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Drei Mechanismen sollen dazu beitragen, dass Snow Leopard einen erheblichen Performance-Schub bekommt:
- GCD (Grand Central Dispatch)
- OpenCL
- Cocoa-API
Software so zu programmieren, dass sie in parallelen Prozessen schneller wird, ist eine Herausforderung, vor der nicht nur Mac-OS-X-Entwickler stehen. Firmen wie Intel und NVIDIA fördern entsprechende Kurse an Universitäten. Apples Grand Central Dispatch soll einige Schwierigkeiten dieser Form der Programmierung vereinfachen.
Entwickler müssen ihre Software nicht im traditionellen Weg Multi-Thread fähig machen. Vielmehr wird es ihnen ermöglicht ihre Software in Blöcke aufzuteilen, die Grand Central Dispatch dann selbstständig verwaltet. Je mehr Prozessorkerne vorhanden sind, desto besser und schneller kann die Software dann ihre Daten verarbeiten. Der Anwender bekommt von diesem Prozess nichts mit, Mac OS X 10.6 verteilt die verfügbaren Threads selbstständig und ohne Zutun des Benutzers. Bisher unterstützten allerdings nur die nativen Applikationen von Mac OS X 10.6 Grand Central Dispatch.
Mit OpenCL lässt sich die Rechenpower von Grafikkarten auch für andere Zwecke nutzen. Aus der Windows-Welt ist dies bereits bekannt. NVIDIA nennt seine Technologie CUDA, bei AMD/ATI wird sie Stream genannt. Apple will mit OpenCL gerade größere wissenschaftliche Berechnungen oder beispielsweise den Compile-Vorgang einer Software beschleunigen. Weitere Einsatzgebiete sind auch die Foto- und Videobearbeitung.
Alle Mac-Systeme ab einer NVIDIA GeForce 8600 sind in der Lage OpenCL zu nutzen. Über die Verwendung von ATI-Grafikkarten ist bisher nichts bekannt.
Bereits unter Mac OS X 10.5 wurden 64-Bit-Anwendungen unterstützt. Mit 10.6 ist aber auch der Kernel in 64 Bit geschrieben. Ebenso hat Apple fast alle Systemprogramme in 64-Bit-Code portiert. Die Vorteile von 64 Bit sind längst bekannt. So kann der jeweiligen Software mehr als 4 GB Speicher zugewiesen werden. Programme können somit theoretisch 16 Milliarden Gigabyte oder 16 Exabyte an Arbeitsspeicher nutzen. Hinzu kommen Optimierungen in den Registern, was letztendlich dazu führt, dass auf dem Papier die doppelte Anzahl an Anweisungen pro Taktzyklus verarbeitet werden können. Fast alle Systemprogramme, einschließlich Finder, Mail, Safari, iCal und iChat, haben jetzt 64-Bit-Code und sind somit teilweise deutlich schneller geworden.
Aber nicht jeder Mac ist in der Lage den Kernel in 64 Bit auszuführen. Greift der Benutzer nicht ein, startet Snow Leopard immer im 32-Bit-Mode. Einzig die Xserve-Server von Apple booten mit der Server-Version von Snow Leopard direkt in den 64-Bit-Mode. Drückt der Benutzer allerdings während des Bootens die Tasten 3+2 oder 6+4, kann so der jeweilige Modus festgelegt werden.
Aufgrund der Tatsache, dass Apple die Drucker-Treiber sozusagen On-Demand anbietet und der Programmcode bzw. die Universal Binaries aus PowerPC-Zeiten rausgeworfen wurden, ist die Installations-Größe von 10.6 gegenüber 10.5 von 16 auf 10 GB gesenkt worden. In Zeiten von 2 TB Desktop-Festplatten und 500 GB in 2,5 Zoll sicher kein großer Fakt, aber immerhin eine weitere Optimierung in die richtige Richtung. Insbesondere Anwender von SSDs können sich freuen.