-9xx bevorzugen? Für das Gros der Anwender lautet die Antwort, dass die neuen Lynnfield-Prozessoren die bessere Wahl sind. In unseren Benchmarks gab es nur kleinere Unterschiede zwischen den gleichgetakteten Core i7-9xx und Core i7-8xx-Modellen, sodass man den Core i7-870 zwischen dem Core i7-950 und -940 sehen kann und das kleinere Core i7-860-Modell knapp unter dem Core i7-940 anzusiedeln ist. Preislich werden sich die Modelle in den nächsten Woche noch etwas attraktiver zeigen, da die Shops ersteinmal die Erstkäufer und Innovatoren etwas abschöpfen werden, bevor die Preise nach dem ersten Run auf die Prozessoren fallen werden.

Betrachtet man dazu den geringen Stromverbrauch, hat der Core i7-8xx einen weiteren Bonus gegenüber dem Core i7-9xx. Hinzu kommt eine ähnliche, wenn nicht bessere Übertaktbarkeit der CPU. Letztendlich sind die Plattformkosten als Argument zu nennen, da Sockel-1366-Mainboards im Handel teilweise über 100 Euro mehr zu Buche schlagen. Ein gut ausgestattetes Sockel-1156-Mainboard ist bereits für 160 Euro erhältlich, eine Core-i7-9xx-Platine kostet hingegen zwischen 200 und 350 Euro. Hinzu kommt der notwendige dritte Speicherriegel, um die Leistung auch tatsächlich aus dem Bloomfield heraus zu kitzeln. Damit sind die Speicherkits auch ein Kostenfaktor, wenn auch nicht ein allzu großer.

Somit ist für den Großteil der PC-Käufer der Lynnfield die richtige Wahl - wobei wir den Core i7-860 aufgrund seines deutlich besseren Preis-Leistungsverhältnisses empfehlen.

hintens

Für einige Anwender wird die neue Plattform jedoch nicht das Optimum darstellen: Wer auf Performance-Jagd ist und Benchmarkrekorde brechen will, wird dies nur mit einem X58-Mainboard und dem Core i7-9xx schaffen. Nicht umsonst stellt Intel heraus, dass diese Plattform für Enthusiasten gemacht ist. Auch die Extreme-Edition-Prozessoren werden nur für den Sockel 1366 gebaut. Letztendlich ist der X58 auch der einzige Weg, um sinnvoll mehrere Grafikkarten auf einem Mainboard unter zu bekommen. Wer SLI und CrossFire nutzen will, um zwei oder mehr Grafikkarten einzusetzen, sollte auch die paar Euro mehr in die Plattform investieren.

Intels Core i5-750 ist hingegen weder Fisch noch Fleisch: Zum einen kann er durch seinen niedrigen Preis punkten und setzt auch auf die günstige Lynnfield-Plattform, aber durch das Fehlen von Hyperthreading und den niedrigen Takt kann er sich nicht wirklich überzeugend in den Benchmarks präsentieren. Es hat schon einen Sinn, dass Intel für diesen Prozessor eine andere Kennzeichnung statt "i7" gewählt hat - das sollte dem Käufer auch bewusst sein. Er ist eher als Ersatz für Prozessoren wie den Q9550 und schneller ältere Quad-Cores zu sehen.

Im Vergleich zu Intels letzter Architektur und dem AMD Phenom II X4 kann der Core i5-750 allerdings auch noch überzeugen - allerdings ist das auch nicht wirklich schwer, da der Leistungszuwachs, der durch die Nehalem-Architektur im letzten Jahr erreicht worden ist, immens ist. Intels kleiner Core i5-640 gibt einen guten Ausblick darauf, dass auch Dual-Core-Prozessoren in einem halben Jahr ein deutlich höheres Geschwindigkeitsniveau erreichen werden.

Positive Aspekte des Core i7-8xx und i5-750:

  • hohe Leistung, Turbo-Modus
  • geringe Platformkosten (Dual-Channel, P55-Chipsatz)
  • gute Stromsparfeatures und gute Stromsparfunktionen
  • gute Übertaktungsmöglichkeiten

Negative Aspekte des Core i7-8xx und i5-750:

  • kein Hyperthreading (Core i7-750), dadurch starker Performanceinbruch
  • keine Extreme-Edition-Prozessoren mit freiem Multiplikator
Einen Award zücken wir für den
Core i7-870 und Core i7-860

Ein ideales System würde unserer Meinung nach aus einem Core i7-860 bestehen (274 Euro), hinzu kommen ein gutes Sockel-1156-Mainboard (z.B. ASUS P7P55D Deluxe, Gigabyte GA-P55-UD5 oder MSI P55-GD80, ca. 180 Euro) und 4 GB DDR3 (z.B. OCZ DDR3 PC3-15000 Platinum Low Voltage oder Corsair CMD4GX3M2A1600C8, ca. 100 bis 120 Euro). Für ungefähr 580 Euro bekommt man also den Unterbau, sodass mit Festplatte, optischem Laufwerk, Netzteil, Gehäuse und einer Radeon-HD-4890-Grafikkarte ein gutes Gaming-System ohne große Kompromisse für 800 Euro zu haben ist. Wer mit günstigeren Komponenten (Mainboard, Speicher,...) zurecht kommt, kann den Preis auf unter 700 Euro drücken - das wäre mit dem Core i7 9xx nicht möglich gewesen.

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