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Nur eine Woche nachdem AMD einen Tag vor dem eigentlichen Marktstart des Ryzen 7 9700X und Ryzen 5 9600X die ersten Leistungs- und Effizienz-Benchmarks durch die Presse veröffentlichen ließ, folgt gleiches nun für das bis dato schnellste Modell: Den AMD Ryzen 9 9950X, welcher ab morgen offiziell in den Läden stehen wird. Wir haben das bisherige Flaggschiff der Granite-Ridge-Generation auf Basis der Zen-5-Architektur durch unseren Benchmark-Parcours geschickt.
Auf den Tag genau vor einer Woche fiel das Review-Embargo für die ersten beiden Modelle der Ryzen-9000-Generation, welche ursprünglich am 31. Juli erscheinen sollte, kurzfristig jedoch um wenige Tage nach hinten verschoben wurde. Bediente AMD mit dem Ryzen 5 9600X und dem Ryzen 7 9700X zunächst die Mittelklasse, widmet man sich nun der Oberklasse und bringt den Ryzen 9 9900X sowie den Ryzen 9950X auf den Markt. Damit ist das Portfolio zunächst einmal komplett, wobei sicherlich noch weitere Zwischenmodelle kommen dürften, wenn Intel mit seinen Arrow-Lake-S-Modellen gekontert hat, die noch im Oktober starten könnten.
Anders als noch vor einer Woche hat uns AMD vorab jedoch nicht mit beiden Modellen bedacht, sondern uns zunächst das neue Spitzenmodell in Form des AMD Ryzen 9 9950X zukommen lassen. Das kleinere Schwestermodell mit weniger Kernen und marginal langsameren Taktraten muss von uns daher zu einem späteren Zeitpunkt unter die Lupe genommen werden. In zwei Artikeln sind wir bereits auf alle Details der Zen-5-Architektur eingegangen und haben uns ausführlich den Aufbau des SoCs angeschaut, womit die Theorie der neuen Ryzen-Chips hinreichend abgearbeitet wurde und wir uns jetzt ausschließlich auf die Leistung, das Temperatur-Verhalten und natürlich die tatsächliche Effizienz beschränken können.
Nun zu den neuen Prozessoren, deren technische Daten wir noch einmal den Vorgängern gegenüberstellen:
Modell | Kerne / Threads | CCDs | max. Takt | L2-Cache | L3-Cache | Speicher | TDP | Preis |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ryzen 9 9950X | 16 / 32 | 2 | 5,7 GHz | 16x 1 MB | 2x 32 MB | DDR5-5600 | 170 W | 709 Euro |
Ryzen 9 7950X | 16 / 32 | 2 | 5,7 GHz | 16x 1 MB | 2x 32 MB | DDR5-5200 | 170 W | 475 Euro |
Ryzen 9 9900X | 12 / 24 | 2 | 5,6 GHz | 12x 1 MB | 2x 32 MB | DDR5-5600 | 120 W | 539 Euro |
Ryzen 9 7900X | 12 / 24 | 2 | 5,6 GHz | 12x 1 MB | 2x 32 MB | DDR5-5200 | 170 W | 350 Euro |
Ryzen 7 9700X | 8 / 16 | 1 | 5,5 GHz | 8x 1 MB | 32 MB | DDR5-5600 | 65 W | 380 Euro |
Ryzen 7 7700X | 8 / 16 | 1 | 5,4 GHz | 8x 1 MB | 32 MB | DDR5-5200 | 105 W | 285 Euro |
Ryzen 5 9600X | 6 / 12 | 1 | 5,4 GHz | 6x 1 MB | 32 MB | DDR5-5600 | 65 W | 299 Euro |
Ryzen 5 7600X | 6 / 12 | 1 | 5,3 GHz | 6x 1 MB | 32 MB | DDR5-5200 | 105 W | 189 Euro |
Zumindest bei der Anzahl der Kerne gibt es im Vergleich zur direkten Vorgänger-Generation keine Änderungen. Auf dem Papier geht es bei den neuen Ryzen-9000-CPUs meist nur beim Boost-Takt um 100 MHz nach oben, da die CCDs nun in 4 anstatt 5 nm gefertigt werden. Die Kapazitäten der Caches bleiben so gut wie unverändert, immerhin der L1-Data-Cache pro Kern wurde um 16 KB erhöht und der Speichercontroller für DDR5 mit 5.600 MT/s spezifiziert, wo es zuvor mit Ryzen 7000 noch 5.200 MT/s waren.
Bei der TDP gibt es die größten Verschiebungen: Der AMD Ryzen 9 9950X als bisher schnellster Vertreter von Granite Ridge verbleibt genau wie sein Vorgänger bei 170 W. Der Ryzen 9 9900X soll mit 120 W auskommen und nicht mehr wie zuvor mit ebenfalls 170 W. Noch deutlicher wird der Schritt beim AMD Ryzen 7 9700X und Ryzen 5 9600X, die beide auf 65 W herabgestuft werden, während die Vorgänger noch in der 105-W-Klasse einsortiert wurden.
Diesen Effizienz-Vorsprung konnten wir bereits in unseren Tests vor gut einer Woche bestätigen. Die ersten beiden Chips agieren deutlich effizienter und kühler, legen vor allem bei der Singlecore-Performance zu. Doch auch bei den Zen-5-Vertretern lässt sich zusätzlich ein Eco-Modus aktivieren oder PBO zuschalten, womit die CPUs sparsamer, aber auch schneller gemacht werden können.
AMD setzt für die Ryzen-9000-Prozessoren auf die bekannte AM5-Plattform, womit Stand heute alles beim Alten bleibt und weiterhin die bisherigen Chipsätze zum Einsatz kommen. Voraussichtlich im September oder Oktober dürften die X870- und X870E-Mainboards folgen, die dann aber eher nur wenige Änderungen mit sich bringen werden.
Bevor wir uns in der kommenden Woche noch mit ein paar spezielleren Tests für die Ryzen-9000-Prozessoren beschäftigen, hier schon einmal eine kleine Vorschau auf einen solchen Test, der auch den Aufbau des Ryzen 9 9950X verdeutlicht:
Der C2C-Test (Kern-zu-Kern) des MicroBenchX misst die Latenzen zwischen den einzelnen Kernen. Beim Ryzen 9 9950X sind dies 16, die sich auf zwei CCDs befinden. Die Latenzen zwischen den Kernen auf dem gleichen CCD sind deutlich geringer (grün) als die zu den Kernen auf dem zweiten CCD (orange und rot). Dies ist unter anderem einer der Gründe, warum Anwendungen im Multi-Threaded-Bereich versuchen, auf den Kernen eines CCDs zu laufen und nicht andauernd zu wechseln. Dies soll jedoch nur eine Vorschau auf den Test in der kommenden Woche sein.
Wir haben den AMD Ryzen 9 9950X aus der zweiten Welle kräftig auf den Zahn gefühlt und ihn in diesem Hardwareluxx-Test durch unseren Benchmarks-Parcours gejagt.