TEST

NZXT H1 V2 im Test

Überarbeitetes Mini-ITX-Bundle aus Gehäuse, Netzteil und Kühlung - Fazit

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Das H1 kam als einzigartige und ungemein innovative Mini-ITX-Lösung auf den Markt. Wie bemerkenswert diese abgestimmte Kombination aus Gehäuse, AiO-Kühlung und Netzteil war, ging aber etwas in der Aufregung um die anfängliche Feuerproblematik unter. Mit dem H1 V2 nutzt NZXT nun ein neues PCIe-Gen4-Riserkabel, das hoffentlich von weiteren Problemen verschont bleiben wird. Vor allem aber wurde das Gehäuse auch in anderen Punkten weiterentwickelt.

Dass nun noch größere Grafikkarten Platz finden, kommt vor allem denen zu Gute, die sich mit dem H1 V2 ein leistungsstarkes Gamingsystem aufbauen und eine große Grafikkarte unterbringen wollen. Sie profitieren auch vom 100 W leistungsstärkeren Netzteil. Der neu dazugekommene 92-mm-Lüfter unterstützt die Grafikkartenkühlung laut unseren Messungen wirkungsvoll. Wer kein Problem mit höheren Lüfterdrehzahlen hat, der kann im H1 V2 sowohl den Prozessor (dank der 140-mm-AiO-Kühlung) als auch die Grafikkarte auf Temperaturen halten, die für SFF-Gehäuse absolut beachtlich sind. Die Kehrseite ist aber der Schallpegel. Das gilt vor allem für den Betrieb bei maximaler Drehzahl. Die Lüfter können über NZXT CAM zum Glück weit heruntergeregelt werden. Zumindest zum Testzeitpunkt war das aber nicht für die Pumpe möglich - und weil die bei ihrer vollen Drehzahl klar hörbar ist, ist ein wirklich leiser Betrieb nicht möglich. Bei der typischen Nutzung für ein Spielesystem werden das viele Nutzer zwar verschmerzen können, für einen leisen PC ist das H1 V2 aber so alles andere als optimal.

Was hingegen nach wie vor überzeugt und begeistert, das ist die Nutzerfreundlichkeit des kompakten Vertikalgehäuses. Front und Rückseite können ab- und die Seitenflächen einfach nach oben gezogen werden (dass diese Haube bei unserem Sample klemmte, ist hoffentlich ein Einzelfall - beim Sample des ursprünglichen H1 tritt das Problem nicht auf). Im Inneren warten bereits die vormontierte Wasserkühlung und das Netzteil auf weitere Hardware. Selbst die Verkabelung wird durch vorverlegte Netzteilkabel erleichtert. Dabei leiten den Nutzer zusätzlich zur verständlichen Anleitung auch noch zahlreiche Aufkleber mit (englischsprachigen) Hinweisen. Das fertige System profitiert von entnehmbaren Staubfiltern an beiden Seiten und von einem zeitgemäßen I/O-Panel. Etwas gewöhnungsbedürftig ist allerdings, dass die Kabel an der Mainboard- und Grafikkartenblende unter dem Gehäuse angeschlossen werden. 

In der Zwischenzeit ist immerhin eine Alternative zu H1/H1 V2 auf den Markt gekommen: Das Cooler Master MasterBox NR200P MAX. Dieses eher horizontal orientierte Mini-ITX-Modell wird mit 850-W-Netzteil und 280-mm-AiO-Kühlung ausgeliefert. Es kann so ein noch etwas leistungsstärkeres Netzteil und eine größere Radiatorfläche bieten. Das H1 V2 hat den Prozessor unseres Testsystems aber trotzdem stärker gekühlt. Die Grafikkartentemperatur ist hingegen vergleichbar. Auch das Cooler Master-Modell wird nicht ganz flüsterleise, kann aber immerhin leiser als das H1 V2 betrieben werden. Dafür punktet NZXT mit USB Typ-C im I/O-Panel und mit der kleineren Stellfläche. Beim Preis hat wiederum Cooler Master die Nase vorn: Mit 370 Euro ist das MasterBox NR200P MAX immerhin rund 30 Euro günstiger als das NZXT H1 V2. 

Als praktische und aufeinander abgestimmte Kombination aus Mini-ITX-Gehäuse, AiO-Kühlung und Netzteil ist das NZXT H1 V2 also nicht mehr einzigartig. Es ist aber weiterhin ein so raffiniertes und innovatives Produkt, dass es sich unseren Technik-Award verdient hat. 


Positive Aspekte des NZXT H1 V2:

  • platzsparendes Vertikalgehäuse
  • Netzteil, AiO-Kühlung und Riserkabel auf das Gehäuse abgestimmt und vormontiert
  • für ein SFF-Gehäuse sehr nutzerfreundlich, dabei mit cleveren Montagelösungen
  • elegant-modernes Design mit Glasfront
  • gute CPU-Kühlung und dank des 92-mm-Lüfters verbesserte GPU-Kühlung
  • Kontrolle und Steuerung der Lüfterdrehzahl über NZXT CAM möglich, auch Anzeige der Pumpendrehzahl
  • werkzeuglose Montage für 2,5-Zoll-Laufwerke
  • magnetische Staubfilter links und rechts
  • modernes und gegenüber dem urspünglichen H1 aufgewertetes I/O-Panel

Negative Aspekte des NZXT H1 V2:

  • Pumpe kann aktuell über NZXT CAM nicht geregelt werden, dadurch kein wirklich leiser Betrieb möglich
  • Grafikkarte muss sich selbstständig kühlen, entsprechende Lüfterdrehzahl nötig
  • kein Staubfilter für die Rückwand (dort aber auch keine einsaugenden Lüfter)
  • Anschlüsse im Gehäuseboden
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