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Bevor Ende Mai die ersten Ryzen-3-Ableger der dritten Generation in den Handel kommen und das Produktportfolio von AMD damit weiter nach unten hin abgerundet wird, wollen wir noch einen echten Exoten unter die Lupe nehmen, der derzeit nicht in Deutschland erhältlich ist und den es hierzulande vermutlich auch nicht geben wird. Die Rede ist vom AMD Ryzen 5 3500X, der bisher nur in Asien erhältlich ist. Wie sich der Sechskerner ohne SMT-Unterstützung und vollem L3-Cache in der Praxis schlägt, das erfährt man in diesem Hardwareluxx-Artikel auf den nachfolgenden Seiten.
Der AMD Ryzen 5 3500X ist in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit: Nicht nur, weil er ausschließlich in Asien verfügbar ist, sondern auch weil die Unterschiede zum nächst kleineren Modell einzig und alleine beim Cache zu finden sind. Während der AMD Ryzen 5 3500 mit einem 16 MB großen L3-Cache auskommen muss, verfügt die Variante mit zusätzlichem X-Kürzel im Namen über die doppelte Kapazität. Bei den restlichen Eckdaten gibt es zwischen den beiden keinerlei Unterschiede: Beide stellen sechs Kerne zur Verfügung, müssen auf das SMT-Feature verzichten und machen sich mit einem Basis- und Boost-Takt von 3,6 bis 4,1 GHz ans Werk. Außerdem sortieren sich die beiden Sechskerner in der 65-W-TDP-Klasse ein.
Technisch gesehen entsprechen der AMD Ryzen 5 3500X und der AMD Ryzen 5 3500 den beiden größeren Schwestermodellen: Wie beim AMD Ryzen 5 3600(X) gibt es auch hier einen zentralen I/O-Die, der unter anderem das DDR4- und PCI-Express-Interface bereitstellt, und einen Core-Compute-Die. In diesem CCD befinden sich zwei CCX-Cluster mit jeweils drei aktiven Kernen, die je nach Modell einen 8 oder 16 MB großen L3-Cache besitzen. In der Summe stehen somit die besagten 16 oder 32 MB zur Verfügung.
Das ist vermutlich der Grund, weswegen es den AMD Ryzen 3500X nur in Asien gibt: Aufgrund des voll ausgebauten Cache-Speichers kann AMD weniger teildefekte Dies als beim kleineren Schwestermodell verwenden, was die Ausbeute der Chips letztendlich verringert. Allgemein sind jedoch beide Modelle sehr schwer zu bekommen: Den AMD Ryzen 5 3500X gibt es derzeit wie gesagt nur in Asien, der Ryzen 5 3500 war hierzulande immerhin kurzzeitig im Einzelhandel gelistet, ist aktuell jedoch bei keinem einzigen Händler erhältlich. Ursprünglich war er ohnehin dem OEM-Markt vorbehalten.
Kerne / Threads | Basis / Boost | L3-Cache | L2-Cache | TDP | Preis | |
Ryzen 9 3950X | 16 / 32 | 3,5 / 4,7 GHz | 64 MB | 8 MB | 105 W | 755 Euro |
Ryzen 9 3900X | 12 / 24 | 3,8 / 4,6 GHz | 64 MB | 6 MB | 105 W | 429 Euro |
Ryzen 7 3800X | 8 / 16 | 3,9 / 4,5 GHz | 32 MB | 4 MB | 105 W | 329 Euro |
Ryzen 7 3700X | 8 / 16 | 3,6 / 4,4 GHz | 32 MB | 4 MB | 65 W | 295 Euro |
Ryzen 5 3600X | 6 / 12 | 3,8 / 4,4 GHz | 32 MB | 3 MB | 95 W | 179 Euro |
Ryzen 5 3600 | 6 / 12 | 3,6 / 4,2 GHz | 32 MB | 3 MB | 65 W | 165 Euro |
Ryzen 5 3500X | 6 / 6 | 3,6 / 4,1 GHz | 32 MB | 3 MB | 65 W | nur in Asien erhältlich |
Ryzen 5 3500 | 6 / 6 | 3,6 / 4,1 GHz | 16 MB | 3 MB | 65 W | 149 Euro |
Bis zum Start des AMD Ryzen 3 3300X und Ryzen 3 3100 bleiben der AMD Ryzen 5 3500 und 3500X die bislang kleinsten und günstigsten Ryzen-Prozessoren der dritten Generation, danach werden sie auch weiterhin die einzigen Zen-2-Prozessoren sein, die auf das SMT-Feature verzichten müssen und damit je CPU-Kern nur noch einen einzigen Thread zur gleichen Zeit verarbeiten können. In Spielen sollte sich der SMT-Wegfall kaum bemerkbar machen. Ob das auch für den zusätzlichen L3-Cache gilt, versuchen wir in nun in diesem Hardwareluxx-Artikel auf den nachfolgenden Seiten herauszufinden.