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Das Evolv Shift XT sticht mit seiner einzigartigen und durchdachten Konstruktion hervor. Phanteks setzt die eigentliche Stahl-Gehäusekammer dabei zwischen zwei Aluminiumschalen. Die obere Schale kann in drei unterschiedlichen Höhen platziert werden - je nachdem, wie das Gehäuse eingesetzt werden soll. So fällt es entweder besonders kompakt aus, wird für zwei 120-/140-mm-Deckellüfter nutzbar oder erlaubt zusätzlich sogar die Montage eines 240-mm-Radiatores. Sowohl Lüfter als auch Radiator werden dabei zwischen der oberen Alu-Schale und der Stahl-Gehäusekammer untergebracht. Der eigentliche Innenraum des Gehäuses bleibt also immer gleich groß. Vergleicht man es mit einem Haus, hat man also zwar eine konstante Wohnfläche, kann aber die Größe des Dachbodens anpassen.
Das Innere der Stahl-Gehäusekammer wird der Länge nach unterteilt. Und zwar in einen Bereich für Mini-ITX-Mainboard und SFX-(L-)Netzteil und in einen für eine Triple-Slot-Grafikkarte und ein einzelnes 2,5-Zoll-Laufwerk. Der verfügbare Platz wird sehr konsequent ausgereizt - aber so konsequent, dass die Komponentenmontage und Verkabelung schon herausfordernder wird. Beim Testsystem gelang es uns zudem nur mit Kraft und der Riserkabel-Sicherung aus dem Zubehör, das störrische PCIe-Gen4-Riserkabel im PCIe-x16-Slot zu fixieren. Weil das Evolv Shift XT ohne Glasseitenteil auskommt, sind die Einschränkungen beim Kabelmanagement zumindest optisch nicht weiter tragisch. Bei seitlichen PCIe-Anschlüssen an der Grafikkarte und einem etwas längeren SFX-L-Netzteil können die Kabel aber schnell auch nach oben in den vorderen Deckellüfterplatz ragen und dort zumindest den Einsatz eines Lüftergitters nötig machen.
Gerade bei etwas hitzigeren Komponenten sind Deckellüfter (und damit der Wechsel zur "Air Boost"-Konfiguration) allemal empfehlenswert. Ohne zusätzlichen Gehäuselüftern fällt die Kühlleistung gerade mit Blick auf die Grafikkarte doch etwas mager aus. Hier hat das erst kürzlich getestete Ssupd Meshlicious die Nase vorn. Der Vergleich zwischen den beiden ähnlich teuren SFF-Modellen ist ohnehin aufschlussreich: Das Evolv Shift XT kann dank seiner Aluminium-Außenhülle beim Material punkten. Es hat das ungewöhnlichere Design und verspricht zudem die raffiniertere Konstruktion. In der Praxis empfanden wir das Meshlicius aber deutlich frustärmer und zudem gerade mit Blick auf Laufwerksplätze und die Unterstützung für ein ATX-Netzteil um einiges flexibler. Und obwohl es das gleiche Gehäusevolumen hat, kann es zwei 120/140-mm-Lüfterplätze bzw. einen 240/280-mm-Radiatorenplatz bieten. Als vertikal orientiertes Gehäuse spart das Ssupd-Modell zudem Stellfläche.
Gerade mit Blick auf Materialeinsatz und die überzeugend umgesetzte Höhenanpassung ist das Evolv Shift XT letztlich ein innovatives und bemerkenswertes Mini-ITX-Gehäuse. Damit verdient es sich unseren Technik-Award.
Positive Aspekte des Phanteks Evolv Shift XT:
- einzigartige und durchdachte Konstruktion die je nach Bedarf drei Höhenstufen ermöglicht
- äußerlich hochwertiger Materialeinsatz mit Aluminium und Frontglaselement, überzeugende Verarbeitung
- dezente aber optisch wirkungsvolles A-RGB-Beleuchtung in der Front, integrierter Controller
- zwei 120-/140-mm-Deckellüfter oder 240-mm-Deckelradiator möglich
- Platz für Triple-Slot Grafikkarte, PCIe-Gen4-Riserkabel inklusive
- elegant versteckte Anschlüsse (darunter USB-Typ-C) und Tasten für die Beleuchtungssteuerung
- Gehäuse lässt sich werkzeuglos öffnen, Erweiterungskartenmontage mit Rändelschrauben
- Staubschutz für die Seiten durch Mesh, für den Deckel bei Bedarf durch aufklebbare Staubgitter
Negative Aspekte des Phanteks Evolv Shift XT:
- beengte Platzverhältnisse im Inneren, Komponentenmontage und Kabelmanagement stellenweise herausfordernd
- nur ein einziger Laufwerksplatz (für ein 2,5-Zoll-Laufwerk)
- I/O-Panel mit nur einem USB-3.0-Port und ohne Audiobuchsen