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Alles in allem ist Kingstons Update der guten KC2000 geglückt. Die neue KC3000 ist für Alltagsanwendungen ein deutliches Upgrade im eigenen Line-up, das weit über das nominelle PCIe4-Update hinausgeht. Dank aktuellem, bewährtem Controller, ausreichend DRAM und neustem NAND kann sich die KC3000 ins Feld der aktuellen HighEnd-Massenspeichern etablieren. Zwar sind die beworbenen 7.000 MB/s lesend und schreibend wie bei den meisten SSDs mehr Marketing als Realität, doch die Ergebnisse in den alltagsnahen Benchmarks können meist überzeugen. Auf der Habenseite stehen damit starke Anwendungsleistungen, besonders bei lese-intensiven Programmen, außerdem ein gutes (Pseudo)-SLC-Cache-Verhalten, das lediglich extremen Power-Usern nicht reichen dürfte. Diese wiederum sollten auch nicht ganz zufrieden mit dem Klebestreifen aus Grafit und Aluminium sein, das die Hitze bei höchster Beanspruchung nur bedingt abführen kann und daher zur Leistungsdrosselung führt.
Doch insgesamt kann Kingston mit der KC3000 ein attraktives Produkt bieten, das außerdem mit einer Kapazität von bis zu 4 TB doppelt so viele Daten speichern kann, wie die aktuellen HighEnd-Modelle von Crucial, Samsung und Western Digital. Hier nutzt Kingston die hohe Speicherdichte sinnvoll aus, gerade HighEnd-ITX-Systeme, die oftmals beim Speicherausbau begrenzt sind, dürften hier interessante Plattformen bieten. Gamer, die sich ein ITX-Gaming-System beispielsweise ins Wohnzimmer stellen, sollten sich die KC3000 daher genau ansehen, denn vier Terabyte sind mit heutigen Spielen schnell gefüllt.
Wird die KC3000 daher zum Pflichtkauf für alle User, die eine M.2-SSD mit vier Terabyte suchen? Leider nicht ganz. Das liegt zum einen an der Konkurrenz in Form der Seagate FireCuda 530. Bei praktisch identischer Komponentenwahl liegen auch die Leistungswerte erwartungsgemäß nahe beisammen, sodass diese Modelle praktisch natürliche Konkurrenten sind. Bei den Modellen mit einem Speichervolumen von 2 TB, wie unserem Testsample, sind die Preise mit etwa 356 Euro noch identisch - und im Vergleich zu den Spitzenmodellen von Crucial, Samsung und Western Digital allesamt deutlich zu hoch. Interessant ist daher praktisch nur der Vergleich zum Modell mit maximalem Speicherausbau, den die Platzhirsche nicht bieten. Hier reißt die Kingston KC3000 mit 912 Euro ein großes Loch in die Brieftasche, selbst mit Blick auf die FireCuda 530, die mit 840 Euro ebenfalls kein Schnäppchen ist. Allerdings bieten alle Seagate-Modelle noch zusätzlich einen dreijährigen Datenwiederherstellungsservice an, das den Vergleich umso mehr zu Seagate entscheidet.
Es bleibt daher abzuwarten, wie die Preisentwicklung der neuen Modelle in den kommenden Monaten ausfällt. Leistungsmäßig kann uns die Kingston KC3000 zumindest überzeugen.
Positive Aspekte der Kingston KC3000
- Hohe Anwendungsleistung
- Gutes Cache-Verhalten
- Fünf Jahre Garantie
- Hohe TBW-Angaben
Negative Aspekte der Kingston KC3000
- Schwache Kopierleistung
- Kühlung unterdimensioniert
- Zu teuer