Mal ein paar Wort zum Peacock, welchen ich nun seit 3 Tagen ständig höre. Somit ist dies nur ein vorläufiges Zwischenfazit.
Das Gute und somit auch die Zusammenfassung vorweg … dann müssen die Faulen unter uns nicht den gesamten Text lesen
Der Peacock überzeugt mich vom Gesamtpaket total. Sehr schickes und auch irgendwie einzigartiges Design, schöne Materialien, angenehmer Tragekomfort, tolle Verarbeitung, hochwertiges und gut durchdachtes Zubehör und zu guter Letzt ein toller Sound. Reicht als Kurzreview, oder?
Klanglich erinnert er mich sehr an einen ZMF, speziell an den Auteur (wobei ich von ZMF bisher nur den Verite Open und Auteur gehört habe), gemixt mit einem Audeze. Jeder der schon den ein oder anderen Audeze gehört hat, weiß, dass die Hörer von Audeze eine irgendwie spezielle und mitreißende Basswiedergabe haben, die auch andere Planare nicht so haben. Der Peacock hat aber genau diesen audezeähnlichen Bass (auch wenn nicht 1:1 gleich). Der Frequenzverlauf sagt zwar, dass der Mid- und Tiefbass stark abfällt und eher wenig ausgeprägt ist, dies kann ich aber nicht bestätigen. Er drückt schon echt gut, aber ohne aufdringlich zu sein oder andere Bereiche zu übertönen. Ich kenne sonst kaum einen KH in dieser oder höherer Preisregion der hier mehr drückt.
Die Mitten und Höhen erinnern dann aber eher an einen ZMF. Der Peacock ist hier nicht so dunkel und dumpf wie z.B. ein LCD-2, halt eher in Richtung ZMF. Mit einer Ausnahme, und das fällt mir speziell bei meinem Referenztitel von Morgan James (
https://tidal.com/browse/track/69185276) auf. Nachdem ich diesen Titel gehört hatte und als „nicht ideal“ empfand, da mir ihre Stimme, die ja ohnehin schon echt heftig (im guten Sinne) ist, zu viel des Guten war. Ein Blick auf den Frequenzverlauf zeigt ganz gut woran das liegt -> da ist ein doch spürbarer 6kHz Peak. Denn der Rest der Mitten und Höhen ist eher „klassisch“ musikalisch und entspannt abgestimmt. Genau dieser Peak hat aber zur Folge, dass man bei bestimmten Tracks, die da Male Vocal lastig sind und eine Betonung in diesem Bereich haben, die Musik nicht so laut aufdrehen kann. Am DV betrieben löst sich dieses Problem etwas - er ist zwar ein planaer KH, aber reagiert deutlich besser als z.B. mein HE1000V2 oder ein Arya auf Tubes. Ich habe früher gerne Crystallize von Lindsey Stirling (
https://tidal.com/browse/track/23214324) als Testtrack genommen um zu schauen ob mir ein KH zu schrill und anstrengend ist - dieser Titel geht mit dem Peacock dann aber wieder erstaunlich gut. Klar, der Titel ist noch immer hart an der Grenze, aber das liegt am Titel selbst und nicht am KH.
Male Vocals hingegen, die ja natürlich deutlich tiefere Frequenzen haben, klingen hingegen fantastisch (egal ob am Burson oder DV)!
Auch Saiteninstrumente und so klingen richtig richtig gut und das nicht nur am Tube Amp.
Apropos Amp … der Peacock ist super leicht anzutreiben, da reicht schon ein Smartphone aus. Beim Burson im High-Gain kann ich den nur auf 15 hören, beim DV steht der Poti zwischen 10 und 11 Uhr (wobei 11 Uhr dann schon echt sehr laut ist).
Ja, was wähle ich da für abschließende Worte? Am besten passt hier genau ein Satz: „Ein KH mit klasse Gesamtpaket, welchen man unbedingt mal gehört haben muss.“
Von mir bekommt er definitiv eine Kaufempfehlung, auch wenn er wohl nicht so 100%ig in mein bevorzugtes Klangprofil passt, aber das liegt an meinem Geschmack und ist natürlich arg subjektiv, weshalb ich dies hier in meine „Bewertung“ nicht mit einfließen lassen.