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Seit dem Erfolg der Lian Li O11-Modelle gibt es eine wachsende Auswahl an gläsernen Showgehäusen mit seitlich angeordneten Kammern. Auch Phanteks nutzt dieses Konzept für das NV7, setzt dabei aber einiges an eigenen Ideen um.
Auffällig ist auf den ersten Blick die stattliche Höhe des NV7. Es erinnert damit trotz seiner ebenfalls beachtlichen Breite mehr an ein Towergehäuse (während die O11-Modelle und z.B. auch das Hyte Y40 deutlich gedrungener wirken). Die zusätzliche Höhe schafft extrem viel Platz für den Deckelradiator (maximal 360 mm), sodass hier problemlos Push-Pull-Konfigurationen möglich sind. Mit weiteren 360-mm-Radiatorenplätzen an der Seite und am Boden sowie dem 240-mm-Radiatorenplatz an der Rückwand lässt sich eine leistungsstarke Wasserkühlung verbauen. Für ein luftgekühltes System sind zahlreiche Lüfterplätze nutzbar - allerdings kann das NV7 nur am Boden 140-mm-Lüfter aufnehmen und ist sonst auf 120-mm-Lüfter ausgelegt. Bei Auslieferung ist es zudem trotz des gehobenen Preises lüfterlos. Beim Testsystem konnten wir schon mit einer überschaubaren Lüfterbestückung für eine adäquate Kühlung sorgen.
Phanteks kann beim NV7 nicht nur für ein vielseitiges Kühlsystem sorgen, sondern auch optisch einige Besonderheiten umsetzen. Das Mainboard wird regelrecht eingefasst und oben und auf der rechten Seite durch elegant integrierte Beleuchtungsstreifen betont. Das Kabelmanagement ist effektiv und erstreckt sich nicht nur auf die internen Kabel. Durch die Hecktür können die externen Anschlusskabel am Boden weggeführt werden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Kabel so einen längeren Kabelweg haben. Etwas umständlich ist zudem, dass zum Abnehmen/Ansetzen der Seitenteile erst die Hecktür geöffnet und der Deckel abgenommen werden muss.
Einen richtigen Staubfilter liefert Phanteks nur für den Gehäuseboden mit. Die Luftöffnungen an der Seite und im Deckel müssen hingegen ohne Staubfilter auskommen. Das I/O-Panel ist gut bestückt und kann wahlweise an der Vorder- oder Rückseite des Gehäuses platziert werden. Es befindet sich aber immer in Bodennähe und ist damit weniger gut erreichbar als die Tasten im Deckel. Allein vier dieser Tasten dienen der Steuerung der 2-Kanal-A-RGB-Steuerung. Damit können zwar zwei Beleuchtungsgruppen voneinander unabhängig gesteuert werden, Phanteks erschwert die Einbindung von A-RGB-Produkten anderer Hersteller aber durch die Nutzung eigener Anschlüsse am Controller.
Das NV7 ist ein großes und auch recht schweres E-ATX-Modell. Wer ein kleineres Showgehäuse sucht, der könnte z.B. über die Hyte-Modelle Y40 oder Y60 nachdenken. Speziell das Y40 ist deutlich kompakter und günstiger. Beide Hyte-Modelle bieten aber weniger Kühloptionen als das NV7. Natürlich ist auch Lian Lis O11-Serie eine naheliegende Alternative - zumal es hier mittlerweile eine breitere Auswahl gibt. Phanteks wird die NV-Serie aber ebenfalls noch breiter aufstellen, NV5 und NV9 wurden bereits angekündigt.
Phanteks kann mit dem NV7 ein großzügiges Showgehäuse mit einem sehr flexiblen Kühlsystem und einigen interessanten und frischen Designlösungen anbieten. In einigen Punkten wie dem A-RGB-Controller mit Phanteks-eigenen Anschlüssen oder der Demontage der Seitenteile ist das Gehäuse aber etwas "quirky" (im Deutschen vielleicht am ehesten mit "schrullig" zu umschreiben).
- das gläserne Gehäuse mit hervorgehobenem Mainboard-Areal bringt die Hardware besonders gut zur Geltung
- flexible Kühlmöglichkeiten, sowohl für Luft- als auch Wasserkühlung, darunter drei 360-mm-Radiatorenplätze
- großzügige Platzverhältnisse, nimmt höchste Towerkühler und extrem lange Grafikkarten auf
- überzeugendes Kabelmanagement, selbst für externe Kabel, Tür an der Rückwand sorgt für Ordnung
- intergrierte A-RGB-Steuerung mit zwei Kanälen, Steuerung wahlweise per Tastendruck oder über geeignetes Mainboard
- versetzbares I/O-Panel mit guter Anschlussbestückung
- Hecktür kann zu Problemen mit der Kabellänge führen
- Zugänglichkeit etwas umständlich
- Staubfilter nur für den Boden
- A-RGB-Controller mit Phanteks-eigenen Anschlüssen
- keine werkzeuglose Laufwerksmontage, keine HDD-Entkopplung