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Der Tick ist da: Intel stellt am heutigen Tag die neuen Ivy-Bridge-Prozessoren vor. Insgesamt handelt es sich um 14 neue Modelle im Desktop- und Notebook-Bereich, hinzu kommen acht Chipsätze, die teilweise schon vorgestellt worden sind, und fünf Wireless-Optionen. In diesem Test schauen wir uns die Desktop-Prozessoren genauer an, während wir in einem zweiten Review eine Mobile-CPU unter die Lupe nehmen.
Intels dritte Generation der Core-Mikroarchitektur ist als "Tick" aus Intels Tick-Tock-Modell ein sogenannter Shrink: Man nimmt die Architektur der Vorgänger-Generation "Sandy Bridge" und verkleinert die Herstellungsstrukturen. Die Herstellung des Prozessors findet nun in einem 22-nm-Prozess statt, wobei Intel auf neue Tri-Gate-Transistoren setzt, die bislang nicht zum Einsatz kamen.
Allerdings hat Intel auch an einigen Bereichen der CPU gearbeitet und Verbesserungen eingebaut. Insofern ist Ivy Bridge nicht einfach ein geshrinkter Sandy Bridge, sondern – und das betont Intel auch in den Marketing-Materialien – ein "Tick+". Wie wir später sehen werden, bezieht sich dieses Plus hauptsächlich auf den Bereich der Onchip-Grafik.
Für einen Test haben wir die folgenden Prozessoren erhalten, an denen man erkennt, dass Intel einmal mehr das Namensschema geändert hat:
- Intel Core i7-3770K
- Intel Core i5-3570K
- Intel Core i5-3550
- Intel Core i5-3450
Intels Core i7-3770K ist das neue Topmodell und ersetzt somit den Core i7-2700K. Die Taktraten haben wir in der unten stehenden Tabelle aufgeführt – hier hat sich im Vergleich zum Vorgänger zunächst einmal wenig getan. Der Gegenpart zum bislang sehr beliebten Core i5-2500K ist der Core i5-3570K. Hier fehlt Hyperthreading, wie bei allen i5-Modellen, aber der CPU-Takt ist entsprechend hoch geblieben. Als drittes und viertes Modell haben wir den Core i5-3550 und Core i5-3450 als Einsteiger-Ivy-Bridge-Prozessoren im Test. Alle neuen Ivy-Bridge-Modelle sind nun mit DDR3-1600-Unterstützung ausgestattet, können also auf ein etwas schnelleres Dual-Channel-Speicherinterface zurückgreifen.
der Core i7-3770K und die kleineren Ableger
aus der Ivy-Bridge-Familie.
Die Kennzahlen der getesteten Desktop-Modelle im Vergleich haben wir in folgender Tabelle zusammengefasst:
Desktop-Modelle Ivy Bridge (Quad Core) | |||||
---|---|---|---|---|---|
Prozessor | Core i7-3770K | Core i5-3570K | Core i5-3550 | Core i5-3450 | Zum Vergleich: Core i7-2700K |
Preis | 313 US-Dollar (Alternate) | 212 US-Dollar (Alternate) | 194 US-Dollar (Alternate) | 174 US-Dollar (Alternate) | 289 Euro (Alternate) |
TDP | 77 Watt | 77 Watt | 77 Watt | 77 Watt | 95 Watt |
Kerne / Threads | 4 8 | 4 4 | 4 4 | 4 4 | 4 8 |
CPU-Frequenz | 3,5 GHz | 3,4 GHz | 3,3 GHz | 3,1 GHz | 3,5 GHz |
Turbo 4 Core | 3,7 GHz | 3,6 GHz | 3,5 GHz | 3,3 GHz | 3,6 GHz |
Turbo 2 Core | 3,9 GHz | 3,8 GHz | 3,7 GHz | 3,5 GHz | 3,8 GHz |
Turbo 1 Core | 3,9 GHz | 3,8 GHz | 3,7 GHz | 3,5 GHz | 3,9 GHz |
Speicherinterface | Dual-Channel DDR3-1600 (Low Voltage Support) | Dual-Channel DDR3-1333 | |||
L3-Cache | 8 MB | 6 MB | 6 MB | 6 MB | 8 MB |
Intel HD Graphics | HD 4000 | HD 4000 | HD 2500 | HD 2500 | HD 3000 |
Render Frequency | 650 MHz | 650 MHz | 650 MHz | 850 MHz | |
Graphics Turbo | 1150 MHz (max.: 1350 MHz) | 1100 MHz | 1100 MHz | 1350 MHz | |
PCIe 3.0 | ja | ja | ja | ja | nein |
Intel Secure Key | ja | ja | ja | ja | nein |
OS Guard | ja | ja | ja | ja | nein |
vPro, VT-d, TXT, SIPP | nein, nur Nicht-K-Modelle | ja | nein | ja | |
Unlocked Multiplikator | ja | ja | nein | nein | ja |
Neben den aufgelisteten Modellen hat Intel noch den Core i7-3770 im Angebot. Dieser Prozessor besitzt keinen offenen Multiplikator und auch eine leicht andere Taktung: Der Core i7-3770 besitzt dieselben Turbo-Taktfrequenzen wie der Core i7-3700K, aber nur eine Basis-Frequenz von 3,4 GHz. Das macht ihn aber nur dann langsamer, wenn Intels Turbo-Feature ausgeschaltet ist. Einen Vorteil hat der "Nicht-K-Prozessor" aber: Er unterstützt vPro, VT-d, TXT und SIPP - diese Features sieht man wohl für den Overclocker nicht als interessant an.
CPU-Z-Screens vom i7-3770K, i5-3570K,...
...sowie vom i5-3550 und i5-3450
Beim Core i5-3550 und i5-3450 setzt Intel die Taktfrequenzen niedriger an (max. Turbo 3,7 und 3,5 GHz). Zudem unterstützen diese beiden Prozessoren nicht die große Intel HD Graphics 4000, sondern nur die kleinere Intel HD Graphics 2500. Bei dieser hat man einzelne Execution Units abgeschaltet. Der kleinere i5-3450 besitzt zudem auch keine vPro-, VT-d-, TXT- und SIPP-Unterstützung
Neben den Modellen mit 77W TDP hat Intel auch noch vier Prozessoren mit geringerer TDP im Sortiment: Die Core i7-3770S und -T entsprechen dabei weitestgehend dem Core i7-3770 mit leicht veränderten Taktfrequenzen, besitzen aber nur 65 bzw. 45 Watt TDP durch eine niedrigere Spannung und niedrigere Frequenz. Die Core i5-3550S und Core i5-3450S sind mit 65 W TDP unterwegs und entsprechen den Core i5-3550 und i5-3450, aber mit niedrigerer Frequenz und Spannung.
Sicherlich haben aufmerksame Leser auch unsere News gelesen, dass Ivy-Bridge-CPUs mit 95W TDP im Handel gesichtet worden sind. In der Tat steht auf der Verpackung der Verkaufsmodelle momentan 95 Watt, hierzu bekamen wir aber eine Entwarnung von Intel:
3rd generation Intel quad core standard power processors have a TDP of 77W. In some cases you may continue to see references to a 95W TDP. Intel has requested that original equipment manufacturers continue to design platforms based on Intel 7 series express chipsets to a 95W TDP target to ensure compatibility with 2nd generation Intel processors.
Alle Ivy-Bridge-Modelle haben also 77 Watt - man kann aus dem Statement von Intel aber ablesen, dass man sich eventuell die Möglichkeit offen halten will, höher getaktete Ivy-Bridge-Modelle oder Sechskern-Modelle mit 95 Watt in den Handel zu bringen. Die Systemintegratoren hätten dann bereits passende Zusammenstellungen am Markt, was die Markteinführung beschleunigen und vereinfachen würde.
Für den Test sendete uns Intel einen Core i7-3770K. Die anderen Ivy-Bridge-Modelle erhielten wir netterweise von Alternate, um auch die preislich attraktivere Variante mitzutesten. Eine Simulation der CPUs ist aufgrund der unterschiedlichen Cache-Größen nicht ohne Messunterschiede möglich.