TEST

Auf Niveau einer RTX 3090 Ti und RX 7900 XT

Fünf Modelle der GeForce RTX 4070 Ti im Test - Fazit

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Die offenkundige Diskussion rund um die GeForce RTX 4070 Ti ist der Umstand, dass NVIDIA hier aufgrund der Breite des Speicherinterfaces eine zuvor als XX60-Serie deklarierte Karte nun als GeForce RTX 4070 Ti eingeführt hat und diese zuvor sogar als GeForce RTX 4080 erscheinen sollte. Aber gut, an der Breite des Speicherinterfaces kann man es nicht allein festmachen, denn dank des schnellen GDDR6X-Speichers und wohl auch anhand der Auslegung durch NVIDIA dürfte die Speicherbandbreite zur Leistung der GPU passen. Allerdings verschiebt NVIDIA seine Modellgruppen ohne Frage in den höherpreisigen Bereich.

Dies sieht man auch am Preisgefüge: Sollte die GeForce RTX 3070 Ti noch 649 Euro kosten, ruft NVIDIA für die Einstiegsvariante der GeForce RTX 4070 Ti nun mindestens 899 Euro auf. So teuer war noch nicht einmal eine GeForce RTX 3080. Diese Modelle wurden allerdings bereits im Juni 2021, bzw. dem 17. September 2020 eingeführt. Die Inflation kann die komplette Preissteigerung mit Sicherheit nicht nachvollziehbar erklären. Man stelle sich vor, die Karte wäre zum Preis von 1.099 Euro erschienen, wie es ursprünglich für die GeForce RTX 4080 12GB geplant war.

Preislich interessant ist der Vergleich zur Radeon RX 7900 XT, die auch hinsichtlich der Leistung der Hauptgegner sein soll. Aktuell kosten die Modelle dieser Karte ab 989 Euro.

Aber kommen wir nun zur Leistungseinschätzung der GeForce RTX 4070 Ti: Diese lässt sich am besten beschreiben, in dem man sie auf eine Stufe mit der GeForce RTX 3090 Ti setzt. Dies gilt aber nur für niedrige Auflösungen und ist auch nicht immer der Fall. An dieser Stelle kommt sicherlich der größere Grafikspeicher zum Tragen. Die Radeon RX 7900 XT ist in reinen Rasterization-Anwendungen schneller, sobald die Raytracing-Effekte hinzukommen, hat die GeForce RTX 4070 Ti aber klar die Nase vorne. Zur GeForce RTX 4080 fehlen der GeForce RTX 4070 Ti gut 20 %.

Hinsichtlich der Leistungsaufnahme bewegen sich alle Modelle der GeForce RTX 4070 Ti auf einem recht sparsamen Niveau, denn mehr als 265 bis 275 W verbrauchen die getesteten Modelle nicht. Damit verbrauchen die Karten weniger als eine Radeon RX 7900 XT und vor allem viel weniger als eine GeForce RTX 3090 Ti und das bei einem ähnlichen Leistungsniveau. Das Verhältnis aus Leistung pro Watt ist bei der GeForce RTX 4070 Ti sehr gut.

Die Raytracing-Effekte sind seitens NVIDIA immer wieder ein Argument und auch wir schauen uns die entsprechenden Spiele immer gerne an. Mit der GeForce-RTX-20-Serie war NVIDIA in dieser Hinsicht womöglich etwas zu früh, nachdem dann aber auch die Konsolen und letztendlich sogar AMD auf den Zug aufgesprungen sind, werden uns die Strahleneffekte ab sofort überall begleiten. In einer Umfrage wurde zuletzt erhoben, dass gerade einmal rund ein Drittel aller Spieler die Raytracing-Effekte einschalten. Die Technik ist jedoch gekommen, um zu bleiben.

DLSS 3 und Frame Generation haben sich ebenfalls etabliert. Zuletzt kündigte NVIDIA weitere Spiele an, die in den kommenden Wochen und Monaten ein DLSS 3 und Frame Generation unterstützen werden. AMDs FSR 2 hängt man in der Anzahl der unterstützten Spiele weiterhin ab. Was FSR 3 zu bieten haben wird, wird sich noch zeigen müssen.

Das NVIDIAs Hardware-Encoder nun auch AV1 unterstützt, sei natürlich ebenfalls erwähnt, wenngleich dies inzwischen zum Standard gehört und für alle neuen GPUs von AMD und Intel gleichermaßen gilt.

Ab Morgen, den 5. Januar um 15:00 Uhr werden die Modelle der GeForce RTX 4070 Ti im Handel erhältlich sein. Ob es auch tatsächlich Karten geben wird, die ab 899 Euro verfügbar sein werden, bleibt abzuwarten. Sicherlich werden viele Karten sich eher im vierstelligen Bereich bewegen. Die günstigsten Modelle der Radeon RX 7900 XT kosten aktuell ab 969 Euro.

Test-Zusammenfassung

Positive AspekteNegative Aspekte
ASUS TUF Gaming GeForce RTX 4070 Ti OC - Leistungsniveau einer RTX 3090 Ti
- schneller als eine Radeon RX 7900 XT
- niedrige Idle-Leistungsaufnahme
- gutes Performance/Watt-Verhältnis
- geringe Last-Lautstärke
- im Vergleich zum Vorgänger teuer
Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti Gaming OC - Leistungsniveau einer RTX 3090 Ti
- schneller als eine Radeon RX 7900 XT
- niedrige Idle-Leistungsaufnahme
- gutes Performance/Watt-Verhältnis
- im Vergleich zum Vorgänger teuer
- zu laut unter Last
INNO3D GeForce RTX 4070 Ti iChill X3 OC - Leistungsniveau einer RTX 3090 Ti
- schneller als eine Radeon RX 7900 XT
- niedrige Idle-Leistungsaufnahme
- gutes Performance/Watt-Verhältnis
- im Vergleich zum Vorgänger teuer
- kein Dual-BIOS
MSI GeForce RTX 4070 Ti Suprim X - Leistungsniveau einer RTX 3090 Ti
- schneller als eine Radeon RX 7900 XT
- gutes Performance/Watt-Verhältnis
- geringe Last-Lautstärke
- relativ hohe Idle-Leistungsaufnahme
- im Vergleich zum Vorgänger teuer
Zotac Gaming GeForce RTX 4070 Ti AMP Extreme AIRO

- Leistungsniveau einer RTX Ti
- schneller als eine Radeon RX 7900 XT
- gutes Performance/Watt-Verhältnis
- aufwändige RGB-Beleuchtung

- relativ hohe Idle-Leistungsaufnahme
- im Vergleich zum Vorgänger teuer

Ein paar Worte zu den Karten wollen wir ebenfalls noch verlieren: Hinsichtlich der Lautstärke unter Last positiv überzeugt haben uns die Modelle von MSI und ASUS. Bei INNO3D können wir im Vergleich zu vielen der bisher getesteten Karten in dieser Hinsicht eine deutliche Verbesserung feststellen. Eine niedrige Idle-Leistungsaufnahme ist für die Karten von Gigabyte, INNO3D und ASUS ein positiver Aspekt. Bei den Temperaturen geben sich die Karten nicht viel untereinander. In jedem Fall liegen alle in einem technisch unproblematischen Bereich.

Die MSI GeForce RTX 4070 Ti Suprim X und die Zotac Gaming GeForce RTX 4070 Ti AMP Extreme AIRO sind absolute High-End-Modelle dieser Serie, die über 1.000 Euro kosten werden. Ein gutes Gesamtpaket stellt die ASUS TUF Gaming GeForce RTX 4070 Ti OC dar, dafür muss allerdings der Preis stimmen. Die Non-OC-Variante soll 899 Euro kosten.