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Der X299-Chipsatz ist eigentlich kein "neuer" Chipsatz, sondern der Z270-Chipsatz mit anderem Sockel: Beide Modelle sind technisch identisch und besitzen auch dieselbe Anzahl an verfügbaren PCIe-Lanes, die angebunden werden können. So kann der Hersteller eine beliebige Anzahl an SATA-Ports und 3.0 USB-Ports verwenden und den Rest der PCIe-Schnittstellen für Erweiterungsslots oder weitere Controller verwenden. Auch das DMI-3.0-Interface ist unverändert übernommen und die integrierte Gigabit-Ethernet-Schnittstelle, wenn der Mainboardhersteller sie nutzen möchte.
Natürlich unterscheiden sich die Mainboards trotzdem signifikant, denn mit dem X299-Chipsatz und bis zu 44 PCIe-Lanes in der CPU werden Multi-GPU-Konfigurationen möglich und es ist selbstverständlich auch möglich, Geräte direkt an die CPU anzubinden. Insofern werden die Mainboardhersteller unterschiedliche Designs für Z270 und X299 zeigen, mit vermutlich deutlich mehr Features im X299-Bereich.
Ein "Zusatzfeature", welches der Z270-Chipsatz nicht bietet, ist VROC (Virtual RAID over CPU). VROC ist effektiv ein etwas besseres Software-RAID, das direkt auf CPU-Ebene ausgeführt wird und somit eine etwas bessere Performance bieten soll. VROC ist speziell für PCI-Express-basierte SSDs designed und kann daher mit M.2- oder anderen PCIe-SSDs verwendet werden. Standardmäßig steht allerdings nur RAID 0 zur Verfügung. Möchte man RAID 1 oder RAID 5 verwenden, muss man Hardware-Dongles kaufen, sogenannte RAID-Keys. Ein Schlüssel für RAID 1 kostet hier 99 USD, für RAID 5 verlangt man bis zu 249 USD. Für eine teure Desktop-Plattform ist dies eine Neuheit, dass man für ein Chipsatz-Feature vom Kunden einen Extra-Betrag verlangt. Zudem gibt es eine weitere Einschränkung: Bislang sieht es so aus, dass nur Intels eigene 600p-SSD unterstützt wird und die kommenden Optane-SSDs. Schnelle Samsung-960-Pro-SSDs oder ähnliches lassen sich nicht einsetzen. Das Feature wird somit nicht nur teuer, sondern in unseren Augen auch momentan ziemlich wertlos. Eventuell ändert sich dies mit entsprechenden Optane-SSDs, momentan lohnt sich VROC aber nicht wirklich.