TEST

Cooler Master HAF 500 im Test

Die Rückkehr eines Airflow-Klassikers - Fazit

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Das HAF 500 soll das Erbe der HAF-Serie wiederbeleben und gleichzeitig als modernes Gehäuse überzeugen. Beides ist Cooler Master weitgehend gelungen. Die Kombination aus Meshfront und den beiden großen 200-mm-Frontlüftern sorgt tatsächlich für die erhofft hohe Kühlleistung. Der unbeleuchtete 120-mm-Lüfter auf dem Laufwerkskäfig ist zwar unauffälliger, kann aber im Winkel angepasst werden und die Grafikkartenkühlung wirksam unterstützen. Die drei A-RGB-Lüfter sind nicht nur für die Kühlung, sondern auch für die Optik entscheidend. Gerade die beiden 200-mm-Lüfter bieten mit ihren großen Rotoren den A-RGB-LEDs viel Spielfläche. Gesteuert wird die Beleuchtung einfach per Tastendruck oder alternativ auch über ein geeignetes Mainboard. 

Dass alle Lüfter an einer Verteilerplatine angeschlossen werden können, lässt auch auf eine überzeugende Steuerung der Lüftermotoren hoffen. In dieser Hinsicht hat uns das HAF 500 aber enttäuscht: Nur die beiden 120-mm-Lüfter mit ihrem PWM-Anschluss haben das Regelsignal des Mainboards angenommen und sich in einem sinnvollen Drehzahlbereich regeln lassen. Die beiden 200-mm-Lüfter mit ihrem 3-Pin-Anschluss liefen an der Platine hingegen immer mit voller Drehzahl und das bei einem Schallpegel, der nicht alltagstauglich ist. Man kann die Frontlüfter prinzipiell direkt über das Mainboard oder über Spannungsadapter herunterregeln (mit Spannungsadapter laufen sie auch bei 5 V schon an und sind dann deutlich leiser), bei einem Gehäuse mit Lüfterhub sollte ein solcher Umweg aber gar nicht erst nötig sein. 

Mit seinem USB-Typ-C-Anschluss zeigt sich das I/O-Panel des HAF 500 zeitgemäß. Am Übergang zwischen Front und Deckel wurde es gut erreichbar platziert. Seitlich lässt das nur leicht getönte Glasseitenteil nicht nur den A-RGB-Lüfter am Heck, sondern auch die verbauten Komponenten erkennen. Beim Transport kann das Glasseitenteil mit Rändelschrauben gesichert werden. Es lässt sich aber auch ohne diese Schrauben montieren und damit unkompliziert handeln. 

Im Innenraum bietet das HAF 500 viel Platz für lange Grafikkarten und zumindest genug für die meisten Towerkühler. Beachtlich ist auch, dass Cooler Master im Deckel zwei weitere, optionale 200-mm-Lüfterplätze geschaffen hat. Durchaus flexibel zeigt sich das HAF 500 aber auch mit Blick auf Wasserkühlungen: Sowohl hinter der Front als auch unter dem Deckel können maximal 360- oder 280-mm-Radiatoren verstaut werden. Mit nur vier Laufwerksplätzen ist das HAF 500 kein Storage-Gehäuse - in Zeiten von M.2-SSDs verlieren 3,5- und 2,5-Zoll-Laufwerksplätze aber auch zunehmend an Bedeutung. Wer doch noch solche Laufwerke nutzen will, der profitiert von werkzeuglosen Montagelösungen für die 3,5-Zoll-HDDs und für zwei der vier 2,5-Zoll-Laufwerksplätze. Die Erweiterungskarten können hingegen nicht werkzeuglos montiert werden. Etwas inkonsequent kann man auch den Staubschutz empfinden. Während es für den Deckel und das Netzteil entnehmbare Staubfilter/-gitter gibt, muss auf einen Frontstaubfilter verzichtet werden. Cooler Master vertraut offenbar auf eine gewisse Filterwirkung des Frontgitters bzw. stellt so auch sicher, dass die Kühlleistung nicht unter einem engmaschigen Frontstaubfilter leidet.   

Als sogar noch etwas besser kühlende und vielseitigere Airflow-Alternative mit A-RGB-Lüftern käme das Fractal Design Torrent RGB in Frage. Es kostet allerdings deutlich über 200 Euro und spielt damit in einer anderen Preisklasse. Bei Corsair muss man sich hingegen zwischen Airflow und A-RGB-Beleuchtung entscheiden: Das unbeleuchtete 5000D Airflow kühlt die CPU ähnlich gut wie das HAF 500, die GPU erwärmt sich hingegen etwas stärker. Im iCUE 5000X RGB liegen die Temperaturen etwas höher, dafür präsentiert es hinter seiner Glasfront drei A-RGB-Frontlüfter. Preislich rahmen die beiden Corsair-Modelle das HAF 500 ein: Das 5000D Airflow ist etwas günstiger,  das iCUE 5000X RGB hingegen etwas teurer. 

Cooler Master hat die HAF-Serie mit seinem HAF 500 wiederbelebt und dabei ein konkurrenzfähiges High-Airflow-Modell auf den Markt gebracht, das zudem auch optisch seinen Reiz hat. Allerdings muss man die mächtigen 200-mm-Lüfter für einen vertretbaren Schallpegel noch selbst ausbremsen und kann sich nicht auf die Lüfterplatine verlassen. 

Positive Aspekte des Cooler Master HAF 500:

  • zwei 200-mm-A-RGB-LED-Lüfter in der Front und 120-mm-A-RGB-Lüfter am Heck, Beleuchtung über geeignete Mainboards oder Taste im Deckel steuerbar
  • die insgesamt vier Lüfter sorgen für eine hohe Kühlleistung
  • zahlreiche Optionen für Luft- und Wasserkühlung, zwei 280/360-mm-Radiatorenplätze
  • wirkungsvolles Kabelmanagement
  • viel Platz für CPU-Kühler und Grafikkarten
  • Staubfilter im Boden und im Deckel, Laufwerke teils mit werkzeuglose Montage und Entkopplung
  • I/O-Panel mit USB-Typ-C

Negative Aspekte des Cooler Master HAF 500:

  • 200-mm-Lüfter werden am Testsytem nicht über die Lüfterplatine gesteuert, ungeregelt aber hoher Schallpegel 
  • kein engmaschiger Staubfilter für die Frontlüfter (nur das Mesh)
  • keine werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten
  • beim Sample klemmte die Schutzfolie des Glasseitenteils unter dem Kantenschutz