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Dem Z77-Chipsatz werden wir uns in Kürze in diversen Mainboard-Tests widmen. In unserem Testlabor sind mittlerweile acht Z77-Platinen eingetroffen, die wir teilweise schon in kleinen Galerien vorgestellt haben:
- ASRock Z77 Professional Fatal1ty
- ASUS Maximus V Gene
- ASUS P8Z77-V Deluxe
- Elitegroup Z77H2-AX Black Extreme
- Gigabyte Z77X-UD3H
- Intel DZ77GA-70K
- MSI Z77A-GD65
Weiterhin ist das Gigabyte G1 Sniper 3 bereits eingetroffen.
Alle Boards setzen hierbei auf dieselbe Basis und bauen Zusatzchips um Intels Z77:
PCIe-3.0-Support, der Z77-Chipsatz wird mit USB3.0-
und kleineren Verbesserungen etwas aufgebohrt.
Einige Veränderungen gehen zulasten der CPU: Die Ivy-Bridge-Modelle können nun alle mit PCIe 3.0 umgehen, entweder mit einer x16-Anbindung oder zwei x8-Anbindungen für Grafikkarten: SLI und Crossfire sind also möglich. Auch hat der Hersteller die Möglichkeit, statt der x16-Anbindung eine x8-Anbindung und zwei x4-Anbindungen zu realisieren, beispielsweise um ein Workstation- oder Server-Mainboard zusätzliche Controller direkt an der CPU anzubinden. Da die CPU drei Controller mitbringt, können maximal drei Karten angesprochen werden. Missverständlich ist hier die obige Grafik, die Thunderbolt direkt an die CPU anbindet: Nach Rückfrage bei Intel bestätigte man uns, dass Thunderbolt immer über die PCIe-2.0-Lanes (x4) des Panther-Point-Chipsatzes angebunden werden würde und nicht über die CPU direkt.
Über ein DMI2.0-Interface und einen Display-Interconnect wird der Z77 mit dem Prozessor verbunden. Hier hat sich im Vergleich zum Vorgänger-Chipsatz und Sandy Bridge keine Änderung ergeben - ein Grund, warum beide Chips kompatibel einsetzbar sind.
Der Chipsatz selber bringt nun über das Display-Interface die Möglichkeit mit, maximal drei Displays gleichzeitig anzusteuern. Das wird allerdings eher für die H67-Platinen oder Midrange-PCs interessant sein. Enthusiasten werden sich eher an den zusätzlichen vier USB-3.0-Ports erfreuen, die Intel nun endlich nativ integriert. Hierzu haben wir einen kleinen Performance-Vergleich zu den bislang verwendeten NEC/Renesas-, ASMedia- und VIA-Controllern.
Einen kleinen Performance-Vergleich haben wir deshalb auch gleich vorgenommen. Eine Patriot Pyro SE 240 GB SSD haben wir in einem USB-3.0-Gehäuse (Delock) mit schnellem JMicron JMS551-Wandler einmal im USB-3.0-Port des Intel Z77 und einmal im USB-3.0-Port eines ASMedia-Controllers betrieben. Gemessen wurde die sequentielle Schreib- und Leserate mit Atto bei unterschiedlichen Blockgrößen:
USB 3.0 Performance Vergleich:
Links: Intel, Rechts: ASMedia
Wie man sehen kann, unterscheiden sich die beiden Controller nur geringfügig: Intel bietet minimal bessere Read-Werte im Bereich mit kleinen Blöcken, die Read-Werte bei großen Blöcken sind allerdings praktisch identisch. Bei den Schreib-Werten liegt ASMedia um 5 bis 10 MB/s vorne.
Alle anderen Bereiche sind auf dem Diagramm praktisch unverändert, bis auf Intels Rapid Storage Technology. Diese – nun in der Version 11 – integrierte Technik beinhaltet auch die von Ultrabooks bekannte Rapid Start Technology und zustätzliche Erweiterungen. PCI als aussterbende Bus-Art wird übrigens nur noch bei den B75-, Q75 und Q77-Platinen unterstützt. Die anderen 7er-Chipsätze können PCI nur noch über den schon von der 6er-Serie bekannten Zusatzchip mit auf das Board bringen.
Viele Besonderheiten, die Intel bei Ivy Bridge als neu betont, sind eher auf die Zusammenarbeit mit dem Chipsatz zurückzuführen: Die Smart Response-Technik, also einfach ausgedrückt SSD Caching, war bereits beim Z68 dabei. Neu ist hingegen die Rapid Start Technology, die das Booten von Windows-Systemen beschleunigen kann, indem Suspend-to-RAM und Suspend-to-Disk kombiniert wird. Notwendig hierfür ist eine SSD, auf die das System den RAM-Inhalt ablegen kann, um ihn dann nach dem Aufwecken des Systems wieder zurück zu spielen.
In unserem Test funktionierte dies mit einer Sandisk Extreme 120 GB hervorragend: Innerhalb von ein paar Sekunden schaltete sich das System nach dem Klicken auf "Energie sparen" komplett aus, der Stromverbrauch sinkt auf Null. Nach dem Betätigen der Maus oder einer Taste wacht das System binnen weniger Sekunden wieder auf und ist gleich einsatzbereit.
Smart Connect als weitere Technik dient dem Synchronisieren des Systems, auch wenn der Monitor abgeschaltet ist. Die Funktion sucht dann automatisch nach Neuigkeiten, z.B. wird der Mail-Client synchronisiert. Ausprobiert haben wir diese Funktion nicht, wir werden aber in einem der kommenden Notebook-Tests darauf eingehen, da die Funktion für den Mobile-Bereich gedacht ist.
Auf Sicherheitsebene kommt mit den neuen Ivy-Bridge-Prozessoren und der 7er-Chipsatzserie über vPro die Identity Protection Technology hinzu, mit der Intel über eine "What You See Is What You Sign (WYSIWYS)" genannte Absicherung Phishing-Versuche verhindern möchte, weiterhin ist Intels Anti Theft Technology enthalten, mit der über Zusatzsoftware von Firmen wie McAfee, Absolute Software oder MFormation gestohlene Notebooks deaktiviert - und beim Wiederfinden einfach wieder aktiviert - werden können.
Auf Hardware-Seite hat Intel hierfür einen Secure Key Generator in die CPU eingebaut, der Zufallszahlen schnell generieren kann.