Werbung
Gehäuse mit A-RGB-Lüftern und Glasseitenteil gibt es in großer Zahl. Es ist für Chieftec also keineswegs eine einfache Aufgabe, das Hunter von der Konkurrenz abzugrenzen. Der Preis fällt mit rund 60 Euro aber schon besonders günstig aus - gerade wenn man bedenkt, dass vier A-RGB-Lüfter und ein Controller inklusive sind.
Dieser Controller ist tatsächlich auch eine der Stärken des Gehäuses. Denn er erlaubt nicht nur die Beleuchtungssteuerung über Tasten am Gehäuse und über ein geeignetes Mainboard, sondern dient auch noch als Lüfterhub. Alle vier Lüfter können damit über ein PWM-Signal gesteuert werden - und das auch in einem breiten Regelbereich. Einzige Schwäche - mit welcher Drehzahl die 3-Pin-Lüfter nun eigentlich laufen, kann am Testsystem nicht ausgelesen werden. Unterschiedliche PWM-Wert-Vorgaben werden aber hör- und messbar umgesetzt. Auf voller Drehzahl sorgen die Lüfter für eine gute Kühlleistung, auf Minimaldrehzahl werden sie angenehm leise, aber nicht ganz unhörbar.
Die mittig gespaltene Kunststofffront wirkt nicht besonders hochwertig und wird auch nicht jeden Geschmack treffen. Der zentrale Mesh-Einsatz macht aber mit Blick auf die Kühlung und die Sichtbarkeit der Frontlüfter allemal Sinn. Für eine noch höhere Kühlleistung hätte er gerne auch noch breiter ausfallen können. Das relativ klare Glasseitenteil an der linken Gehäuseseite gibt den Blick in den Innenraum frei. Chieftec setzt dort den typischen Zweikammeraufbau um. Durch das recht kompakte Format sind die Platzverhältnisse zwar nicht total üppig, für typische Mainstream-Hardware in aller Regel aber ausreichend. Gewisse Abstriche müssen allerdings bei der Unterstützung für Radiatoren gemacht werden. Zur Preisklasse des Hunters passt ein günstiger Luftkühler allerdings ohnehin besser.
Apropos Preisklasse - auf einige Sparmaßnahmen muss man sich bei einem 60-Euro-Gehäuse natürlich einstellen. So kommen ausschließlich Einweg-Slotblenden zum Einsatz, die herausgebrochen werden müssen. Ersatz-Blenden liegen dem Hunter nicht bei. Die Materialstärke fällt gering aus (mit dem Vorteil des ebenso geringen Gewichts). Und auf eine Laufwerksentkopplung muss genauso verzichtet werden wie auf eine werkzeuglose Laufwerksmontage. Erfreulich ist wiederum, dass der Laufwerkskäfig selbst modular gestaltet wurde und nach dem Lösen von zwei Rändelschrauben schnell herausgenommen werden kann.
Schaut man sich an, was für Gaming-Gehäuse mit A-RGB-Lüftern wir in den letzten Monaten getestet haben, so findet man eine ganze Reihe von Modellen unter der 100-Euro-Marke. Das BitFenix Nova Mesh TG A-RGB gibt es für knapp 80 Euro, auch das Sharkoon TG6 RGB ist für etwas unter 80 Euro erhältlich. Antecs DF600 FLUX wird für rund 74 Euro angeboten. So günstig wie das Hunter sind aber alle diese Modelle nicht. Zum Teil sind sie zwar etwas großzügiger oder besser ausgestattet, haben aber auch allesamt individuelle Schwächen. Das BitFenix z.B. den vernieteten HDD-Käfig, der die Netztteillänge begrenzt und den fehlenden A-RGB-Controller, das Sharkoon vor allem den schlechten Airflow und das Antec-Modell einen Lüfterhub, der keine Regelung der Lüftergeschwindigkeit zulässt. Kann man auf die A-RGB-Beleuchtung verzichten, dann wäre z.B. ein be quiet! Pure Base 500 ein wertigeres und überzeugenderes Gehäuse. Die Variante mit Stahlseitenteil gibt es ebenfalls für knapp unter 60 Euro.
Wer aber gezielt ein besonders günstiges A-RGB-Gehäuse sucht, der findet im Hunter letztlich ein attraktives Modell. Besonders punkten kann es mit seinem praktischen RGB-Controller/Lüfter-Hub und dem guten Mix aus Kühlleistung und Lautstärke. Einige Sparmaßnahmen und Einschränkungen bei den Nutzungsmöglichkeiten muss man zwar schon hinnehmen, insgesamt kann das Chieftec Hunter aber doch einen Preis-Leistungs-Award erringen.
Positive Aspekte des Chieftec Hunter (GS-01B-OP):
- vier 120-mm-A-RGB-Lüfter inklusive
- ab Werk gute Kühlleistung, Lüfter lassen sich weit herunterregeln und sind dann angenehm leise
- genug Platz für die meisten Tower-Kühler und Grafikkarten
- Beleuchtungssteuerung wahlweise über Tasten oder ein geeignetes Mainboard, praktischer Lüfter-Hub mit PWM-Steuerung über das Mainboard
- 240/280-mm-Frontradiator möglich (unter Umständen auch 360-mm-Frontradiator, 240-mm-Deckelradiator nur in Kombination mit geeignetem RAM/Mainboard)
- modularer HDD-Käfig
- Staubfilter/-gitter für Front, Deckel und Netzteil
Negative Aspekte des Chieftec Hunter (GS-01B-OP):
- keine werkzeuglose Montage der Laufwerke und Erweiterungskarten, keine HDD-Entkopplung
- relativ geringe Materialstärke, recht begrenzte Platzverhältnisse für Radiatoren
- Einweg-Slotblenden zum Herausbrechen
- keine Drehzahlauslesung über Lüfterhub
Chieftec Hunter | ||
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 60,49 EUR |