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Wenn es um eine Grafikkarte einen derartigen Hype gibt, wie um die NVIDIA GeForce GTX 480, ist eine Enttäuschung eigentlich sicher. Ein Hype führt meistens dazu, dass man sich eine eierlegende Wollmilchsau wünscht - ein Produkt, welches ideale Leistungswerte bei niedrigem Stromverbrauch, bestem Preis-Leistungsverhältnis und leisester Kühlung mitbringt. Doch wie Apples iPad kann auch die GeForce GTX 480 diese hohen Erwartungen nicht erfüllen.
Aufgrund der langen Wartezeit waren die Ansprüche hoch. Die Karte erscheint gut sechs Monate nach der ATI Radeon HD 5870 und so wäre eine geringere Leistung sicher nicht zu rechtfertigen gewesen. Dies dürfte auch der Grund sein, warum NVIDIA bis in letzter Sekunde am Treiber und dem BIOS gearbeitet hat. Und so hat es NVIDIA geschafft, die schnellste Single-GPU-Karte auf den Markt zu bringen - mit oftmals 20, 30 oder sogar 40% mehr Performance als ATI bieten kann. Besonders hervorzuheben ist dabei die Tesselation-Performance: Da aktuelle und auch zukünftige Spiele-Engines sicher vermehrt davon Gebrauch machen werden, ist dies bestimmt ein guter Punkt für NVIDIA. In vielen Bereichen sieht es allerdings auch nicht so rosig aus und die Karte liegt nur knapp vor dem ATI-Modell.
Das Ziel, die schnellste GPU zu bringen, hat man sich teuer erkauft: Der Stromverbrauch schmerzt, denn was bringt eine Strom sparende CPU, ein Strom sparendes 80-Plus-Gold-Netzteil und eine Strom sparende SSD, wenn dann die Grafikkarte im Idle-Betrieb bereits sämtliche Einsparungen wieder auffrisst. Genauso sieht es unter Last aus, wo die Karte mit schon nur einer GPU die Dual-GPU-Karte von ATI übertrumpft.
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Wo genau die Schwierigkeiten für NVIDIA zu suchen sind, ist für aussenstehende Personen nicht zu ergründen. Vermutlich kommt hier eine Kombination aus der GF100-Architektur und der Fertigung in 40 nm bei TSMC zum tragen, die anhand der Verfügbarkeit der ATI Radeon HD 5870 auch dort nicht reibungslos läuft. Nicht umsonst hat Intel das Tick-Tock-Modell eingeführt: Eine neue Architektur führt der Chiphersteller immer unabhängig von einem neuen Fertigungsprozess ein, damit nicht zwei riskante Faktoren aufeinandertreffen. Auch NVIDIA hat hiermit schon Erfahrung: Die GeForce FX ist hier ein weiteres negatives Beispiel.
Leider mussten wir auf Overclocking-Tests verzichten, da die Karte nur kurz bei uns im Testlabor zubringen konnte. Am Abend des Tages, als die Karte wieder zurück zu NVIDIA ging, wurde erst eine aktualisierte Version von nTune zur Verfügung gestellt. Zu spät für uns - aber wieder einmal zeigte sich, mit welch heißer Nadel NVIDIA da noch in den letzten Minute Tools und Sonstiges zusammenstrickte - und wie wenig Karten es zum Launch in Deutschland gab. Zu gegebenem Zeitpunkt werden wir das aber sicher nachholen - wir sind gespannt, was sich aus der Karte noch herausholen lässt.Letztendlich muss die Leistung auch über den Preis beurteilt werden. NVIDIA hat für die GeForce GTX 480 einen Preis von 499 US-Dollar angegeben. Damit liegt man durchaus auf dem Niveau der ATI Radeon HD 5870, wobei der eingependelte Marktpreis hierzulande erst einmal abgewartet werden muss. Über die GeForce GTX 470 erlauben wir uns noch kein Urteil. Bisher hatten wir noch nicht die Gelegenheit diese zu betrachten. Einzig die technischen Daten und der Preis sind uns bekannt. Dieser liegt bei 349 US-Dollar und damit könnte sich die Karte als Preis-Tipp darstellen.
Lieferbar sind die neuen Karten erst in etwa zwei Wochen. Über die Verfügbarkeit können wir keinerlei Angaben machen, NVIDIA hält sich dazu auch zurück. Wenige Tage und Stunden vor dem Launch aber wurde der Termin immer weiter nach hinten verschoben. Inzwischen ist von einer sofortigen Verfügbarkeit schon nicht mehr die Rede. Wir rechnen damit, dass erste Karten erst nach Ostern in den Markt gelangen. Von einer breiten Verfügbarkeit kann dann aber noch nicht gesprochen werden.
Positive Aspekte der NVIDIA GeForce GTX 480:
- beste Single-GPU-Performance
- hohe Tesselation-Performance
Negative Aspekte der NVIDIA GeForce GTX 480:
- hoher Verbrauch unter Last
- hoher Verbrauch im Idle-Betrieb
- hohe Lautstärke unter Last
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