Nabend!
Kinners, das glaubt mir wohl erst mal keiner...
Ich habe mehr oder minder die Ursache des (speziell meines eigenen) "Kaltstart"-Problems gefunden!
Nach langen Tests und vielen Fehlversuchen hat sich das Mainboard in Verbindung mit dem verwendeten Netzteil als inkompatibel entpuppt!!!
Hier im Detail:
Bei den vielen Neustarts und Power on/Power off's bei meinen Übertaktungs- und Troubleshooting-Versuchen (in Bezug auf die ist mir manchmal aufgefallen, dass das Verhalten der LEDs auf dem Board ungefähr dem entsprach, was man hat, wenn ein Board wirklich Spannungsreglerseitig den Geist aufgegeben hat.
Die rote LED auf dem Board (welche anzeigt, das vom Netzteil her Spannung anliegt) leuchtet wie üblich immer dann, wenn das NT eingeschaltet ist. Die grüne LED leuchtet immer dann, wenn man das Board ganz normal über den Powerschalter eingeschaltet hat und es auch in Betrieb ist. Soweit so gut.
Immer dann, wenn bei mir das Problem auftrat, dass sich das Board nach einem "Herunterfahren" nicht mehr starten lassen wollte (und das passierte IMMER grundsätzlich dann, wenn das Board mit in Betrieb befindlicher onboard-Grafik betrieben wurde und zwar nicht nur sporadisch sondern JEDES Mal), leuchtete die grüne LED beim Einschaltversuch ungefähr 1-2 Sekunden lang auf und ging dann wieder aus.
Dieses Verhalten kenne ich eigentlich nur von Boards, die durch Überspannung oder sonstige Überlastung das Zeitliche gesegnet haben, da sie dann in den allermeisten Fällen einen Kurzschluss im Bereich der onboard-Spannungsregler haben und somit das Netzteil beim Einschalten überlasten und das Netzteil dann die anliegenden Versorgungsspannungen über eine dem Eigenschutz dienende Schutzschaltung abschaltet. Ich bin allerdings nicht gleich auf diese Idee gekommen, da das Board ja grundsätzlich nur mit aktivierter onboard-Grafik dieses Verhalten zeigte.
Nachdem ich mir allerdings das Verhalten des Boards nach etlichen hundert Versuchen irgendwie garnicht mehr erklären konnte, habe ich immer mehr in Richtung der Spannungsversorgung oder sonstiger angeschlossener Komponenten überlegt.
Zwischenzeitlich hatte ich bereits "entdeckt", dass sich die Tastatureingaben manchmal *komisch* verhalten, wenn das Mainboard über einen KVN-Switch (inklusive Grafik) angeschlossen ist und ich deshalb auch mal das Board ohne diesen Umschalter betrieben habe, was aber keine Änderung erbracht hat, außer das die Tastatur besser funktioniert hat. Zum Ende hin habe ich mir dann überlegt, was passiert, wenn das Board eventuell wirklich einen Kurzsschluss erzeugt und kurzerhand das bisher verwendete Netzteil (TAGAN 800 Watt) gegen ein uraltes Standard-ATX-Netzteil mit 250 Watt ausgetauscht, welchs keinerlei Schutzschaltungen hat. Für den Anschluss habe ich zwar einen 5 1/4->4 polig CPU Adapter und einen weiteren 20->24 polig ATX Adapter benötigt, aber damit hat sich der Anschluss bewerkstelligen lassen.
Was soll ich sagen? Die Kaltstart-Probleme mit onboard-Grafik waren schlagartig Geschichte, das Board bootet damit immer und egal wie lange man es ausgeschaltet hat und egal, ob man vorher das NT komplett vom Strom getrennt hatte oder nicht!
Anschließend habe ich dann wieder ein aktuelles Netzteil in Form des Coolermaster eXtreme Power 380 angeschlossen, auch mit diesem Netzteil läuft das Board völlig problemlos.
Erklären würde ich mir das Verhalten mit dem TAGAN wie folgt (ich bitte darum, dies als Vermutung zu betrachten und nicht als wissenschaftliche Erklärung):
Prinzipiell erzeugt irgendein Bauteil oder eine Bauteilgruppe auf dem Mainboard beim Einschalten eine Spitze in der Stromaufnahme und eine Schutzschaltung im Netzteil schaltet die davon betroffene Spannung weg, was zum sofortigen Abbruch des Startvorgangs führt.
Dies geschieht nur dann, wenn das Mainboard zuvor in Betrieb war, was vermuten lässt, dass es sich um einen gewissen "Kondensator"-Effekt handelt, sprich, ein bestimmter Teil der Schaltkreise muss zuvor "aufgeladen" sein, um bei erneutem Einschalten des Boards duch irgendeinen Umstand dafür zu sorgen, dass eine - z.B. einer simplen Z-Diode entsprechende Schaltung - dafür sorgt, dass eine eventuelle Überspannung "kurzgeschlossen" wird, was dafür sorgt, das die - vielleicht etwas "überempfindliche" - Schutzschaltung des Netzteils zuschlägt und den Startvorgang zunichte macht.
Was ganz klar für ein Ansprechen der Schutzschaltung des Netzteils spricht, ist die Tatsache, dass das Board sich erst dann wieder einschalten lässt, wenn es für einen längeren Zeitraum komplett vom Netz getrennt war, denn erst dann setzt das Netzteil die interne Schutzschaltung zurück, die übrigens auch dann anspricht, wenn das Netzteil von extern eine zu hohe Spannung bekommt, zum Beispiel duch Überspannungen im öffentlichen Netz bei Gewittern oder ähnlichem. Auch dann lässt sich ein Rechner erst wieder starten, nachdem man das Netzteil komplett vom Netz getrennt hat.
Beim TAGAN wird es wohl so sein, dass durch die hohe Leistung des Netzteils die Versorgungsspannung noch länger am Board anliegt (dicke Kondensatoren im NT), was sich auch daran beobachten lässt, dass die rote LED nach einem Abschalten des NT zwar spätestens nach ca. 15-20 Sekunden erlischt, aber im Fall, dass zuvor die Schutzschaltung angesprochen hatte, nach weiteren ca. 45-60 Sekunden nochmals ganz kurz aufleuchtet, was dadurch zu erklären ist, dass dann die Schutzschaltung des NT intern wieder zurückgesetzt wird, aber noch etwas "Restspannung" in den Kondensatoren vorhanden ist, die dann in für das Board verwertbare Energie umgesetzt wird, was dazu führt, dass die LED kurz aufleuchtet.
Immer dann, wenn ich genau diesen Effekt beobachten konnte, lies sich das Board anschließend auch wieder starten, was bedeutet, dass erst dann sowohl die Schutzschaltung wieder zurückgesetzt, als auch sämtliche eventuell noch vorhandene Energie durch normale Bauteilverluste auf dem Board abgebaut ist, was quasi dem "Normalzustand" entspricht und sich das Board damit auch wieder normal starten lässt.
An dieser Stelle kann man sich sicherlich streiten, ob das TAGAN einfach etwas zu empfindlich reagiert, oder ob speziell bei Verwendung der onboard-Grafik schlicht und ergreifend das NF-M2 hier ein Problem hat, wobei ich fast davon ausgehe, dass es mehr am Board als am NT liegt, zumal das TAGAN mit allen anderen Boards und Rechnern hier völlig normal läuft und ich es mehr als kurios finde, dass dieses Problem mit einer dedizierten Grafikkarte nicht auftritt.
Ebenfalls in diesem Zusammemhang herausgefunden:
Das Board bootet (mit 64, 128, 256 MB Shared Memory) bei mir mit 2x1 GByte GEIL DDR 800 4-4-4-12 völlig problemlos, sogar mit 1,8 Volt.
Aus Versehen habe ich eben bei meinen Tests 800er und 667er (3-4-4-8) Speicher von GEIL "gemischt" (Mist, wenn alles orange ist*g*), zu meinen großen Erstaunen bootet der 667er mit einer Einstellung von DDR 800 5-5-5-15 2T sogar bei 2,2 Volt und sage und schreibe 265 MHz FSB problemlos und läuft unter Windows mit 1006 MHz im Prime stabil!!!
Das lässt natürlich nun wieder einigen "Testspielraum" für die nächste Woche offen, nachdem ich nun weis, dass es eventuell ein wenig am verwendeten Netzteil liegt, werde ich mir meine kleine "Testorgie" noch mal antun und versuche, auch das Maximum aus der CPU mit anderen Speichervarianten unter Verwendung der onboard-Grafik herauszuholen.
Was ich eben so gesehen habe, könnte der 667er dabei sogar besser abschneiden, da der 800er schon bei 275 MHz FSB mit 5-5-5-15 2T nicht mehr vernünftig booten wollte. Man wird sehen...
Gruß,
der Pain
Hinzugefügter Post:
Nochmal ich!
Kleiner Nachtrag:
Es hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe mal den 667er mit dem 800er Geil bei Verwendung der onboard-Grafik verglichen.
Fazit: Der 800er limitiert mit 4-4-4-12 weitaus früher, als das der 667er mit 3-4-4-8 tut! Den 800er kann ich ingsgesamt nur mit 950 MHz bei 2,3 Volt betreiben, während der 667er scheinbar bis zu 1044 MHz bei 2,4 Volt verträgt!!!
Der Speicher ist echt ein Tipp für den Low-Cost-Bereich!
Insgesamt scheint die maximal erreichbare Performance aber immer wieder durch den Speicher limitiert zu sein, weshalb ich jetzt mal überlege, ob ich morgen nicht doch mal ein paar wirklich derbe "Highperformance"-Speicher-Riegel bestelle, um damit mal das wirkliche Maximum der Platine - respektive meiner CPU - zu testen.
Insgesamt denke ich, dass die 3 GHz Grenze für einen X2 3600+ mit Luftkühlung echt ein Knackpunkt ist, viel mehr wird da wohl nicht stabil gehen, ohne größeren Aufwand zu betreiben.
Das Board selbst scheint nach Lösung der Kaltstart-Probleme wirklich ein Highlight zu sein, so flexible OC-Eigenschaften habe ich selten erlebt, obwohl ich in der Vergangenheit eher ein ASUS-"Fanboy" (und zeitweise AOpen) war und dort nur aufgrund der sich verschlechternden Qualität und dem mangelnden Support nach Alternativen gesucht habe!
Gruß,
der Pain