So, falls jemand an einem Samstag abend daheim sitzt, hier mal eine kleine, beschissene Story:
Vorweg: Ist das nicht schon Shizophrenie?
Es ist so. Seit meinem 17. Lebensjahr (jetzt bin ich 21) bin ich mit meiner Freundin zusammen. Wir hatten höhen und tiefen (u.a. eine Trennung von ca. 3 wöchiger dauer, den plötzlichen Tod meines Vaters, etc.). Seit letztem Sommer wohnen wir auch zusammen. Jetzt fing für uns letztes Jahr im September ein neuer Lebensabschnitt an. Ich begann meine Ausbildung zum Industriekaufmann, sie zur Technischen Produktdesignerin. Ich habe dadurch (es ist ein sehr großes Unternehmen) so viele neue Leute kennen gelernt, vor allem meine Mitazubis sind ausnahmslos spitze. Wir gehen regelmäßig feiern oder machen sonstigen Kram (Bowlen, Bar...). Dann wurde ich für 2 Monate (bis Weihnachten 11) nach München geschickt (von der Ausbildung aus). Natürlich im ersten Moment super, aber meine Freundin war halt nicht begeistert, alleine zurück zu bleiben. Und jetzt geht es los.
Kurz vor der Dienstreise habe ich eine Mitazubine besser kennen gelernt. Es hat irgendwo bei uns gefunkt. In München dann haben wir bis spät am Abend SMS geschrieben oder teilweise schon telefoniert. Ich wusste sofort: Als gute Freundin will ich sie nicht haben. Dann hat sie mich mit ein paar Mitazubis besucht. Wir hatten alle zusammen richtig spaß und sie hat auch direkt mit mir im Bett geschlafen (alle Hände ÜBER der Decke!). Klar meine Mitazubis fanden es komisch, die wussten ja, dass ich eine Freundin habe. Einen abend habe ich es auch drauf angelegt, sie zu küssen (im Bett!), aber sie hat zum Glück schon geschlafen (ich war total blau). Tja dann, an dem Sonntag abend wo sie alleine abgereist ist (die anderen waren mit dem Auto da, sie mit dem Zug (Bahnkart 50 oder so). Wir haben noch viel geredet und als ich sie zum Bahnhof gebracht habe... ich war richtig traurig das sie gefahren ist. Naja ein WE später war meine Freundin da. Das war auch schön, aber halt anders. Tja... Dann habe ich ziemlich zeitnah per Telefon mit meiner Freundin schluss gemacht.
Ich hatte mich in meine Mitazubine verliebt. Meiner Freundin habe ich nur gesagt, ich kann nicht mehr, weil ich mehr will als das was wir haben. Mittlerweile weiß sie aber, was Auslöser der Sache war. Sie war halt total baff und fertig. Hat sich eine Woche krankschreiben lassen weil für sie eine Welt zusammengebrochen ist. Kurz vor meiner Abreise aus München, um genau zu sein beim Sachen packen, ist mir dann aufgefallen: ich habe ja garnichts wenn ich wieder in Bielefeld bin. Alles was ich mir mit meiner Freundin aufgebaut habe, ist hin. Von daher wollte ich uns noch eine Chance geben.
Zurück in Bielefeld lief dann alles ganz gut. Meine Freundin und ich hatten 2 schöne Wochen und eigtl. war alles wie damals. Eigtl., denn hinter ihrem Rücken habe ich weiterhin mit meiner Mitazubine geschrieben. Sobald meine Freundin ins Bett ging, holte ich mein Handy raus. Meine Freundin ahnte natürlich sowas, da ich ihr sagte, dass ich weiterhin Kontakt zu "ihr" habe. Sie war auch total Eifersüchtig, als wir vor kurzem zusammen feiern waren (in einer großen Gruppe). Ich muss dazu sagen, meine Mitazubine hat es richtig darauf angelegt, mich rumzukriegen. Sie sagt zwar immer, sie will meine Beziehung nicht noch einmal zerstören, aber ihr kennt ja alle den Alkohol.
Ich bin aber standhaft geblieben. Fast. Ich wollte sie auch küssen, wusste aber nicht wie ich es anstellen sollte, da halt ständig Mitazubis um uns herum waren. Ich habe mir 0 Gedanken gemacht, was ich damit anstellen würde. Genau wie ein WE zuvor. Ich war mit einem Freund auf einer Party und hätte um ein Haar irgendeine geknallt, dessen Namen ich nicht einmal kannte. Ich war natürlich auch hier total blau. Dann, mitte letzte Woche, ist der Knoten geplatzt. Ich habe meiner Freundin gesagt was Sache ist und sie ist seitdem zu ihrer Mutter gezogen. Natürlich ist sie total fertig gewesen aber die Lügerei konnte ich nicht durchstehen. Seitdem gehts mir auch beschissen. Dazu kommt: Meine Mitazubine sehe ich jeden Tag in der Schule. Das macht es für meine Gefühle (und ich habe mehr als freundschaftliche für sie) auch nicht leichter.
Und jetzt kommt die Shizophrenie:
Sage ich zu meiner Mitazubine, ich will mit meiner Freundin zusammen bleiben weil ich ohne sie nicht kann, vermisse ich im nächsten Moment das anstehende Single Leben und den Spaß mit meiner Mitazubine.
Sage ich zu meiner Freundin, es geht nicht mehr, vermisse ich im nächsten Moment das Leben mit ihr.
Es ist wircklich so. Ich würde am liebsten jedes WE mit meiner Mitazubine losziehen und spaß haben. Andererseits sitze ich dann in meiner Wohnung und vermisse meine kleine, süße Freundin. Das frisst mich auf.
Aktueller Stand ist: Meine Freundin kommt morgen zum reden, weil ich ihr vorhin geschrieben habe, dass ich sie vermisse und sie wieder will (ihr könnt euch denken was ich direkt danach dachte und wollte).
Ich kann aber auch nicht auf meine Mitazubine verzichten. Auf die SMS. Auf den Spaß mit ihr.
Aber beides zusammen geht halt auch nicht. Leider.
Hat jemand schonmal ähnliches durchgemacht? Woran kann das liegen? Denkt sich mein Kopf irgendwo: Ich bin seit 17 mit ihr zusammen, leb dein Leben! ?