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In Mitten all der Arbeit rund um die GeForce RTX 3070 Founders Edition, den ersten Custom-Modellen, der Ankündigung der Radeon-RX-6000-Serie und der Vorbereitung auf die Tests der Ryzen-5000-Serie noch einen Test zu Watch Dogs Legion unterzubringen, war nicht ganz einfach. Es handelt sich dabei aber um einen der großen Titel in diesem Herbst und neben den Karten mit NVIDIA-GPU werden bald auch solche auf AMDs Navi-2-Architektur die Berechnungen der Reflexionen mittels Raytracing unterstützen. Demzufolge war es uns den Aufwand wert.
Beim Raytracing gibt es immer die Frage danach, welchen Einfluss hat es in der Darstellungsqualität. Über Jahre sind wir mit den Screen Space Reflections und anderen Techniken auch nicht schlecht gefahren. Man muss dieser Technik aber zu Gute halten, dass wenn man sie einmal gesehen hat, in vielen Fällen ein Zurück nicht mehr möglich ist. Ein Negativbeispiel ist vielleicht eine der ersten Umsetzungen in Battlefield V, denn auf einem Schlachtfeld wollen saubere Marmorfußböden mit den entsprechenden Reflexionen nicht so recht passen, spätestens aber in der Darstellung der Fensterscheiben wird der Vorteil deutlich. Dies gilt auch für viele anderen Titel, die sich wie Watch Dogs Legion auf die Darstellung der Reflexionen konzentrieren.
Ein regnerisches London bei Nacht ist sicher das Paradebeispiel für eine Welt, in der physikalisch korrekte Reflexionen den Gesamteindruck maßgeblich beeinflussen. Im Realismus ist ein Raytracing der Reflexionen aber noch immer nicht so stark wie eine Ray Traced Global Illumination in Metro Exodus. Wir sprechen hier von einem ganz anderen Effekt, aber während Reflexionen sich über andere Tricks auch sonst gut darstellen lassen, ist eine physikalisch korrekte Berechnung der Beleuchtungssituation noch einmal eine Steigerung im Realismus. Davon profitierte auch Control, wo neben den Reflexionen auch die Schattenberechnung (in Teilen) mittels Raytracing vollzogen wurde.
Aber festzuhalten bleibt: Die Darstellung der Reflexionen ist in Watch Dogs Legion ein optischer Zugewinn, den jeder Besitzer einer GeForce-RTX- und später auch eine Radeon-RX-6000-Karte mitnehmen sollte.
Natürlich muss dabei auch die Leistung stimmen. Gerade in den höheren Auflösungen sind nur die schnellsten Karten in der Lage ausreichend FPS zu liefern, wenn das Raytracing aktiv ist. NVIDIA hat das DLSS, um hier etwas gegenzusteuern. Dabei hat der Spieler die Wahl in wie weit er unterstützt werden will. Kompromisse aus Darstellungsqualität und Leistung sind unumgänglich. Nur in der höchsten Qualitätsstufe liefert das DLSS ein mindestens ebenbürtiges Bild gegenüber dem nativen Rendering. Wie man dies geschafft hat, darauf sind wir im Rahmen der Betrachtung von DLSS 2.0 genauer eingegangen.
Gröbere technische Fehler konnten wir in Watch Dogs Legion nicht feststellen. Die Darstellung entspricht dem, was aktuell an einen AAA-Titel an Ansprüchen gestellt werden darf. Wir haben uns hier nur auf die technischen Aspekte des Raytracing und DLSS konzentriert, wenn man aus technischer Sicht einen Kritikpunkt anbringen müsste, wäre dies sicherlich die manchmal etwas hölzern wirkende Animation und Reaktion der Gegner. Dies hat aber sicherlich wenig mit der Render-Technik oder Engine als solches zu tun, sondern ist in der Animation begründet.
Auch inhaltlich wollen wir an dieser Stelle keine Beurteilung vornehmen. Diesem Aspekt werden wir uns an anderer Stelle aber vielleicht auch noch widmen.
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