TEST

Seagate FireCuda 530 im Test

Seagate greift nach der Leistungsspitze - Die Seagate FireCuda 530 im Detail

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Da Seagate zwar zu den Anbietern einer Vielzahl von Massenspeichern gehört, selbst aber keine Komponenten fertigt, ist es wenig verwunderlich, dass bei der FireCuda 530 die Hardware grundsätzlich zugekauft ist. Im Falle des neuen HighEnd-Flaggschiffs bedeutet dies, dass ein Phison E18-Controller zum Einsatz kommt. Diesen kennen wir schon von der Corsair MP600 Pro. Im Unterschied allerdings zur SSD von Corsair setzt Seagate auf neueren NAND von Micron. Dieser ist in der neuesten Ausprägung in 178 Schichten aufgebaut, was zum einen in kürzere Latenzen resultieren soll, zum anderen aber eben eine höhere Speicherdichte bedeutet. Diese nutzt Seagate wie bereits beschrieben mit der Einführung eines Modells mit einer Gesamtkapazität von 4 TB. Dass das PCB unseres Testsamples jedoch auch mit "nur" 2 TB Kapazität eng bestückt ist, sehen wir deutlich, wenn wir den Aufkleber entfernen. 

Interessant beim Einsatz von modernem, neuen NAND ist natürlich das (Pseudo)-SLC-Cache-Verhalten im Zusammenspiel mit dem eingesetzten Controller. Bei praktisch allen TLC-NVMe-Laufwerken wird die maximale Schreibleistung nur erreicht, wenn ausreichend Speicherplatz zur Verfügung steht, um die Speicherinformationen im Stile einer SLC-SSD "zwischenzuspeichern". Für die Seagate FireCuda 530 bedeutet dies, dass sie zunächst im leeren Idealzustand mit einer extrem hohen Geschwindigkeit zu schreiben beginnen kann, doch nach etwa einer halben Minute ändert sich dies drastisch und es erfolgt ein Leistungseinbruch auf etwa 1.800 MB/s, der zwar direkt im Anschluss nochmals nach oben ausschlägt, dann jedoch kontinuierlich nach unten einpendelt. 

Dieses Bild ist uns nicht gänzlich unbekannt und überrascht uns auch nicht, wenn wir zur Crucial P5 Plus blicken, die als Micron-eigene Marke den selben NAND nutzt. Zwar konnten wir bei der Crucial eine gleichbleibende Leistungskurve ermitteln, jedoch ist die Summe der geschriebenen Daten etwa gleich. Der Unterschied liegt hier eher bei den verschiedenen Controllern, also dem Phison E18 der FireCuda 530 und dem Micron-Controller. 

Füllen wir die Seagate FireCuda 530 zunächst in einen alltagsnäheren Zustand mit etwa 80 %, ändert sich natürlich auch das Messergebnis enorm. Zwar können wir noch für etwa 10 Sekunden die absolute Leistungsspitze der FireCuda 530 messen, doch der Einbruch ist anschließend umso drastischer und pendelt ähnlich dem oberen Diagramm auf einem tieferen Level. 

Auch hier sind die Gemeinsamkeiten zur Crucial P5 Plus nicht von der Hand zu weisen, auch wenn die Charakteristik durch den Controller bestimmt wird. Für Viel-Schreiber wird die Seagate FireCuda 530 daher nur bedingt interessant werden. Für die meisten Alltagsuser hingegen sind die Leistungsdaten längst nicht so schlecht, wie sie das Diagramm auf den ersten Blick suggeriert: Die Leistungsspitze im gefüllten Zustand für zehn Sekunden bedeutet praktisch eine Schreibmenge von 55 GB - für die meisten User vermutlich keine alltägliche Menge.

Einen Kritikpunkt, den wir bei der FireCuda 520 klar benennen mussten, war die temperaturbedingte Drosselung. Bei etwa 80°C angekommen, mussten wir seinerzeit einen Einbruch bis auf 0 MB/s registrieren, der so lange andauerte, bis die SSD gut zehn Kelvin kühler wurde. Nicht zuletzt deshalb ist die Entscheidung Seagates, die FireCuda 530 mit Kühlkörpern anzubieten, sehr sinnvoll. Unser Testmodell haben wir jedoch "nackt", also nur mit einem Aufkleber bekleidet, getestet. Die erfreuliche Nachricht ist dabei, dass wir die FireCuda 530 nie so sehr erhitzen konnten, wie noch die Vorgängerin - die schlechte Nachricht jedoch, dass wir auch dieses Mal einen deutlichen Einbruch ermitteln konnten. Unsere Empfehlung an dieser Stelle ist daher klar in Richtung der Version mit Kühlkörper oder aber dem Einsatz eines vorinstallierten Kühlers des Mainboards, wie sie viele aktuelle Modelle bieten. 

In Sachen TBW-Angaben zur Einschränkung der Garantie gibt sich Seagate keine Blöße. Genau genommen haben wir in jüngerer Vergangenheit nur eine SSD getestet, die ein größeres Versprechen bezüglich der Haltbarkeit mit auf den Weg bekommen hat und das war die IronWolf Pro 125, die auch entsprechend einen NAS-Fokus auf sehr hohe Datenmengen setzt. Im Consumer-Bereich sticht die FireCuda 530 also klar heraus, interessant ist dabei vor allem der Vergleich zur Crucial P5 Plus, die als einzige Vergleichsreferenz den selben NAND nutzt und nur etwa halb so hohe TBW-Angaben macht. 

Zusammen mit dem 3-Jahresplan zur Datenrettung und fünf Jahren Garantie gibt Seagate bei der FireCuda 530 ein starkes Versprechen zur Datensicherheit. 

Maximale Schreiblast

Modell

240 - 280 GB400 - 512 GB800 - 1.024 GB1.500 - < 4.000 GB>= 4.000 GB
Seagate FireCuda 530-640 TB1.275 TB2,55 PB5,1 PB
Crucial P5 Plus-300 TB600 TB1,2 TB-
MSI SPATIUM M480-350 TB700 TB1,4 PB-
Seagate IronWolf Pro 125 SSD435 TB875 TB1,75 PB3,5 PB7 PB
Corsair MP600 Pro--700 TB1,4 PB-
Western Digital WD_Black SN850
-300 TB
600 TB1,2 PB-
HP SSD EX950
-320 TB
650 TB1,4 PB-
Corsair MP400
--200 TB
400 TB800 TB - 1,6 PB
TeamGroup T-Force Cardea C440
--1,8 PB
3,6 PB
-
Samsung SSD 980 PRO
150 TB300 TB600 TB1,2 PB-
Crucial P5
150 TB
300 TB
600 TB
1,2 PB
-
TeamGroup T-Force Cardea Zero Z340
380 TB800 TB1,66 PB--
Samsung SSD 870 QVO
--370 TB720 TB 
1,44 - 2,88 PB
Kingston DC1000M
--1,7 PB
3,4 PB - 6,7 PB
13,5 PB
Kioxia Exceria Plus
-200 TB
400 TB800 TB-
Kioxia Exceria
100 TB
200 TB400 TB--
Kioxia Exceria SATA
60 TB
120 TB240 TB--
Gigabyte Aorus RAID SSD 
---4 x 700 TB-
Western Digital WD Blue 3D NAND SATA SSD100 TB
200 TB400 TB500 TB 
600 TB
Corsair Force Series MP600-900 TB
1,8 PB3,6 PB
-
Seagate FireCuda 520 SSD
-
850 TB
1,8 PB
3,6 PB
-
Seagate FireCuda 510 SSD
-
-
1,3 PB
2,6 PB
-
Toshiba RC500
100 TB
200 TB
-
-
-
Intel Optane SSD 905P-8,76PB17,52 PB27,37 PB-
Western Digital WD Black SN750200 TB300 TB
600 TB1,2 PB
-
Samsung SSD 970 EVO Plus-300 TB
600 TB
1,2 PB
-
Samsung SSD 860 EVO150 TB
300 TB
600 TB
1,2 PB
2,4 PB
Samsung 970 PRO
-600 TB
1,2 PB
--
Corsair MP510400 TB
800 TB
1,7 PB
3,12 PB
-