Fakt ist, daß ein gut dimensionierter Radiator eben keine "heiße" Luft abgibt, sondern daß die da relativ kühl wieder heraus kommt.
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Bei einer Luftkühlung ist die ausgeblasene Luft deutlich heißer, da braucht man ein anderes Konzept für.
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Letztendlich geht es um abzuführende Wärmeenergie. Wenn ich die über einen Triple abgeben kann, ist die Fläche weit über 3x so groß, wie die normal übliche Luftaustrittsöffnung an einem Netzteil. Damit die gleiche Wärmeenergie an der vergleichsweile kleinen NT Öffnung abgegeben werden kann, muss a) mehr Luft b) mehr Wärme abführen. Wenn ich die Hand über den Triple halte spüre ich in dem Luftstrom der mich trifft nur ein Teil der Energie die abgeführt wird. Am NT trifft mit mich der volle Luftstrahl der natürlich "heißer" ist.
Die Energie die abgeführt wird ist im Prinzip genau die gleiche - die löst sich ja nicht in Luft auf.
Das stimmt so natürlich nur, wenn man die Komponenten, die nicht mit Wasser gekühlt werden bei der Rechnung außen vor lässt und bei einem effizient aufgebauten WaKü-System bleibt da nicht mehr viel übrig.
Und da man ja die temperaturkritischen Teile mit Wasser kühlt, "reicht" dem Rest auch die um 5-10° erwärmte Luft (im Vergleich zur Raumluft), um sauber arbeiten zu können.
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Bei einer Wasserkühlung aber steht und fällt die Leistung mit der Wassertemperatur, da ist es unsinnig das Wasser unnötig wärmer laufen zu lassen.
Diese Wärmeenergie führt man mit einem nach innen blasenden Radiator dem System wieder zu. Da Wasser besser leitet als Luft können die mit Wasser gekühlten Komponenten die zurückgeführte Energie über die Warmluft nicht in dem Maß absorbieren wie sie über das Wasser abgeführt wird. Daher funktioniert das Ganze überhaupt weil die warme Luft das Gehäuse (hoffentlich) irgendwo wieder verlässt bevor sie ihre Energie wieder an das Gehäuse und die darin verbauten Komponenten abgegeben hat. Aber man verschenkt so einen Teil der Kühlleistung. Und ob das die kältere Raumluft wieder wett macht wage ich zu bezweifeln.
Schlimmer noch. Wenn der Radiator oben sitzt und ich lasse ihn nach innen blasen, dann arbeite ich auch noch gegen die Konvektion und verschenke nochmals Energie. Die aufsteigende warme Luft der nicht mit Wasser gekühlten Komponenten wird mit der warmen Radiatorluft wieder in das Gehäuse gedrückt. Ich muss also die Luft über weitere Lüfter und Öffnungen aus dem System befördern, denn sonst heizt sich mein Gehäuse und damit der Wasserkreislauf mit der Zeit immer weiter auf und wird immer ineffizienter. Und mit den zusätzlichen Lüftern habe ich wieder mehr Lärm.
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Letztendlich stellt sich die Frage was man haben will: Ein kompaktes, leises System, das mit möglichst wenigen Lüftern auskommt oder maximale Leistung.
Wenn es kompakt und leise sein soll, ist es sinnvoller den Radi im Gehäusedeckel rauspusten zu lassen, mit durch den Radi saugenden Lüftern darüber. Zwar bekommt der Radiator die erwärmte Gehäuseluft, aber die pustet er dafür nicht wieder in das System. Zweitens können die Lüfter langsamer drehen, da sie nur unterstüzend arbeiten müssen, da die Konvektion allein schon für einen leichten Luftstrom sorgt - und den darf man nicht unterschätzen. Drittens kann sich bei einem effizient aufgebauten WaKü System bei dem alle sich stark erhitzenden Komponenten mit Wasser gekühlt werden das Gehäuse gar nicht so stark aufheizen. Und viertens kann ich durch Öffnungen im Gehäuseboden die kälteste Raumluft (und die ist nunmal am Boden - OK, von einem Raum mit Fußbodenheizung mal abgesehen
) durch das Gehäuse ziehen und alles andere was nicht mit Wasser gekühlt wird durch Luft effektiv kühlen.
Wer auf maximale Leistung steht hält am besten den Radi von der Gehäuseluftzirkulation komplett fern. Ein Unterbau unter ein normales Gehäuse wo der Radi die kalte Raumluft vom Boden ziehen kann und direkt an diese wieder abgibt ohne sie in das Gehäuse zu blasen ist simpel und am effektivsten. Das PC-Gehäuse selbst wird dann über den NT lüfter ausreichend gekühlt (evtl. noch ein 120er der von vorne unten reinpustet).