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Man merkt dem Frame 4000D an, wie wichtig Corsair die neue Mittelklasseserie ist. Das Gehäuse wurde gegenüber der Vorgängergeneration massiv weiterentwickelt und dabei teils durch Features aufgewertet, die bisher höherklassigen Modellen vorbehalten waren. Dazu gehört beispielsweise das praktische InfiniRail-Montagesystem, mit dem unterschiedliche Lüftergrößen montiert werden können, ohne dass Teile der Lüfterblende den Luftstrom beeinträchtigen.
Generell wurde das Frame 4000D konsequent auf eine effektive Kühlung hin ausgelegt. Dazu tragen auch die großzügigen Meshflächen ihren Teil bei. Mit unserer Beispiel-Lüfterkonfiguration aus zwei 140-mm-Lüftern wird vor allem eine sehr gute CPU-Temperatur erreicht. Die GPU-Kühlleistung war zwar nur durchschnittlich, könnte aber durch weitere Lüfter sicher noch einfach gesteigert werden. Dafür würden sich besonders die Lüfterplätze auf der Netzteilabdeckung anbieten.
Auch für Nutzer von Wasserkühlungen ist das Frame 4000D mit seinen drei 360-mm-Radiatorenplätzen (zwei gleichzeitig nutzbar) attraktiv. Beim seitlichen Radiatorenplatz punktet das Gehäuse mit Modularität: Er kann einfach durch Montage der mitgelieferten Lüfterblende bereitgestellt werden. Solange seitlich kein Lüfter oder Radiator montiert werden soll, verdeckt eine Blende diesen Bereich und die Kabel dahinter. Modularität soll aber auch an anderer Stelle ein großes Thema werden. Wenn Corsair wie angekündigt neue Anschlussstandards für das Gehäuse zum Nachrüsten anbieten wird, würde es noch einmal zukunftsfähiger werden. Daneben sollen aber auch interne Bauteile wie Netzteilabdeckung und Mainboardträger in verschiedenen Varianten, Farben und Materialien angeboten werden. Wie groß die Auswahl wirklich werden wird, muss sich allerdings noch zeigen.
Mit der Unterstützung für Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen und guten Platzverhältnissen hinter dem Mainboardträger ist das Frame 4000D beim Kabelmanagement generell gut aufgestellt. Auch die Platzverhältnisse für lange Grafikkarten und hohe CPU-Kühler sind vergleichsweise großzügig.
Beim Hantieren mit dem Gehäuse fallen eine ganze Reihe von nutzerfreundlichen Lösungen positiv auf. Front, Deckel und Seitenteile können einfach entfernt werden. Und auch die der Montage von Erweiterungskarten und dem Netzteil ist durch Rändelschrauben prinzipiell werkzeuglos möglich. Die Staubfilter an Front, Seitenteil und unter dem Netzteil können zur Reinigung einfach entnommen werden. Weniger nutzerfreundlich ist die Montage der Laufwerke - für sie wird zum einen ein Schraubendreher benötigt, zum anderen werden Festplatten nicht entkoppelt. Die Platzierung von Powertaste und Anschlüssen in Bodennähe ist nur dann praktisch, wenn das Gehäuse erhöht aufgestellt wird - ansonsten ist sie nicht nutzerfreundlich.
Negativ überrascht wurden wir beim Materialeinsatz. Schon das dünne Stahlseitenteil ist wenig verwindungssteif. Besonders auffällig ist aber, wie leicht und stark der Deckel nachgibt. Das ist natürlich auch seiner sehr luftigen und damit luftstrom-freundlichen Gestaltung geschuldet - eine etwas höhere Materialstärke wäre aber dennoch wünschenswert.
Gegenüber dem be quiet! Pure Base 501 Airflow punktet das Frame 4000D vor allem mit größerer Flexibilität. Das gilt besonders mit Blick auf die Kühlmöglichkeiten. Auch bei der Unterstützung für Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen hat Corsair die Nase vorn. Das ab etwa 70 Euro kostende Modell von be quiet! kann dafür unter anderem mit den beiden leisen Serienlüftern, der HDD-Entkopplung und der I/O-Panel-Platzierung am Übergang zwischen Front und Deckel überzeugen.
Das Corsair Frame 4000D zeigt, wie sehr ein Mittelklassegehäuse an Attraktivität gewinnt, wenn Hersteller auch in diesem Segment innovative Lösungen umsetzen. Dazu kommt das Potenzial, das sich aus der Modularität des Gehäuses ergibt. Wie sehr Nutzer wirklich von alternativen Netzteilabdeckungen, Mainboardtrays und I/O-Panel-Upgrades profitieren werden, wird sich noch zeigen müssen. Bereits jetzt ist das Frame 4000D aber ein so innovatives Modell der 100-Euro-Klasse, das es sich unseren Preis-Leistungs-Award verdient.
- luftiger Aufbau, mit Beispiel-Lüfterbestückung effektive Kühlung
- drei 360-mm-Radiatorenplätze, zwei davon gleichzeitig nutzbar
- wahlweise mit seitlicher Kabelabdeckung oder seitlicher Lüfterblende nutzbar
- Platz für hohe Towerkühler und lange Grafikkarten
- Grafikkartenstütze für längere Grafikkarten, vertikale Grafikkartenmontage möglich
- werkzeuglose Montagelösungen für Seitenteile, Deckel, Front, Netzteil und Erweiterungskarten
- Unterstützung für Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen
- einfach entnehmbare Staubfilter hinter der Front, an der Seite und unter dem Netzteil
- Corsair will modulare Bauteile in unterschiedlichen Ausführungen als Zubehör anbieten, darunter auch Upgrades für das I/O-Panel
- der perforierte Deckel gibt bei Druck deutlich nach, die Materialstärke des Stahlseitenteils ist vergleichsweise gering
- Powertaste und Anschlüsse bodennah - nur praktisch, wenn das Gehäuse erhöht aufgestellt wird
- keine werkzeuglose Laufwerksmontage, keine HDD-Entkopplung