ich kann mir nicht vorstellen das es überhaupt ein burn in gibt ... nicht bei den modernen oleds ... - damit sich irgendwas einbrennt müsste man wirklich mehrere wochen am stück das gleiche bild anhaben
Jeder OLED-Monitor/Fernseher wird irgendwann Spuren von Burn-in aufzeigen. Wie schnell die wahrnehmbar werden, hängt ganz stark vom konsumiertem Inhalt, Resistenz des konkreten Paneltyps und der Helligkeit ab. Das muss auch gar nicht notwendigerweise in der Zeitspanne liegen, in der man den OLED überhaupt noch nutzt.
Der 'normale' Desktopbetrieb mit statischem Wallpaper und Taskleiste, ja selbst einer mit Mitigationsmaßnahmen wird langfristig bei jeden OLED zu Burn-in führen. Wie schnell ist nur eine Frage der Helligkeit (richtig niedrig mag es vielleicht auch über die Nutzungsdauer kein Problem sein!). Die neuste Iteration von WOLED wird in dem use-case anderen klar überlegen sein, denn hier bestimmen vor allem weiße Flächen schnell das Burn-in-Muster, aber auch die wird nicht davor gefeilt sein.
Bei klassischem Mixed-usage mit verschiedensten Streaminganbietern, Filmen, etwas linearem TV und gelegentlichen Games kann dieser Zeitpunkt bei modernen Panels tatsächlich in weiter Ferne liegen. Hier wird gerade bei modernern Fernsehern die Lebensdauer anderer fehleranfälliger Komponenten (v.a. Mainboard und Netzteil) deutlich relevanter sein. Wobei das wieder von der Helligkeit abhängt, dauernd auf max kann schon wieder ne andere Geschichte sein, insbesondere bei denen mit hoher Spitzenhelligkeit.
Gaming-Lastige Workloads liegen jetz irgendwo dazwischen; wo genau hängt ganz stark von den Spielen ab. Die Helligkeit wird wie immer entscheidender Faktor sein.
Unterm Strich würde ich mir fürs Zocken aber einfach nicht zu viele Gedanken machen. Der Qualitätsgewinn ist so enorm, dass es das einfach wert ist. Ich könnte nicht mehr zurück. Schlimmstenfalls muss man das halt wie andere zeitkritischere Hardware-Komponenten wie z.B. die GPU sehen, die man halt irgendwann austauschen muss. Im Zweifelsfall dann halt ne günstigere GPU, denn OLED bringt (m.M.) so viel mehr als nice-to-haves wie z.B. Raytracing. (Zumal mein S95B dank der Responsetimes sich bei 120Hz ähnlich flüssig anfühlt wie mein IPS mit 144hz und der S95B mit 144hz ein merklichen Tick flüssiger ist, also grds. auch weniger Leistung für das gleiche Level an 'Smoothness' erforderlich ist).
Fürs Homeoffice sollte es dann aber besser schon noch ein IPS als Zweitgerät sein.
Weiß jemand, inwieweit sich das Risiko von "burn-in" minimiert, wenn man die OLED-Pixel Helligkeit auf 38% (120 Nits) stellt? In Games, wo es kein echtes HDR gibt, sehe ich keinen wirklich großen Unterschied zwischen 38% und 100%.
Es verringert sich schon merklich gegenüber 100% (sofern klassische Helligkeitsstufen dahinter stehen würden). Sofern es nicht immer die selben mit statischem HUD sind, wird die Maßnahme aber eher nicht nötig sein. Ich würde es einfach tagesaktuell so einstellen, dass mir die Helligkeit passt (Tagsüber wäre mir mein S95B selbst bei 100% beim Zocken zu dunkel, abends/nachts fallen mir bei mehr als 20% schnell mal die Augen aus dem Kopf).
Hintergrund: Hitze und vielleicht auch die Höhe der angelegten Spannung selbst verkürzen die Lebensdauer der einzelnen Dioden. Je heller, desdo höher muss die angelegte Spannung sein; dabei empfinden unsere Augen Helligkeit nicht linear, sondern eher Richtung quadratisch o.ä. (genaue Kurve kenne ich jetzt nicht). Der Output-Unterschied zwischen 400 und 500nits ist wesentlich größer, als es die 100nit Unterschied vermuten lassen würden. Alleine dadurch entsteht schon merklich mehr wear auf der Diode. Zusätzlich spielt aber die Wäremeableitung noch eine Rolle, denn die Wärme entsteht ja nicht nur und ist dann magisch weg, sondern muss noch abgeleitet werden und das könnte mit zunehmend stärkerem Energieumsatz schwieriger werden. (Hierbei ist allerdings anzumerken, dass diese Theorie vielleicht nicht stimmt, da im RTINGS-Burn-In-Test Sony-Fernseher mit QD-OLED Panel und Heatsink schlechter abgeschnitten haben als Samsungs Fernseher mit gleichem Panel, aber ohne Heatsink; allerdings kann das auch von anderen Gründen überlagert gewesen sein, wie unterschiedlichen Kompensationszyklen und -techniken)