denn hier werden Workstations unter Desktop PCs gelistet (Produkte -> Geräte und Systeme -> Desktop PCs -> Workstation)
Die URL ist doch nicht wichtig, sondern was der Hersteller auf der Produktseite über den Verwendungszweck der CPU schreibt. Wenn er diese als Workstation oder als Server CPU anpreist, dann sind CPU und Plattform auch entsprechend validiert und darauf kommt es an. AMD vermeidet es klar die TR als Workstation CPUs zu bezeichnen, möchte also auch keine Verantwortung für ihre Eignung im Workstationeinsatz übernehmen.
Oder ist es nur mal wieder ein Krampfhafter Versuch etwas gegen AMD zu (er)finden?
Wieso eigentlich gegen AMD? Was soll daran gegen AMD sein, die Entscheidung wie AMD seine Produkte platziert, liegt doch alleine bei AMD selbst.
Über diesen Punkt bin ich heute auch gestolpert, bei der Recherche zu einem Xeon-W (w wie workstation?)
Da muss man nicht fragen, da schaut man auf die Produktseite und findet:
Wenn das nocht nicht eindeutig genug war, dann geht es unter dem Links Read the product brief (Produktbeschreibung) zu:
Hier hat es doch auch geklappt:
auf die Core X Seite geht, steht da auch nichts von Workstations (
Intel® Coreâ„¢ X-Series Prozessoren). Es wird übrigens von Intel als "ultimative Desktop-Plattform" bezeichnet...
Die X sind ja auch keine Workstation CPUs und AMD hat die TR als deren direkten Konkurrenten platziert, nicht aber als Konkurrenten der Xeon-W.
Für Workstations gelten wohl ähnliche Kriterien wir für Server, sprich 24/7 Betrieb auf längere Zeit garantiert, stabil und eben je nach Anforderung ausbaufähig bzw. leistungsfähig.
Richtig, der Unterschied zwischen einer Workstation und einem Server ist vor allem, dass die Server headless betrieben werden und eine Workstation ein Rechner ist an dem jemand arbeitet. Da Server in aller Regel in speziellen, klimatisierten Räumen stehen und Workstation in Büros bei denen die Umgebung bzw. Temperaturen und Luftfeuchtigkeit weniger kontrolliert und die Vorgaben weniger streng sein, ist der Workstationeinsatz sogar eine größere Herausforderung und außerdem ist bei Servern die Last in aller Regel immer auf vielen Kernen, bei Workstations kommen aber auch Anwendungen vor die nur einen Kern belasten, weshalb bei den Workstation CPUs eine hohe Singlethreadperformance wichtiger als bei Server CPUs ist.
Was hat denn AMD im Portfolio, um sich gegen einen Xeon-W zu positionieren ? Richtig, nix.
Das ist ja deren Entscheidung und die war eben, sich auf den Desktop und die Server zu konzentrieren. Bei den Workstations dauert es auch länger Marktanteile zu erobern, da müssen die Hersteller der Programme die dort laufen diese erst validieren und freigeben.
Dazu noch Mainboards mit IPMI ohne Kirmesbudenbeleuchtung.
IPMI ist ein typisches Feature für Serverboards und reine Workstationboards haben meist keine, wobei viele Boards eben doch eine haben, weil sie sowohl für Workstation als auch für Server verwendbar sein sollen. Aber auch hier gilt: Wieso sollten die Boardhersteller Workstationboards für eine Plattform anbieten, die vom Hersteller gar nicht dafür vorgesehen ist? Die Validierungen müssten sie dann machen oder sie verkaufen die schlicht als Desktopboard (vermeiden also den Hinweis Workstation) welches nun eben wie ein Workstationboard aussieht und ausgestattet ist? Dann greifen die Selbstbauer und kleinen Kistenschieber zu und übernehmen damit selbst das Risiko.
ASRock Rack hat nun ein solches im Katalog, da steht oben auch nicht das Wort Workstation, sondern "AMD X399-based Versatile and Multi-PCIe ATX Board with 10GbE Networking":
Zum Vergleich, beim neuen WC621D8A-2T steht da "Intel Xeon W-based Single Socket High Performance 10GbE
Workstation Board"
Um den Epycs nicht gleichzeitig das Wasser abzugraben hätte man sich ja auf RDIMMs und weniger Lanes + ausschließliche single Socket Konfigurationen beschränken können.
Es gibt von den EPYC doch die Versionen für Single Socket und solche für Dual Socket, die dann auch deutlich teurer als die vergleichbaren Modelle für Single Socket sind.
Stattdessen wird der Threadripper gegen Skylake-X in Stellung gebracht.
Hätte AMD 1-2 OEMs ins Boot geholt und es wie beschrieben umgesetzt, hätte man sehr gut gegen
Skylake-W antreten können, und hätte vermutlich eine wesentlich höhere Marge gehabt.
Um Geld zu verdienen, müssten sie aber auch erst die Investitionen einfahren und eine Workstationplattform braucht genug wie eine Serverplattform aufwendige Validierungen und Freigaben durch die Softwarehersteller. Dabei sind die Stückzahlen nicht sehr hoch, schon gar nicht, nachdem AMD so lange aus dem Markt verschwunden war. Die Mittel von AMD waren damals schon beschränkter als heute und so hat man eben darauf verzichtet und sich auf lukrativere Bereiche beschränkt und durch die Hintertür der Selbstbauer bekommt man so kostengünstig wieder einen Fuß in den Workstation Markt.