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Super-Ausbau

GeForce RTX 2060 Super und GeForce RTX 2070 Super im Test - Fazit

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Noch bevor AMD überhaupt die Möglichkeit bekommt, mit der Radeon-RX-5700-Serie eine Duftmarke abzusetzen, nimmt NVIDIA schon den Konter vorweg. Dass die GeForce RTX 2060 Super und GeForce RTX 2070 Super die ersten beiden Karten des Refreshs sind, liegt vor allem an der Konkurrenz durch die Radeon RX 5700 und Radeon RX 5700 XT. Wie genau sich die Super-Karten gegen die Navi-Generation von AMD stellen, können wir aber erst am Sonntag verraten.

Die Umsetzung des Super-Refreshs vollzieht NVIDIA zum einen durch ein leichtes Anheben des Taktes bei der GeForce RTX 2070 Super, gleichzeitig aber auch durch einen Ausbau hinsichtlich der Shadereinheiten, Tensor Cores und RT Cores. Bei der GeForce RTX 2060 Super wird der Boost-Takt in der Theorie verringert, aber auch hier werden die Shadereinheiten, Tensor Cores und RT Cores ausgebaut. Hinzu kommt, dass der Grafikspeicher von 6 auf 8 GB GDDR6 ausgebaut wird, was hinsichtlich der Speicherkapazität weniger einen Effekt haben dürfte als vielmehr aufgrund der gestiegenen Speicherbandbreite. Damit räumt NVIDIA diesen Kritikpunkt beiseite.

Was uns die GeForce RTX 2080 Super bringen wird, bleibt abzuwarten. Hier werden wir am 23. Juli mehr erfahren. Die Produktpalette bei den GeForce-RTX-Karten wird etwas umgestaltet. Los geht es weiterhin mit der GeForce RTX 2060, darüber positioniert NVIDIA das Super-Modell. Die GeForce RTX 2070 Super und GeForce RTX 2080 Super werden die Non-Super-Varianten ersetzen. So lange es Stückzahlen der alten Karten im Markt gibt, werden diese natürlich abverkauft.

Die GeForce RTX 2060 Super Founders Edition ist zwischen 10 und 25 % schneller als ihr direkter Vorgänger – ebenfalls auf die Founders Edition bezogen. Für die Custom-Modelle schmilzt der Vorsprung etwas zusammen, ist aber noch immer signifikant. Wir sprechen hier also nicht von einem Leistungsunterschied im einstelligen Prozentbereich. Dies sollte niemanden mit einer Non-Super GeForce RTX 2060 dazu bewegen, auf die neue Karte zu wechseln, wer aber mit einer GeForce RTX 2060 im Bereich von 350 Euro liebäugelt, sollte sich die Super-Variante auch einmal durch den Kopf gehen lassen, wenngleich diese mit 419 Euro noch einmal deutlich teurer ist.

Positive Aspekte der NVIDIA GeForce RTX 2060 Super Founders Edition:

  • ausreichende Leistung für 1440p und 1080p und hohe Qualitätseinstellungen
  • jetzt mit 8 GB Grafikspeicher
  • geringe Lautstärke
  • geringe Temperaturen
  • RTX- und DLSS-Funktionen gewinnen zunehmend an Bedeutung

Negative Aspekte der NVIDIA GeForce RTX 2060 Super Founders Edition:

  • recht hoher Preis
  • RTX-Effekte eigentlich nur in 1080p sinnvoll nutzbar
  • extrem aufwändige Demontage

Für die GeForce RTX 2070 Super liegt das Leistungsplus gegenüber dem Vorgänger sogar noch etwas höher als bei der GeForce RTX 2060 Super. Aber auch hier muss man dies abhängig von der jeweiligen Anwendung bzw. dem Spiel sehen. Wir liegen aber weit entfernt davon, NVIDIA einen Vorwurf machen zu können, wegen einiger weniger Prozentpunkte eine neue Karte auf den Markt zu bringen. Die Super-Karten sind durch die Bank spürbar schneller und rechtfertigen die jeweiligen Modelle, zumal sie gegen die AMD-Konkurrenz positioniert werden. Für eine GeForce RTX 2070 mussten in der Founders Edition 639 Euro auf den Tisch gelegt werden. Die GeForce RTX 2070 Super Founders Edition landet bei 529 Euro – ist somit günstiger und bietet auch noch mehr Leistung.

Positive Aspekte der NVIDIA GeForce RTX 2070 Super Founders Edition:

  • ausreichende Leistung für 1440p und hohe Qualitätseinstellungen
  • geringe Lautstärke
  • geringe Temperaturen
  • RTX- und DLSS-Funktionen gewinnen zunehmend an Bedeutung
  • sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis

Negative Aspekte der NVIDIA GeForce RTX 2070 Super Founders Edition:

  • aufwändige Demontage

Keinerlei Kritik haben wir an den Founders Editionen hinsichtlich der Kühlung. Einzig an der nicht vorhandenen Möglichkeit, die Lüfter im Idle-Betrieb abzustellen kann man sich stören. Unter Last aber sind sie noch immer sehr leise und eine Hürde für jedes Custom-Design. Keinerlei Probleme sehen wir auch bei den Temperaturen und die Leistungsaufnahme liegt im zu erwartenden Bereich. Sie steigt bei beiden Modellen um 15 bzw. 30 W, aufgrund der gestiegenen Leistung zeigt sich aber einmal mehr die Effizienz der Turing-Architektur.

Die GeForce RTX 2060 Super und GeForce RTX 2070 Super sind ab dem 9. Juli bei NVIDIA verfügbar. Der Preis für die GeForce RTX 2060 Super liegt bei 419 Euro, für die GeForce RTX 2070 Super verlangt NVIDIA 529 Euro. Zum Vergleich: Die GeForce RTX 2070 in der Founders Edition kostet 639 Euro. Damit reduziert NVIDIA für die Founders Edition den Preis und liefert mehr Leistung. Die GeForce RTX 2080 Super wird 739 Euro kosten. Eine GeForce RTX 2080 Founders Edition kostete einmal 849 Euro. Insofern scheint NVIDIA vor allem mit den beiden teuren Super-Founders-Editionen seine Karten nicht mehr preislich im höheren Segment zu positionieren, sondern als Einstieg.

RTX bzw. die Unterstützung von DXR sind ein wichtiges Verkaufsargument für NVIDIA. In der ersten Phase der Turing-Karten konnte NVIDIA aber nicht ausreichend viele Spiele bieten, die davon auch Gebrauch machen. Dies hat sich inzwischen deutlich gebessert und in der zweiten Jahreshälfte werden noch weitere Spiele erscheinen, die Ray-Tracing-Effekte anbieten werden. Der Mehrwert dieser Technik wird also immer größer. Dies hat wohl inzwischen auch AMD erkannt und will in der zweiten Generation der RDNA-Architektur eine Hardwarebeschleunigung für Ray Tracing einbauen.

Vergleich zu Navi schwierig

Zum E3-Event veröffentlichte AMD Leistungswerte der Radeon-RX-5700-Serie im Vergleich zur GeForce RTX 2060 und GeForce RTX 2070. Diese sehen wie folgt aus:

Natürlich kennen wir die Leistung der Radeon RX 5700 XT und Radeon RX 5700 im Vergleich zu den Karten mit NVIDIA-GPU bereits, müssen uns bis Sonntag aber in Schweigen hüllen. Nehmen wir aber die von AMD veröffentlichten Werte als Grundlage: Eine Radeon RX 5700 XT schlägt eine GeForce RTX 2070 in einigen Benchmarks, ist in anderen aber auch etwas langsamer. Da die GeForce RTX 2070 Super nun einen Sprung von 15 % im Schnitt macht, dürfte NVIDIA die Radeon RX 5700 XT wieder vollständig im Griff haben.

Für eine Radeon RX 5700 sieht sich AMD deutlich gegenüber einer GeForce RTX 2060 im Vorteil und das wird auch so bleiben, da NVIDIA dieses Modell weiter verkaufen wird. Für eine GeForce RTX 2060 Super erwarten wir aber ein Kopf-an-Kopf-Rennen und am Ende wird sicherlich auch der Preis eine Rolle spielen. Da wird diesen für die AMD-Karten aber noch nicht nennen dürfen, können wir auch hier noch kein endgültiges Fazit fällen.

Was für viele interessierte Käufer bleibt sicherlich die einzige Möglichkeit, bis Sonntag zu warten und sich den Artikel zur Radeon-RX-5700-Serie zu Gemüte zu führen. Erst dann wird man sich ein Gesamtbild machen können.