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Das Jonsbo D31 Mesh Screen ist ohne Zweifel ein besonderer Mini-Tower. Sein 8-Zoll-Frontdisplay ist außergewöhnlich. Ob man dieses Gehäuse attraktiv findet, hängt dann aber auch entscheidend von diesem Display ab. Mit seinen 1.280 x 800 Pixeln auf 8 Zoll ist es gut als Zweitdisplay geeignet, mit dem man beispielsweise Systeminformationen, den E-Mail-Posteingang, Chats oder z.B. auch Börsenkurse im Auge behalten kann. Das setzt allerdings voraus, dass man den Mini-Tower so aufstellt, dass das Display auch gut sichtbar ist. Man kann es alternativ zwar auch losgelöst vom Gehäuse nutzen. Dann könnte man aber auch das D31 Mesh in der Variante ohne Display und zusammen mit einem separaten Display kaufen. Denn auch wenn die Darstellung des Jonsbo-Displays zweckmäßig ausfällt, haben wir doch eine Touch-Eingabe und eine etwas ausgefeiltere Halterung vermisst. Jonsbo nutzt einfach zwei Metallbolzen, die an das Display geschraubt werden und als primitive Halterung dienen.
Das D31 Mesh hat aber auch unabhängig vom Display seine Stärken. Als Mini-Tower spart es Platz, ist aber gleichzeitig ziemlich flexibel. So findet ein Micro-ATX-System mit Towerkühler und langer High-End-Grafikkarte Platz. Dass zudem auch zwei 360-mm-Radiatorenplätze geboten werden, ist noch beachtlicher. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass ein Radiator am Boden Erweiterungskartenplätze und den einzigen 3,5-Zoll-Laufwerksplatz blockieren kann. Für einen großen Deckelradiator muss hingegen der Netzteilkäfig nach unten versetzt werden. Das kann wiederum zu Konflikten mit langen Grafikkarten führen.
Jonsbo liefert das Gehäuse komplett lüfterlos aus und überlässt dem Nutzer die Lüfterwahl. Bei unserer einfachen Beispielkonfiguration mit einzelnem Gehäuselüfter an der Rückwand ist die Kühlleistung eher unterdurchschnittlich. Dank der zusätzlichen Lüfterplätze an Front, Boden und Deckel bleibt aber Spielraum für eine deutliche Erweiterung des Kühlsystems. Absolut zeitgemäß zeigt sich das Gehäuse nicht nur mit seinem USB-C-Anschluss, sondern auch mit der unkomplizierten und werkzeuglosen Montage von Front, Deckel und Seitenteilen. Zur Montage von Laufwerken und Erweiterungskarten wird hingegen ein Schraubendreher benötigt.
Beim Staubschutz fällt der textile und abnehmbare Staubfilter am Boden positiv auf. Bei Front und Deckel muss man sich hingegen auf die Filterwirkung des Gitterblechs verlassen. Das gilt allerdings auch für diverse andere Mesh-Gehäuse - beispielsweise beim ASUS Prime AP201. Dieser Mini-Tower kann zwar kein Display bieten, er ist dem D31 Mesh aber ansonsten doch recht ähnlich. Bei den Lüfter- und Radiatorenplätzen zeigt sich das Jonsbo etwas flexibler. Das Prime AP201 hat dafür flexiblere Laufwerksplätze, Mesh-Seitenteile und zudem mehr und praktischer platzierte Anschlüsse zu bieten. Als konsequenter staubgeschützte Mini-Tower würden sich z.B. Fractal Design Define 7 Mini und Meshify 2 Mini anbieten. Preislich ist das D31 Mesh Screen durchaus attraktiv. Gegenüber einem Prime AP201 fällt der Aufpreis für das Display moderat aus. Ohne Display ist das D31 Mesh mit einem Preis von 59,90 Euro sogar deutlich günstiger als das ASUS- und die angesprochenen Fractal Design-Gehäuse.
Ein Gehäuse, bei dem sich ein Display über die Breite der Front zieht, hat ganz klar seinen Reiz. Und das umso mehr, wenn sich das Display auch so unkompliziert nutzen lässt wie beim Jonsbo D31 Mesh Screen. Wir zeichnen den Mini-Tower deshalb trotz einiger Kritikpunkte mit unserem Technik-Award aus.
Positive Aspekte des Jonsbo D31 Mesh Screen:
- integriertes 8-Zoll-Display mit HDMI-Anschluss, wahlweise am Gehäuse oder separat nutzbar
- Platz für mittelhohe Towerkühler und lange Grafikkarten (vor allem mit kurzem und nach oben versetztem Netzteil)
- bis zu acht Lüfterplätze, 360/280-mm-Radiatorenplatz im Deckel, 360-mm-Radiatorenplatz am Boden (mit Einschränkungen bei Erweiterungskarten)
- Frontelemente, Seitenteile und Deckel können werkzeuglos abgenommen werden
- Staubfilter für den Boden (Front und Deckel hingegen nur mit Mesh als Staubschutz)
- I/O-Panel mit USB-C
Negative Aspekte des Jonsbo D31 Mesh Screen:
- Display würde von Touch-Unterstützung profitieren
- ab Werk lüfterlos, mit nachgerüstetem Hecklüfter unterdurchschnittliche Kühlleistung
- keine werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten und Laufwerke