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Auch die 15. Kalenderwoche hatte so manche Meldung zu bieten, die einen kurzen Rückblick verdient hat. Dazu gehören glühende Leitungen bei Steam, der Grund für Microsofts Kauf von Minecraft sowie HTCs Modellpolitik. Wie schon in der Vorwoche gilt: Spuren von Satire können enthalten sein.
Das gute M9 für Europa, das bessere M9 Plus für China
Schon in der vergangenen Woche war HTC ein Platz im Rückblick vergönnt. Immerhin hatten die Taiwaner gezeigt, wie man aus alt neu macht und das Produkt am Ende besser wirkt wie die eigentliche Neuheit. Klingt verwirrend? Dann dürfte die Produktpräsentation das ganze nicht einfach machen. Denn in Peking zeigte man am Mittwoch, wie man aus neu, neuer und alt etwas richtig neues gestalten kann. Bedeutet übersetzt: Man nehme Design und Kamera des One M9, rühre etwas Ausstattung vom One M8s unter und würze mit ein, zwei Dingen des One M8 - fertig ist das One M9 Plus.
Dabei klingt nicht nur das Rezept gut, auch das fertige Smartphone wirkt äußerst vielversprechend. Warum HTC dennoch ein geringes Maß an Spott verdient hat? Während man in Nordamerika und Europa mit dem One M9 abgespeist wird und technikaffine Menschen deshalb zum Galaxy S6 greifen müssen, wird China mit dem One M9 Plus verwöhnt. Verstehen muss man das nicht, hiesige HTC-Fans dürfen sich zurecht veräppelt fühlen.
GTA V prüft Steams Internet-Anbindung
Für Freunde des gepflegten Action-Spiels galt dies zuletzt auch. Denn nicht nur, dass PC-Nutzer in Sachen GTA V lange Zeit komplett in die Röhre gucken mussten, nach der offiziellen Ankündigung war Rockstar mehrmals der Meinung, man müsse die Spannung mithilfe von Terminverschiebungen weiter aufbauen. Nun aber hat das Warten fast ein Ende. Denn immerhin können Käufer der Steam-Fassung mittlerweile die ersten Daten herunterladen und die verbleibenden Stunden bis zur Freischaltung am 14. April zählen. Oder aber den Download-Fortschritt beobachten, falls die eigene Leitung nicht ganz so schnell ist. Denn der Pre-Download umfasst schlanke 59 GB, hinzu kommt ein Patch, der am Starttag bereitgestellt wird.
Mit der Datenmenge haben aber nicht nur Spieler zu kämpfen, auch bei Valve durften die Drähte glühen, wie eine Steam-Fassung-Statistik zeigt. Denn während im Mittel eine Bandbreite von etwa 500 bis 800 Gbit pro Sekunde genutzt wird, bewegt man sich seit dem Download-Start zwischen 2.000 und 3.000 Gbit. Dass Unentschlossene mit langsamen Internet-Anschlüssen dennoch lieber auf Steam als die gewöhnliche Verkaufsfassung setzen sollten, offenbart der Packungsinhalt. Denn im Karton warten gleich sieben DVDs auf geduldige Käufer.
Samsung spielt das bockige Kind
Ist ein Hersteller mit der Bewertung eines Produkts trotz nachvollziehbarer Testbedingungen nicht einverstanden, kann er auf verschiedene Arten darauf reagieren. Will er souverän auftreten, nimmt er das Urteil ohne Einschalten der Öffentlichkeit an. Will man hingegen medienwirksam von den eigenen Verfehlungen ablenken, macht man es wie Samsung. Denn nachdem man auf den Test des US-Versicherungsunternehmens SquareTrade erst gar nicht reagierte, wirft man eben diesem nun einen völlig falschen Testaufbau vor. Auch das wäre noch verständlich, wäre da nicht das Vorbringen haltloser Argumente, die durch die Verwendung veralteter physikalischer Einheiten noch unseriöser wirken. Denn geht es nach Samsung, darf immer nur eine bestimmte Seite des Smartphones belastet werden - Erinnerungen an Apples Antennagate und die dazugehörige Reaktion von Steve Jobs werden wach.
Dabei hätte man sicherlich keinen Gesichtsverlust erlitten, wenn ein einziger Satz, der während der Vorstellung des Smartphones gefallen ist, nachträglich relativiert worden wäre. So wirkt das Unternehmen, dass mit dem Galaxy S6 und Galaxy S6 edge sehr gute Smartphones auf den Markt gebracht hat, wie ein bockiges Kind.
Minecraft meets Windows 10
Die Meldung sorgte im September für überraschte Gesichter: Microsoft hatte Mojang gerade für 2,5 Milliarden US-Dollar übernommen. Warum man in Redmond so tief in die Taschen gegriffen hat, war bis dato völlig unklar. Zwar besitzt Mojang die Rechte an Minecraft, einem der erfolgreichsten Spiele der vergangenen Jahre, doch Mastermind Markus Persson war nicht Bestandteil das Kaufs - er kündigte unmittelbar nach der Transaktion seinen Abschied an. Nun aber scheint klar: Es ging Microsoft lediglich um einen Namen für das erste große Windows-10-Update-Paket, das 2016 veröffentlicht werden soll. Dieses soll verschiedenen Quellen zufolge Redstone heißen - jenes Material in Minecraft, das für elektrische Verbindungen benötigt wird.
Und auch für die weitere Zukunft soll man in Redmond angeblich planen. Unbestätigten Gerüchten zufolge werden die weiteren Versionen Creeper und Glowstone heißen.
Nicht überzeugende Apple Watch überzeugt in Sachen Verkaufszahlen
Passend zum Verkaufsstart der Apple Watch durften die ersten großen Web-Portale ihre Testberichte veröffentlichen. So unterschiedlich und teilweise aufwändig die Aufmachung der Berichte auch war, das Fazit fiel in nahezu allen identisch aus: Gut verarbeitet, angenehm zu tragen, aber schwache Laufzeiten und Performance-Probleme, insgesamt befriedigend - aber eben nicht gut oder sehr gut. Doch den gemeinen Apple-Fan stört das wenig, wie ein Blick in den Online-Shop zeigte. Denn schon gegen Mittag waren nahezu alle Versionen vergriffen, nur noch seltsam anmutende Farbkombinationen waren verfügbar. Wer Pech hatte und erst am Nachmittag oder gar Abend seine Bestellung aufgeben konnte, wird seine Smartwatch vermutlich erst im Sommer anlegen dürfen.
Ausgerechnet dann aber könnte der so verhasste Rivale seinen Fuß längst in der Tür haben. Denn wenn die Berichte stimmen, wird Google bereits im Mai Android Wear für iOS vorführen. Zwar konnte bislang keines der Modelle wirklich überzeugen, günstiger als die Apple Watch sind Moto 360 und Co. aber allemal. Interessierten stellt sich dann die Frage: Kaufe ich die teure nicht überzeugende Uhr oder die günstige nicht überzeugende Alternative?