ASUS äußert sich zum möglichen Ende gesockelter Intel-CPUs

Redphil

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<p><img style="margin: 10px; float: left;" alt="asus" src="/images/stories/logos/asus.gif" height="100" width="100" />Ende November kursierte die Meldung, <a href="index.php/news/hardware/prozessoren/24612-nach-haswell-kein-cpu-wechsel-mehr-moeglich.html" target="_blank">dass Intel Desktop-Prozessoren in Zukunft nur noch verlötet (BGA) anbieten</a> und dem Land Grid Array (LGA) den Rücken zukehren könnte. Ein CPU-Update wäre nicht mehr möglich, für PC-Schrauber ist das also ein ziemliches Schreckensszenario. Intel versuchte, <a href="index.php/news/hardware/prozessoren/24757-intel-nimmt-stellung-auf-absehbare-zeit-keine-abkehr-von-gesockelten-prozessoren.html" target="_blank">die Wogen mit einem Statement zu glätten</a>. Das Unternehmen würde dem LGA-Package auf absehbare Zeit...<br /><br /><a href="/index.php/news/hardware/mainboards/24925-asus-aeussert-sich-zum-moeglichen-ende-gesockelter-intel-cpus.html" style="font-weight:bold;">... weiterlesen</a></p>
 
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Würde ein wesentliche Dämpfer für den gesamten PC-Bereich sein. Genau kann man es nur schwer abschätzen, aber so ungefähr wird es sein.
 
Aus wirtschaftlicher Sicht gibt es sicherlich Vorteile. Zum einen fällt das Aufrüsten flach, dh User die bisher zwischendurch nur mal die CPU oder das MB ausgetauscht haben, kaufen jetzt einfach eine komplett neue Einheit. Insgesamt wird also vllt mehr konsumiert. Das ist gut für die Quartalszahlen und sollte zumindest eine gewisse Beschäftigung in der Branche sichern. Allerdings wird der Erfolg vom Preis abhängig sein. So lange die Preise moderat bis niedrig sind, hätte ich erst einmal nichts daran auszusetzen. Unter Umständen überlegt man sich aber auch eher, ob der Neukauf nötig ist. Eventuell warten die User noch länger mit dem Kauf? Aufrüsten war ja schon immer das Hinauszögern des Neukaufs und das Ausreizen des Systems, bis eben ein Umstieg lohnenswert oder unverzichtbar geworden war. Das würde nun wegfallen.

Allerdings stellt sich die Frage, wie groß der Anteil der Aufrüster und Bastler jemals war im Vgl zu den Usern, die notgedrungen diese Option wahrgenommen haben. Der Grund, warum mobile Geräte so beliebt geworden sind ist unter anderem auch, dass die fertige Konfiguration in der Regel problemlos arbeitet, relativ gut aufeinander abgestimmt ist und man sich quasi Null damit befassen muss. Man kann einfach kaufen. Ist bei Komplett-Rechnern ja auch so. Nur bringen letzere auch Nachteile mit sich. Ich könnte mir vorstellen, dass viele die neue Entwicklung einfach akzeptieren werden, da der Verbau jetzt nochmal um einen Schritt einfacher wird. Ich kenne genug Leute, die beim Zusammenbau ins Schwitzen kommen. Für die ist das ne schöne Sache, eine Komponente weniger zu haben. Muss nur noch RAM, Kühler, Laufwerke und eventuell eine PCI Karte rein - und selbst die fällt für den Home-User weg, da die MBs und CPUs mittlerweile genug Anschlussmöglichkeiten/Leistung mitbringen für den sporadischen Zocker oder 7.1-HD-Pseudo-Fanatiker.

Ich sehe nun eigentlich zwei Möglichkeiten wie es weiter geht. Man steigt komplett auf BGA um und schränkt auf den ersten Blick die Auswahl ein. Das aber auch nur, sofern die CPU-Hersteller die Auswahl einschränken möchten. Rein theoretisch könnte man die Auswahl nach wie vor ähnlich groß halten. Oder aber man haut nur noch Standardmodelle raus mit denen sich alle zufrieden geben müssen. Beides ist grundsätzlich möglich.
Die andere Option wäre, BGA und LGA (deutlich teurer) parallel laufen zu lassen, um die Enthusiasten weiter zu melken, aber den Otto zum regelmäßigen Kauf zu animieren. So oder so - es wird Geld bringen und (hoffentlich) Arbeitsplätze sichern. Das eine oder andere Unternehmen wird aber vermutlich geschluckt und meine größte Befürchtung ist eher, dass sich qualitativ schlechtere Hersteller dank Massenproduktionskapazitäten stärker durchsetzen werden als kleinere, aber hochwertigere Manufakturen.

Hardware-Defekte werden auf jeden Fall schneller zum Neukauf führen. Das ist der Punkt, der mich am meisten ärgert. 65% meiner Hardware-Probleme sind defekte Mainboards. Etwa 20% Festplatte, ca 12% verteilt sich auf RAM und GPU und grade mal 3% macht die CPU aus. Mit BGA werde ich also höchstwahrscheinlich zu 65% eine intakte CPU wegschmeißen.


Dennoch: was bringt die Umstellung für Vorteile mit sich? Das Argument, dass man in naher Zukunft sowieso alle 1-2 Jahre neu kauft und somit das Aufrüsten aufgrund der schnellen Entwicklung sowieso falch fällt aufgrund der Kompatibilität ist für mich einleuchtend, wenn auch ein bisschen konstruiert. Aus meiner Sicht sieht das eher nach einer Maßnahme aus, die dazu dienen soll, mehr Geld in die Kassen zu spülen.
Hardware-Entwicklung ftw, aber eigentlich würde ich mich viel mehr darüber freuen, wenn man sich mal mehr Gedanken zum Thema Wiederverwertung und Ressourcenschonung machen würde, anstatt darüber wie man die Leute noch mehr zum Konsum animieren kann.
 
Aus wirtschaftlicher Sicht gibt es sicherlich Vorteile. Zum einen fällt das Aufrüsten flach, dh User die bisher zwischendurch nur mal die CPU oder das MB ausgetauscht haben, kaufen jetzt einfach eine komplett neue Einheit. Insgesamt wird also vllt mehr konsumiert.

Das glaube ich ehrlich gesagt nicht.
Ich bspw. wäre nicht mehr bereit mir jedes Mal, wenn es auch ein CPU-Update getan hätte, direkt eine ganze Einheit von CPU und Mainboard neu zu kaufen.
Und ich wage mal zu behaupten, dass es vielen so geht.

Das "vielleicht" sollte also fett und unterstrichen sein, meiner Meinung nach. Denn ich glaube kaum, dass die, die sich heutzutage durch ein kleines CPU-Update mehr Leistung versprechen oder einfach des Bastelns wegen die CPU des Öfteren tauschen, auch dann noch bereit wären, jedes Mal einen Haufen Geld für eine komplett neue Einheit zu berappen.
Meine Meinung.

Gruß
Gruba
 
Ob das tatsächlich so sein wird, ist Spekulation. Aber ich glaube schon, dass zumindest die Hersteller diese Option für möglich halten oder zumindest dafür sorgen werden.

Ein schönes aktuelles Bsp wie man Verkaufszahlen erhöhen kann, ist die SSD830/840. Die 830 war ein grundsolides Produkt mit wenigen Problemen und guter Performance. Samsung möchte nun aber gern die 840 verkaufen. Warum überhaupt eine 840? Warum nicht nochmal 6-12 Monate warten und dafür einen größeren Sprung machen? Es galt bisher: je neuer umso besser. Aber grade auf dem SSD-Markt hat sich gezeigt, dass die User auf Qualität setzen. Und vor allem auf das P/L-Verhältnis. Die 830 wurde teurer und die Produktion eingestellt, die 840 wurde günstiger gehandelt. Schon kaufen die Leute die 840.

Ähnlich stelle ich es mir bei den BGAs vor. Preise runter, LGA teurer machen - schon kauft man die neue Technologie. Es wird also nur davon abhängen, wie die Preise aussehen werden.


Dein Kommentar ist für mich ein Funken Hoffnung. Ich hoffe, dass es noch viele andere gibt die das so sehen.
 
son scheiß mainboard geht aber mal schnell kaputt. und dann? (wenn nicht bei auslieferung schon defekt ist)

dann kann man die 300€ cpu gleich mit neu kaufen. das denke ich mir, dass das intel gefallen würde.
 
Das wird wenn dann eh nur im low-end, HTPC und fertig PC Bereich passieren, nicht im Server und "X79" Workstation/Enthusiasten Bereich.
 
Schön dass sich Windows anscheinend auch auf der ARM-Plattform kompilieren lässt (siehe Windows RT). Auch Apple macht seine Versuche. Wenn sich jetzt ein Monopolist aus einem Teilbereich selbst verabschieden möchte - nur zu ;)
 
Ja dann würde ich direkt bei AMD landen, eine CPU die ich nicht angrabbeln kann ist nichts für mich hehe
du kannst sie am mainboard verlötet auch angrabbeln? :stupid:

Ich finde dieses "Welle machen" über dieses Thema ohnehin dämlich. Das wird so nie passieren, das wissen die Hersteller selber.

Kauft man sich ein mainboard in der Preisregion von 200-300€ mit einer verlöteten CPU von nochmals 200-400€, geht der USB Port kaputt und der Hersteller soll nun auch die Kosten der CPU, welche sie zur Produktion des boards einkaufen mussten, tragen? Wie soll das denn bitte funktionieren.. da würde ein Boardhersteller nach dem anderen Pleite gehen.

Viele boards würden in den Regalen verstauben, nicht weil die CPU dran schuld ist (oder doch, weil sie längst wieder überholt ist), sondern weil andere Hersteller einfach das bessere gesamtkonzept zum besseren Preis bieten. Somit landen dann wieder sündhaft teure CPUs mitsamt der boards im Sondermüll, wieder Verluste.
Man muss solche Produkte also immer so günstig und "modular" anbieten wie möglich, im Interesse beider Seiten.
In den meisten Fällen ist es einfach so, das man einen weitaus teureren chip mit einem billigen weitaus anfälligeren mainboard vereint.

Wer sich dann noch traut zu übertakten...Hut ab. Geht was schief darf man den PC komplett auseinandernehmen. Viel spass @ Wakü.

Nie und nimmer....
 
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Kauft man sich ein mainboard in der Preisregion von 200-300€ mit einer verlöteten CPU von nochmals 200-400€, geht der USB Port kaputt und der Hersteller soll nun auch die Kosten der CPU, welche sie zur Produktion des boards einkaufen mussten, tragen? Wie soll das denn bitte funktionieren.. da würde ein Boardhersteller nach dem anderen Pleite gehen.
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Sehr gutes Gegenargument, aber die allgemeine Tendenz, User sowohl software- als auch hardwaremäßig zu entmündigen, ist leider überall spürbar. Am Ende werden nur mehr langweilige Tablets bleiben. Ich hoffe, es gibt ein Umdenken.
 
Ich tausche sowieso immer beides, die Sockel sind doch inwzwischen eh so schnell veraltet, das aufrüsten nicht mehr lohnt
 
Einen Vorteil in Sachen Abgestimmtheit sollte es wohl gerade auch nicht mehr geben. Zumal ich auch nicht glaube, dass wenn das kommen sollte sie bei jeder CPU Reihe ( so wie jetzt i3 i5 dual quad .. ) nen eigenes Mainboard entwickeln.

tja mal sehn ob das kommt. Nen klares Dementi sieht wohl anders aus.


ja stimmt schon. wenn ich aufrüste haue ich meistens auch das MB mit raus. Aber wenn du echt mal nen MB defekt hast, darfst die CPU mit blechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade jetzt beim 1155 Sockel habe ich einmal nur das mainboard getauscht weil mir das alte zu wenig geboten hat. Also ein mainboard-upgrade getätigt.

Der Rest vom PC hat sich einfach so sehr gewandelt dass plötzlich gerade das Mainboard nichts getaugt hat. (zu wenige PCIe lanes und generell war es einfach zu feature-arm und billig. Also am falschen Ende gespart bzw war das noch nicht abzusehen)


Der CPU/Mainboardwechsel hängt nicht immer zwingend miteinander zusammen.

Man kann es vieleicht schon erwarten das es sowas geben wird. Das wird aber ausschließlich Aldi o.ä. PCs betreffen. Dort wo Masse und kostengünstige Produktion - weniger Arbeitskräfte (Geiz yeah!) eine Rolle spielen. Dort wo die Mainboards auch tatsächlich zusammen mit dem PC verkauft werden und sich nicht in allen möglichen Variationen bei den Verkäufern zu tode liegen.

PS: Der damalige sockel 1155 Rückruf wäre noch interessanter gewesen, wären die CPUs bereits auf den mainboards mit SATA Bug verlötet gewesen.. hat das Intel etwa noch nicht gelangt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss sich aber auch einmal vor Augen halten wie viele Kombinationsmöglichkeiten es aus CPU und Motherboard gibt.

Auch wenn man davon ausgehen kann, dass es dann nicht mehr dermaßen viele verschiedenen CPUs und Boards geben wird, bleiben doch immer noch einige übrig, denn jeder Motherboard-Hersteller möchte sich doch von der Konkurrenz abheben.

Dagegen spricht man im Embedded Bereich vielleicht von 2-3 CPUs und ein paar Hauptplatinen, welche sich im Ausstattungsumfang auch nur geringfügig unterscheiden.

Im Server-Bereich sehe ich dies auch kritisch. Denn so gut wie jeder Hersteller lässt eigene Hauptplatinen fertigen, damit diese in das jeweilige Gehäuse passen.
Außerdem müssen die Hersteller Ersatzteile über einen längeren Zeitraum verfügbar halten. Da möchte ich mir gar nicht vorstellen was dies an Lagerkosten bedeuten würde...
 
Vielleicht will Intel durch den immer schnelleren Wechsel des Sockels den Nutzer langsam auf dieses Szenario vorbereiten.

Wenn man eh ein neues Board braucht dann machts keinen Unterschied.

Man müsste für diesen Fall mal ne Umfrange machen wieviele Leute wirklich ihre CPU tauschen oder andersherum, bei wievielen CPU und Mainboard eh seit Kauf "ewig" vereint bleiben.
 
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