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Gehaeuse

Fractal Design Define S2 im Test - aufgeräumter Innenraum geht in Runde 2 - Fazit

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Mit dem Define R6 deckt Fractal Design sowohl ein klassisches Layout mit Laufwerksschacht als auch ein offenes Layout ab. Das Define S2 beweist aber, dass neben dem R-Modell trotzdem noch ein S-Modell mit ausschließlich offenem Layout seine Berechtigung hat. Denn wer ohnehin auf dieses neuere Layout setzt, kann auch gleich auf die zusätzlichen Einbauten im Innenraum verzichten, die er beim Define R6 ohnehin ausbauen würde. Das Define S2 wirkt dann sogar etwas konsequenter. Dass Fractal Design es trotz des weniger aufwendigen Innenraums teurer eingepreist hat, ist allerdings etwas überraschend. 

Ansonsten teilen sich die beiden Gehäusen viele Stärken. Das beginnt beim konsequent minimalistischen Design mit der Aluminiumfront, den praktischen, schraubenlos nutzbaren Seitenteilen und der aktuellen Version der flexiblen ModuVent-Abdeckung. Dass Fractal Design die Wahl zwischen offenem und geschlossenem Deckel lässt, sorgt für viel Flexibilität bei der Kühlung. Generell ist das Define S2 hier vielseitig aufgestellt. Das macht schon die werkseitige Lüfterbestückung mit drei großen 140-mm-Lüftern deutlich. Aber auch für den Einsatz einer Wasserkühlung sind die Voraussetzungen mit den vier Radiatorenplätzen gut. Der geringe Abstand zwischen Deckel und Mainboard muss aber gerade bei Deckelradiatoren mit 140-mm-Lüftern bedacht werden. Auch hinter dem Mainboardtray geht es etwas knapp zu, denn dort müssen zusätzlich zu den Kabeln auch die Laufwerke Platz finden. Es bleibt aber trotzdem noch ausreichend Platz für das Kabelmanagement. 

Bei der Wahl von CPU-Kühler und Grafikkarten setzt das Define S2 ohnehin keinerlei Limits. Und auch die Nutzer, die ihre Grafikkarte aus optischen Gründen vertikal montieren wollen, kommen voll auf ihre Kosten. Das nötige Riserkabel ist allerdings optionales Zubehör. Das passende Fractal Design Flex VRC-25 kostet etwa 34 Euro. Der moderne Aufbau, das nur leicht getönte Glasseitenteil und das Kabelmanagement stellen aber in jedem Fall sicher, dass die Hardware bestens zur Geltung kommt. 

Das Define S2 ist klar als Silentgehäuse ausgelegt. Die geschlossene Front, der ModuVent-Deckel, die Schalldämmmatten, HDD-Entkopplung und die weit herunterregelbaren 140-mm-Lüfter erlauben tatsächlich einen angenehm leisen Betrieb. Fast noch bemerkenswerter ist aber, dass bei Bedarf auch eine sehr ordentliche Kühlleistung abgerufen werden kann. 

In dieser Hinsicht, aber auch mit Blick auf Lautstärke, maximale Kühlerhöhe und maximale Grafikkartenlänge schenken sich das Fractal Design-Modell und die be quiet!-Alternative Silent Base 601 nichts. Die entsprechenden Werte sind fast deckungsgleich. Und auch die Innenraumgestaltung ist ähnlich - zumindest, solange man beim Silent Base 601 nicht Laufwerkskäfige in den oberen Montagepositionen montiert. Beide Hersteller haben an nutzerfreundliche Staubfilter, einfach abnehmbare Seitenteile und vertikale Slots für die Grafikkarte gedacht. 

Es gibt aber durchaus Unterschiede, die für oder gegen eines der beiden Modelle sprechen können. Das Silent Base 601 punktet unter anderem mit der werkzeuglosen Montage für 3,5-Zoll-Laufwerke, dem entspannteren Kabelmanagement und der Auswahlmöglichkeit bei Farben und Seitenteilgestaltung. Beim I/O-Panel hat hingegen das Define S2 mit USB 3.1 Gen 2 Typ-C und einem zusätzlichen USB 2.0-Port klar die Nase vorn. Auch ist seine Lüftersteuerung großzügiger ausgelegt. Bis zu drei PWM-Lüfter und bis zu sechs 3-Pin-Lüfter können über ein PWM-Signal vom Mainboard gesteuert werden. Die Lüftersteuerung des Silent Base 601 kann hingegen maximal für drei 3-Pin-Lüfter genutzt werden. Dafür ermöglicht der dreistufige Schieberegler die direkte Steuerung am Gehäuse. Ein besonders gewichtiges Argument für das Define S2 ist schließlich der flexiblere Deckel, der wahlweise geschlossen oder geöffnet genutzt werden kann. Dazu passt, dass hier sogar ein 420-mm-Deckelradiator (mit den erwähnten Einschränkungen) Platz finden kann. Die insgesamt bessere Ausstattung wird allerdings auch mit einem Aufpreis von 25 Euro (jeweils mit Blick auf die UVP) bezahlt.

Fractal Design ist mit dem Define S2 ein absolut zeitgemäßes, ja sogar zukunftsweisendes Gehäuse gelungen. Es paart minimalistisches Design, einen modernen Innenraum und aktuelle Features mit einem hervorragenden Mix aus Kühloptionen und wirkungsvollen Silentmaßnahmen. Im Endeffekt verdient sich das Define S2 so unseren Excellent-Hardware-Award. 

Positive Aspekte des Fractal Design Define S2:

  • fügt sich mit dezenter Optik überall gut ein
  • vielfältige Kühloptionen, ab Werk drei 140-mm-Lüfter vormontiert
  • respektable Kühlleistung, dank Silentmaßnahmen aber auch leiser Betrieb möglich
  • Lüfter über PWM-Hub steuerbar
  • Verzicht auf Laufwerkskäfige verbessert Luftstrom, sämtliche Laufwerksplätze auch bei Einsatz eines Frontradiators nutzbar
  • Kabelmanagement, I/O-Panel ist gut bestückt (inkl. USB 3.1 Gen 2 Typ-C) und gut erreichbar, entnehmbare Staubfilter vor Lufteinlässen
  • ModuVent-Abdeckung verdecken nicht genutzte Lüfterplätze, alternativ Einsatz mit Staubfilter
  • schraubenlose Push-to-Lock-Montage für beide Seitenteile

Negative Aspekte des Fractal Design Define S2: 

  • Deckelradiator überlappt mit Mainboard
  • keine werkzeuglose Montage der Laufwerke

Preise und Verfügbarkeit
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