Die ganze Serversparte ist so tief auf Intel verwurzelt, da braucht es mindestens 1-2 konkurrenzfähige AMD Generationen bis da wirklich was ankommt.
Nein, eigentlich nicht, den reinen Server zu bauen ist nicht das Thema... Es ist ja nicht so, dass es die grundlegenden Features nicht schon gibt. Von daher... Spannend wird eher, ob sich Unternehmen in einen Mischbetrieb einlassen wollen oder nicht. Damals, als AMD mit ihren Opteron based A64 Servern punkten konnte und es auch ein recht breites Angebot der Serverhersteller mit AMD Produkten gab, war allerdings das Thema Virtualisierung mehr oder weniger in den Kinderschuhen. Heute, wo effektiv sogut wie alles virtualisiert wird (im Mittelstands-Umfeld, HPC und Co. außen vor -> da läuft das sowieso anders) könnte das allerdings schwieriger werden. Da hast du schon Probleme zwischen zwei Generationen Intel VMs live zu migrieren (also ohne Unterbruch). Mit AMD zu Intel und umgekehrt brauchst du gar nicht erst anfangen. Ich müsste lügen, aber im VMware Umfeld gibts glaube nichtmal die Möglichkeit einen Herstellerübergreifenden Kompatibilitätsmodus zu fahren. Herstellerintern geht das zumindest (mit Abstrichen bei den CPU Features neuerer Generationen logischerweise)
Woher willst du genau wissen dass es sich nicht lohnen wird ein Rack mit AMDs zu füllen (dessen Leistungswerte ja noch nicht kennen kannst)?
Dass die Umstellung Geld kostet ist klar, aber ich sehe die Architektur und Leistung selbst nicht unbedingt als direktes Hinderniss so wie es bisher scheint.
Das wird vom Aufbau der CPUs abhängen... Bleibts beim Dual-NUMA-Node Gespann aka G34 Nachfolger, dann gibt es zumindest Hindernisse, die man klar vorher bedenken sollte/muss. Wie oben erwähnt, um Virtualisierung kommt heute fast keiner mehr drum rum und das macht die Sache nicht einfacher. Auch unter dem Kernthema NUMA...
Nur mal als Beispiel, dann solltest du beim Dual-NUMA-Node Prozessor mindestens doppelt so viel RAM vorhalten, wie die größte VM selbst benötigt, damit eben Speicherzugriffe und CPU Berechnungen im selben NUMA Node durchführbar sind anstatt über den Interconnect zu laufen. Ein Dual CPU Board würde mit vier NUMA Nodes das ganze noch verschlimmern.
Gerade unter der Virtualisierung ist das ein recht großes Thema, denn es sind unter Umständen dann Ressourcen ungenutzt und du kannst sie nicht effektiv ausfahren, weil die NUMA Node Zuordnung es verbietet bzw. wenn du es erzwingst, der Speed in den Keller geht.
-> diese Erkenntnisse hat man schlicht völlig ohne Wissen über die reine Endleistung der CPUs. Letztere ist für diese Betrachtung auch nicht ausschlaggebend.
Man müsste dahingehend schauen, was AMD im Serverumfeld zu liefern im Stande ist. Die Aussage, es gibt vorerst nur vierer Module und acht Kern Prozessoren würde wohl bedeuten, man baut vorerst (neben dem 32 Core + HBM und deren Ablegern) wohl 2x8er NUMA Nodes pro Prozessor und das im Doppel oder Quadpack bei 2-4 Sockeln.
Und Naples ist alles andere als standard Server und geht eher in den Bereich HPC...
Intel ist so verdammt überteuert
Gemessen an dem, was die Modelle heute zu leisten im Stande sind und im Vergleich zur Vergangenheit ist da gar nicht so teuer. Auch hat hier das Thema Konkurenz keinen wirklichen Einfluss.
Damals, vor 10 Jahren hast du für jeden popligen Service nen Prozessor, ggf. auch zwei pro physischem Blech gekauft. Heute fackelst du deine ganze Serverfarm mit wenigen Multicore-CPUs ab und hast gleich Redundanzen inkl. Du bekommst also heute deutlich mehr für dein Geld als damals noch. Und DAS obwohl es keine wirkliche Konkurenz im Bereich x86 Server gibt.
Der stino Stangenware-x86-Servermarkt wird so schnell nicht sterben. Sogut wie jedes Unternehmen ab ein paar MAs hat solche Produkte in den eigenen Räumen stehen... Und damit lässt sich über die Masse auch klar Geld machen.
Ich hab hier gute 300 VMs auf 20 physischen Blech-Servern verteilt. Da stecken in Summe grob 30 CPUs drin. Von Xeon E3 bis E5. Mal Dual, mal Single und bis auf zwei Ausnahmen nichts aus dem obersten (HighClock Xeon E5) Leistungsregal. Reiner CPU-Mitteleinsatz dürfte im Schnitt bei um die 700-1000€ gelegen haben, wenn überhaupt. Das sind keine 30k€. Vor 10 Jahren wären das 300 Server, mit etwas konsolidieren vielleicht 200-250 gewesen. Kannst dir selbst ausrechnen, was dich das hätte vor 10 Jahren an CPU-Mitteln gekostet. Denn damals hat der Prozessor auch nicht nur 50€ gekostet
Selbst wenn dich also so ein Prozessor 2000€ kostet (was er normal nicht tut, eher im Bereich ~1000€ ist da der Massenabsatz), bist du weit weit billiger mit den Ressourcen als es damals der Fall war. Auch sparst du je nach Konstellation massivst an Lizenzen, wenn du wenige, dafür breite CPUs ggü. vielen, dafür einfacheren CPUs nutzt. Zu behaupten, Intel wäre "so verdammt überteuer" zeugt nicht gerade von praktischer Erfahrung im Serverumfeld
Das gilt umgekehrt auch für AMD, denn deren Preise sind/waren nicht anders -> mit steigender Core/Modulanzahl gings dort ebenso nach oben, pro Euro aber mit einem ähnlichen Leistungsanstieg zu früher.