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Beim Enthoo Pro 2 stellt sich vor allem eine Frage: Kann es wieder als vielseitiger Full-Tower zum attraktiven Preis überzeugen? Wir können diese Frage nur mit einem klaren "Ja" beantworten. Was das wuchtige Gehäuse mit seinem Startpreis von unter 130 Euro an Möglichkeiten bietet, ist schlichtweg beeindruckend.
Das Enthoo Pro 2 ist für ganz unterschiedliche Einsatzzwecke gut gerüstet. Wer ein luftgekühltes High-End-System plant, profitiert von der High-Airflow-Auslegung des Gehäuses. Wasserkühlungsnutzer können hingegen von den üppigen Radiatorenplätzen profitieren und selbst 480-mm-Radiatoren unterbringen. Und mit elf werkseitigen 2,5-Zoll-Laufwerksplätzen und Unterstützung für bis zu zwölf 3,5-Zoll-Laufwerkskäfige (vier inklusive) kommen auch die Nutzer nicht zu kurz, die zahlreiche SSDs und HDDs unterbringen wollen. Dazu ist das Enthoo Pro 2 sogar noch für exotische Einsatzzwecke wie den Betrieb mit zwei ATX-Netzteilen oder gar zwei kompletten PC-Systemen gerüstet.
Mit den entnehmbaren Staubfiltern, dem üppig bestückten I/O-Panel, einem überzeugenden Kabelmanagement und dem integrierten A-RGB-Beleuchtungssystem sammelt das Gehäuse zusätzliche Pluspunkte. Und für die Grafikkarte wird sowohl eine Grafikkartenstütze mitgeliefert als auch eine vertikale Montage ermöglicht - und zwar selbst für Triple-Slot-Modelle (benötigt wird allerdings ein optionales Riserkabel).
Es gibt natürlich Gehäuse, die optisch aufwändiger gestaltet wurden - und auch solche, die mit deutlich wertigeren Materialien aufwarten. Ein Lian Li PC-O11D XL ROG wirkt zum Beispiel deutlich edler - spielt aber auch schon in einer anderen Preisklasse. An den inneren Werten gibt es beim Enthoo Pro 2 hingegen wenig zu kritisieren. Etwas störend ist, dass für die Reinigung von Front- und Bodenstaubfilter erst die Front abgenommen werden muss. Werkzeuglose Montage wird zwar für Erweiterungskarten und die 2,5-Zoll-Laufwerke hinter den SSD-Covern geboten, bei allen anderen 2,5-Zoll-Laufwerksplätzen und für 3,5-Zoll-Laufwerke muss hingegen der Schraubendreher genutzt werden.
Dazu wird das Preis-Leistungs-Verhältnis für die Nutzer schlechter, die bei anderen Gehäusen einfach die vormontierten Gehäuselüfter nutzen würden und die beim Enthoo Pro 2 noch zusätzlich Lüfter kaufen müssen. Wer unbedingt ein Zweitsystem nutzen will, der wird in den meisten Fällen zudem die Anschaffung eines Revolt-X-Netzteils einplanen müssen - und das ist deutlich teurer als das Gehäuse.
So vielseitig nutzbar wie das Enthoo Pro 2 sind in seiner Preisklasse aber nur wenige Gehäuse. Eine aktuelle Full-Tower-Alternativ wäre zum Beispiel das Fractal Design Define R7 XL. Anders als das Enthoo Pro 2 ist es nicht als High-Airflow-, sondern als Silent-Gehäuse ausgelegt. Es bietet ebenfalls enorm vielseitige Nutzungsmöglichkeiten (aber ohne Dual-PSU-/Dual-System-Unterstützung) und wirkt mit seiner Aluminiumfront etwas edler, kostet dafür aber rund 170 Euro (in der Variante mit Stahlseitenteilen und nach deutlicher Preissenkung).
Als extrem flexibler Full-Tower für ambitionierte (und auch exotische) Projekte hat das Enthoo Pro 2 ist das Enthoo Pro 2 besonders attraktiv. Weil es zudem vergleichsweise günstig ist, verdient es sich als Enthusiasten-Gehäuse unseren Preis-Leistungs-Award.
Positive Aspekte des Phanteks Enthoo Pro 2:
- geräumiger Full-Tower mit vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten
- zwei 480-mm-Radiatorenplätze + zwei 360-mm-Radiatorenplätze
- Platz für hohe Towerkühler (beim Hauptsystem) und extrem lange Grafikkarten
- Airflow-freundliche Front
- Dual-PSU- und Dual-System-Unterstützung
- ab Werk elf reine 2,5-Zoll-Laufwerksplätze + vier modulare HDD-Käfige, maximal zwölf HDD-Käfige möglich
- I/O-Panel mit vier USB-3.0-Ports und USB 3.1 Typ-C
- zahlreiche Staubfilter und Staubgitter, allesamt entnehmbar (für Boden- und Frontfilter muss die Front abgenommen werden)
- werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten, zum Teil auch der 2,5-Zoll-Laufwerke, HDD-Entkopplung
- vertikale Grafikkartenmontage möglich (mit optionalem Riserkabel)
Negative Aspekte des Phanteks Enthoo Pro 2:
- Kunststofffront und I/O-Panel-Abdeckung wirken nicht besonders hochwertig
- keine werkzeuglose Montage der 3,5-Zoll-Laufwerke und einiger 2,5-Zoll-Laufwerke
- Dual-System-Nutzung setzt in den meisten Fällen ein (hochpreisiges) Phanteks Revolt X-Netzteil voraus
- Gehäuselüfter sollten vorhanden sein oder zusätzlich gekauft werden
