TEST

Super-Ausbau

GeForce RTX 2060 Super und GeForce RTX 2070 Super im Test

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Das Versteckspiel hat nun endlich ein Ende. NVIDIA lässt die Katze aus dem Sack und schlägt AMD damit ein Schnippchen, denn der Konkurrent wird erst am kommenden Sonntag, den 7. Juli, seine neuen Radeon-RX-5700-Karten offiziell auf den Markt bringen. NVIDIA legt mit seinen neuen Super-Modellen also vor. Anders als vor Monaten vermutet, sind diese aber mehr als nur reine Taktsteigerungen. Die genaue Details und alles zur Leistung klärt Hardwareluxx im folgenden Artikel.

Stimmen die Meldungen, so hat NVIDIA die Super-Serie schon seit geraumer Zeit in der Schublade. Man wartete nur, bis AMD seine Radeon-RX-5700-Karten auf Basis der RDNA-Architektur vorstellt und die dazugehörigen Preise nennt. Allerdings konnte NVIDIA auch nicht allzu flexibel hinsichtlich der technischen Daten sein, denn bereits seit Wochen werden die GPUs an die Boardpartner geliefert. Also ging es vermutlich nur noch um den Preis und den letzten Feinschliff.

Dennoch zeichnete sich ein kleines hin und her ab. So erwartete NVIDIA die vollständigen technischen Details und auch Preise der Radeon-Konkurrenz bereits zur Computex Ende Mai. AMD aber macht nur eine Vorankündigung und präsentierte erst zur E3 fast zwei Wochen später alle Details. Also ließ NVIDIA seinen Super-Konter in der Schublade. Zur E3 dann aber ließ AMD die Katze aus dem Sack, was NVIDIA veranlasste, einigen Pressevertretern ebenfalls etwas mehr über die Super-Serie zu verraten. Nachdem der 7. Juli als Startdatum für AMDs Ryzen-Prozessoren und Navi-Grafikkarten bekannt war, sah sich NVIDIA wohl in der vorteilhaften Situation zumindest zwei der drei neuen Karten bereits vor AMD durch die unabhängigen Testparcours zu schicken.

NVIDIA nimmt mit den Super-Varianten einen Wechsel in der Positionierung vor. Die Founders Editions sind nicht mehr mit speziellen A-GPU ausgestattet, die man auch seinen Partner anbietet. Diese Unterscheidung wird nicht mehr gemacht. Stattdessen sind die FE-Karten nun die Basis eines jeden Modells. Wir werden also noch schnellere Partnerkarten sehen, aber wohl keine langsameren.

Eben dies ist heute der Fall und wir können uns die GeForce RTX 2060 Super sowie GeForce RTX 2070 Super, jeweils in der Founders Edition, anschauen. Zunächst einmal werfen wir einen Blick auf die technischen Daten, bevor wir uns den Karten im Details widmen. Für alle Details zur Turing-Architektur verweisen wir auf den ausführlichen Artikel, der sich mit RTX, Ray Tracing und den neuen Shader-Funktionen beschäftigt.

Die technischen Daten der GeForce RTX 2060 (Super) in der Übersicht
Modell GeForce RTX 2060 FEGeForce RTX 2060 Super FE
Preis 369 Euro419 Euro
Technische Daten
Architektur TuringTuring
GPU TU106-200TU106-410
Fertigung TSMC 12 nmTSMC 12 nm
Transistoren 10,8 Milliarden10,8 Milliarden
Diegröße 445 mm²445 mm²
Shadereinheiten 1.9202.176
Tensor Cores 240272
RT Cores 3034
Textureinheiten 120136
Geometrieeinheiten 1517
ROPs 4264
GPU-Takt (Basis) 1.365 MHz1.470 MHz
GPU-Takt (Boost) 1.680 MHz1.650 MHz
Gigarays/s 5 GRays/s6 GRays/s

Speichertakt

1.750 MHz1.750 MHz
Speichertyp GDDR6GDDR6
Speichergröße 6 GB8 GB
Speicherinterface 192 Bit256 Bit
Bandbreite 336 GB/s448 GB/s
TGP 160 W175 W
Versorgung  1x 8-Pin1x 8-Pin

Die GeForce RTX 2060 Super ist die erste der neuen Super-Karten und sie besitzt auch die auffälligsten Verbesserungen. So kommt nicht mehr die TU106-200- sondern die TU106-410-GPU zum Einsatz. Dieser verwendet 3 Graphics Processing Cluster (GPC) und 17 Texture Processing Cluster (TPC). Daraus ergeben sich 34 Streaming Multiprozessoren (SM), was wiederum bei 64 Shaderenheiten pro SM eine Gesamtanzahl von 2.176 Shadereinheiten ergibt. Zudem bietet die GPU in dieser Ausbaustufe 272 Tensor Core (acht pro SM) und 34 RT Cores (einer pro SM). Weiterhin vorhanden sind 136 Textureinheiten. Der L2-Cache ist 4 MB groß.

NVIDIA verwendet für die GeForce RTX 2060 Super also eine andere Ausbaustufe und bietet mehr Shadereinheiten sowie sonstige GPU-Hardwareeinheiten. Änderungen gibt es aber auch beim Speicher. Anstatt wie bisher nur 6 GB GDDR6 über ein 192 Bit breites Speicherinterface sind bei der Super-Variante 8 GB vorhanden. Diese sind, wie in der Turing-Architektur üblich, über ein 256 Bit breites Speicherinterface angebunden. Bei einem Takt von 1.750 MHz ergibt sich eine Speicherbandbreite von 448 GB/s.

Auch beim Takt gibt es ein Plus: Der Speichertakt steigt von 1.365 auf 1.470 MHz. Der garantierte Boost-Takt allerdings sinkt leicht von 1.680 auf 1.650 MHz. Durch die größer ausgebaute GPU und den zusätzlichen Speicher erhöht NVIDIA die TGP von 160 auf 175 W. Noch immer reicht ein 8-Pin-Anschluss zur zusätzlichen Versorgung der Founders Edition aus.


Die technischen Daten der GeForce RTX 2070 (Super) in der Übersicht
Modell GeForce RTX 2070 FEGeForce RTX 2070 Super FE
Preis 639 Euro529 Euro
Technische Daten
Architektur TuringTuring
GPU TU106-400TU104-410
Fertigung TSMC 12 nmTSMC 12 nm
Transistoren 10,8 Milliarden13,6 Milliarden
Diegröße 445 mm²545 mm²
Shadereinheiten 2.3042.560
Tensor Cores 288320
RT Cores 3640
Textureinheiten 144160
ROPs 6464
GPU-Takt (Basis) 1.410 MHz1.605 MHz
GPU-Takt (Boost) 1.710 MHz1.770 MHz
Gigarays/s 6 GRays/s7 GRays/s

Speichertakt

1.750 MHz1.750 MHz
Speichertyp GDDR6GDDR6
Speichergröße 8 GB8 GB
Speicherinterface 256 Bit256 Bit
Bandbreite 448 GB/s448 GB/s
TGP 185 W215 W
Versorgung  1x 8-Pin1x 8-Pin
1x 6-Pin

Für die GeForce RTX 2070 Super wechselt NVIDIA gar die GPU-Typenbezeichnung. Anstatt des TU106-400 kommt der TU104-410 zum Einsatz, der in dieser Form bisher bei der GeForce RTX 2080 verwendet wurde. Verwendet werden fünf oder sechs Graphics Processing Cluster (GPC). Insgesamt verwendet werden 20 Texture Processing Cluster (TPC), also 40 Streaming Multiprozessoren (SM). Daraus resultieren 2.560 Shadereinheiten. (40 x 64 = 2.560). Auch hier kommen die Tensor und RT Cores zum Einsatz – 320 Tensor Cores und 40 RT Cores. Hinzu kommen 184 Textureinheiten. Auch hier ist der L2-Cache 4 MB groß.

Für den Speicher bleibt es bei 8 GB GDDR6 über ein 256 Bit breites Speicherinterface, was in einer Speicherbandbreite von 448 GB/s resultiert – hier gibt es also keinerlei Änderungen. Der Basis-Takt steigt von 1.410 auf 1.605 MHz, der Boost-Takt von 1.710 auf 1.770 MHz. Unter normalen Bedingungen sollte der Boost-Takt in der Praxis aber höher sein. Die Total Graphics Power steigt von 185 auf 215 W.

Auf der E3 konnten wir auch einen ersten Blick auf die GeForce RTX 2080 Super Founders Edition werfen. Sie wird ebenfalls heute angekündigt und auch die technischen Daten werden genannt. NVIDIA gibt als Datum für die Verfügbarkeit den 23. Juli an.

Die technischen Daten der GeForce RTX 2080 (Super) in der Übersicht
Modell GeForce RTX 2080 FEGeForce RTX 2080 Super FE
Preis 849 Euro739 Euro
Technische Daten
Architektur TuringTuring
GPU TU104-400TU104-450
Fertigung TSMC 12 nmTSMC 12 nm
Transistoren 13,6 Milliarden13,6 Milliarden
Diegröße 545 mm²
545 mm²
Shadereinheiten 2.9443.072
Tensor Cores 368384
RT Cores 4648
Textureinheiten 184192
ROPs 6464
GPU-Takt (Basis) 1.515 MHz1.650 MHz
GPU-Takt (Boost) 1.800 MHz1.815 MHz

Speichertakt

1.750 MHz1.938 MHz
Speichertyp GDDR6GDDR6
Speichergröße 8 GB8 GB
Speicherinterface 256 Bit256 Bit
Bandbreite 448 GB/s496,1 GB/s
TGP 225 W250 W

Für die GeForce RTX 2060 Super verwendet sechs Graphics Processing Cluster (GPCs), 24 Texture Processing Cluster (TPCs) und damit 48 Streaming Multiprozessoren (SMs). Daraus ergibt sich eine Gesamtanzahl von 3.072 Shadereinheiten, 384 Tensor Cores und 48 RT Cores sowie 192 Textureinheiten. Der L2-Cache ist 4 MB groß. Soweit der Aufbau der GPU.

Auch die GeForce RTX 2080 Super verfügt über 8 GB GDDR6-Speicher. Dieser taktet mit 1.938 MHz (15,5 GBit/s pro Pin) und kommt damit auf eine Speicherbandbreite von 496,1 GB/s. Aus dem 256 Bit breiten Speicherinterface ergeben sich die 64 ROPs.

Sowohl Basis- als auch Boost-Takt steigen mit der Super-Variante an. Für den Basistakt geht es von 1.515 auf 1.650 MHz, der Boosttakt steigt von 1.800 auf 1.815 MHz. Der größere GPU-Ausbau sowie die höheren Taktraten ergeben auch eine höhere Total Graphics Power von 250 W. Für die Founders Edition entscheidet sich NVIDIA für eine Stromversorgung über jeweils einen 6-Pin- und 8-Pin-Anschluss.

Die GeForce RTX 2080 Super konnten wir auch schon in einem Demosystem bewundern. Leistungsdaten gibt es zum aktuellen Zeitpunkt nicht.