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Mit der neuen AM4-Plattform spielt natürlich auch das Thema PCI-Express 4.0 eine Rolle. Ein wichtiger Fokus der AM4-Plattform mit dem neuen X570-Chipsatz liegt somit auf der Unterstützung von PCI-Express 4.0. AMD bietet 24 Lanes an, die verteilt werden können. Vier sind für die Anbindung des Chipsatzes reserviert, 16 weitere werden für die PCI-Express-Steckplätze verwendet und somit bleiben vier übrig, um beispielsweise eine NVMe-SSD direkt am Prozessor anzubinden.
Bei den neuen Navi-Grafikkarten spielt dies in der Leistung zunächst einmal weniger eine Rolle, dafür aber profitieren SSDs aufgrund der Verdopplung der Datenrate pro PCI-Express-Lane wohl am deutlichsten. Für die Tests verwendet haben wir die Corsair MP600.
Im CrystalDiskMark ist zu erkennen, das vor allem das sequentielle Lesen und Schreiben von der höheren Bandbreite von PCI-Express 4.0 profitiert. Die Datenraten springen von 3,5 GB/s auf fast 5 GB/s für das Lesen von Daten.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch im ATTO-Benchmark. Ab Dateigrößen von 32 bzw. 64 kB klaffen die Werte für die Datenrate auseinander.
Zusammenfassend lässt sich sagen: PCI-Express 4.0 bietet in der Übertragung großer Datenmengen deutliche Vorteile. Nicht immer aber muss dies in der Praxis auch bedeuten, dass Prozesse schneller abgearbeitet werden können und wie oft müssen mehrere Gigabyte an Dateien am Tag hin und her verschoben werden? IOPS und Latenzen sind weitere Punkte, die von PCI-Express 4.0 kaum profitieren. Hier wird es auf die Umsetzung des Controllers bzw. der Firmware ankommen. Auch die Verwendung des Speichers, ob QLC- oder TLC-NAND, spielt eine Rolle. Intels Optane-Speicher bietet gewisse Vorteile, bis der Chipgigant PCI-Express-SSDs mit dem neuen Standard anbieten wird, dürfte aber noch einige Zeit vergehen. Man wird zumindest so lange warten müssen, bis auch Intel eine entsprechende Plattform bereitstehen hat.
Eine offene Frage ist noch, in wie weit Spieler von PCI-Express 4.0 profitieren werden. Derzeit scheint es nicht so, als könnten die FPS damit gesteigert werden. Auch bei den Ladezeiten gibt es keinerlei Unterschiede. Im produktiven Umfeld könnte es aber Leistungsunterschiede geben. Das Editieren von hochauflösenden Videos ist ein Beispiel dafür.