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Nach einer Vorschau in der vergangenen Woche ist es nun soweit. Ab morgen sollen die beiden neuen Grafikkarten Radeon RX 7900 XTX und Radeon RX 7900 XT von AMD in den Handel kommen. Schon heute präsentieren wir die dazugehörigen Testergebnisse. Ein revolutionäres Chiplet-Design und die neue RDNA-3-Architektur sollen gegen NVIDIAs bisher erschienenen GeForce-RTX-40-Karten antreten. Wie sich die neuen Modelle schlagen, schauen wir uns auf den folgenden Seiten an.
AMD kombiniert gleich mehrere Neuheiten für die Radeon-RX-7900-Karten: Die neue RDNA-3-Architektur, ein Chiplet-Design für die GPU und damit einhergehend auch neue Fertigungsverfahren. In Kombination sollen diese Maßnahmen die Karten an die Spitze führen – oder zumindest ein besseres Preis/Leistungsverhältnis gegenüber der Konkurrenz bieten.
Dabei will AMD es nicht gleich ins Extreme getrieben haben und man wurde bereits im Vorfeld nicht müde auf einige (aus Sicht von AMD) Unzulänglichkeiten der Konkurrenz hinzuweisen. Dazu gehört der enorme Stromverbrauch der GeForce RTX 4090, der bis zu 450 W erreichen kann. Auch die Abmessungen der Karten spielen offenbar für einige eine Rolle. Je nach Gehäuse ist es nicht mehr möglich, eine GeForce RTX 3090 Ti, GeForce RTX 4080 oder GeForce RTX 4090 einfach so zu verbauen und schlussendlich ist der 12VHPWR-Anschluss, den NVIDIA verwendet, ein noch immer heiß diskutiertes Thema.
Auf einige der eben angesprochenen Aspekte werden wir später noch genauer eingehen. Bevor wir aber zu den ersten Vergleichen kommen, wollen wir uns die technischen Daten der Karten anschauen
Radeon RX 7900 XTX | Radeon RX 7900 XT | |
GPU | Navi 31 | Navi 31 |
GCDs | 1x | 1x |
Chipgröße des GCD | 300 mm² | 300 mm² |
MCDs | 6x | 5x |
Chipgröße des MCD | 37,5 mm² | 37,5 mm² |
FP32-Recheneinheiten | 12.288 | 10.752 |
Shader Engines | 6 | 6 |
Shader Arrays | 12 | 12 |
Workgroups (WGP) | 48 | 42 |
Compute Units (CU) | 96 | 84 |
Game-Takt | 2.300 MHz | 2.000 MHz |
Infinity Cache | 96 MB | 80 MB |
Speicher | GDDR6 | GDDR6 |
Speicherkapazität | 24 GB | 20 GB |
Speicherinterface | 384 Bit | 320 Bit |
TDP | 355 W | 315 W |
Preis | 1.149 Euro | 1.049 Euro |
Die Radeon RX 7900 XTX nutzt die Navi-31-GPU, die wiederum neben einem GCD auf sechs MCDs setzt. Im GCD sind 96 Compute Units (CUs) bzw. 48 Workgroups (WGP) aktiv, sodass die Karte es auf 12.288 Shadereinheiten bringt. Die sechs MCDs ermöglichen den Ausbau mit 96 MB an Infinity-Cache und bei einem 64 Bit breiten Speichercontroller pro MCD bedeutet dies auch, dass über ein insgesamt 384 Bit breites Speicherinterface 24 GB an GDDR6 angebunden werden können. Die TDP der Radeon RX 7900 XTX liegt bei 355 W.
Das zweite Modell ist die Radeon RX 7900 XT. Hier bilden ein GCD und fünf MCDs eine andere Ausbaustufe der Navi-31-GPU. 42 WGPs bzw. 84 CUs bedeuten die Umsetzung von 10.752 Shadereinheiten. Bei fünf MCDs sind hier allerdings nur noch 80 MB an Infinity Cache möglich und der Speicherausbau sowie die Speicherbandbreite werden um ein Sechstel reduziert – 80 MB an Cache und 320 Bit für 20 GB an GDDR6 demzufolge. Die TDP liegt bei 315 W.
Neben den verschiedenen Ausbaustufen der Navi-31-GPU gibt es auch unterschiedliche Takt-Vorgaben. Für die Radeon RX 7900 XT gibt AMD einen Boost-Takt von 2.000 MHz an, bei der Radeon RX 7900 XTX sollen es 2.300 MHz sein. Die Angaben sind aber eher theoretischer Natur, denn im VBIOS in der Form hinterlegt sind sie nicht. Eine Besonderheit der Navi-3x-GPUs ist, dass diese mit einem unterschiedlichen Takt für das Front- und Back-End arbeiten können. Während die Shadereinheiten mit 2,3 GHz arbeiten, kann das Front-End auch mit 2,5 GHz takten. Das Front-End bestimmt in gewisser Weise die maximal mögliche Rechenleistung, während die Shadereinheiten stromsparend bei einem niedrigeren Takt arbeiten können. AMD will damit 25 % an Leistungsaufnahme einsparen können. Ob die Custom-Designs bis zu 3 GHz erreichen können, werden wir abwarten müssen. Während unserer Tests erreichten die Radeon RX 7900 XTX und XT um Start der Spiele bzw. der Sequenzen häufig bis zu 2.600 MHz und leicht darüber, der Takt fiel dann aber auf etwa 2.450 MHz ab und verblieb auf diesem Niveau.
Technologien wie Smart Access Memory (SAM), FidelityFX Super Resolution 2 (FSR 2), Radeon Super Resolution (RSR) und vieles mehr gehören weiterhin zum Repertoire der Karten. Ein AV1-Encoder ist ebenfalls mit an Bord.