TEST

ASUS, INNO3D und NVIDIA

Die GeForce RTX 4070 Super im Test

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In der vergangenen Woche stellte NVIDIA drei neue GeForce-RTX-Modelle vor, die als Super-Serie frischen Wind in den Markt bringen sollen. Mit der GeForce RTX 4070 Super geht es in dieser Woche los, kommende Woche wird die GeForce RTX 4070 Ti Super folgen und Ende Januar bildet die GeForce RTX 4080 Super dann den Abschluss eines arbeitsreichen Monats. Heute schauen wir uns neben der GeForce RTX 4070 Super Founders Edition die weiteren UVP-Modelle ASUS GeForce RTX 4070 Super Dual und INNO3D GeForce RTX 4070 Super Twin X2 an. Die teureren Custom-Designs werden dann morgen unser Thema sein.

Alle Details zu den drei Super-Modellen haben wir in der Ankündigung der drei Karten zusammengetragen. Oberflächlich kann über die Karten gesagt werden, dass die GeForce RTX 4070 Super vor allem durch etwa 20 % mehr Shadereinheiten ein Upgrade erfahren wird. Bei der GeForce RTX 4070 Ti Super vergrößert NVIDIA den Grafikspeicher von 12 auf 16 GB und erhöht die Speicherbandbreite. Zudem wechselt NVIDIA von der AD104- auf die AD103-GPU, was auch andere Effekte mit sich bringt.

Bei der GeForce RTX 4080 Super will NVIDIA vor allem über den Preis punkten. Während die GPU-Ausbaustufe nur einen kleinen Schritt macht und es bei 16 GB Grafikspeicher bleibt, sinkt die UVP von 1.469 auf 1.109 Euro.

Wie und wo sich das Leistungsplus der ersten beiden Modelle zeigt und wo sich die GeForce RTX 4070 Super im Preis/Leistungsverhältnis aufstellt, wird Thema dieses Artikels sein.

Mitte Oktober 2022 führte NVIDIA mit der GeForce RTX 4090 (Test) die Ada-Lovelace-Generation ein. Einen Monat später, im November, folgte die GeForce RTX 4080 (Test). Auch wenn die GeForce RTX 4070 (Test) erst im April 2023 erschien, so ist es teilweise mehr als ein Jahr her, dass die Modelle auf den Markt gekommen sind. Auf eine extreme Nachfrage der GeForce-RTX-30-Serie mit explodierenden Preise folgte für viele ein wenig Ernüchterung. Die GeForce RTX 4080 und 4090 setzten klar eine neue Leistungsspitze und die GeForce RTX 4070 ist bis heute eine der besten Karten, wenn es um das Preis/Leistungsverhältnis geht und dennoch sucht der Markt nach Neuerungen und Anreizen. Diese sollen nun mit der Super-Serie gesetzt werden.

Zunächst einmal werfen wir einen Blick auf die drei Super-Modelle im Vergleich zu den Vorgängern:

Gegenüberstellung der Karten
  GeForce RTX 4070 GeForce RTX 4070 SuperGeForce RTX 4070 TiGeForce RTX 4070 Ti SuperGeForce RTX 4080GeForce RTX 4080 Super
GPUAD104AD104AD104AD103AD103AD103
FP32-ALUs 5.8887.1687.680
8.4489.72810.240
INT32-ALUs 2.9443.584
3.8404.2244.8645.120
SMs 465660667680
Tensor Cores 184224240264304320
RT Cores 464560667680
L1-Cache 5.888 kB7.168 kB7.680 kB8.448 kB9.728 kB10.240 kB
L2-Cache 36 MB48 MB48 MB48 MB64 MB64 MB
Basis-Takt 1.920 MHz1.980 MHz2.310 MHz2.340 MHz2.210 MHz2.280 MHz
Boost-Takt 2.475 MHz2.475 MHz2.610 MHz2.610 MHz2.505 MHz2.550 MHz
Speicherkapazität 12 GB12 GB12 GB16 GB16 GB16 GB
Speichertyp GDDR6XGDDR6XGDDR6XGDDR6XGDDR6XGDDR6X
Speicherinterface 192 Bit192 Bit192 Bit256 Bit256 Bit256 Bit
Speichertakt 1.313 MHz1.313 MHz1.313 MHz1.313 MHz1.400 MHz1.438 MHz
Speicherbandbreite 504 GB/s504 GB/s504 GB/s672 GB/s716,8 GB/s736 GB/s
TGP 200 W220 W285 W285 W320 W320 W
NVENC 1x1x2x2x2x2x
Preis 659 Euro659 Euro899 Euro889 Euro1.469 Euro1.109 Euro

Da die GeForce RTX 4070 Super der heutige Fokus ist, wollen wir uns auch auf dieses Modell konzentrieren. Das Modell basiert auf der AD104-GPU mit 35,8 Milliarden Transistoren und einer Chipfläche von 294,5 mm². Von den maximal 60 Smart Multiprozessoren waren bei der GeForce RTX 4070 schon nur 46 aktiv, mit dem Super-Modell sind es nun 56 (+22 %). Der Boost-Takt verbleibt bei 2.475 MHz.

Der Speicherausbau ist mit 12 GB ebenfalls identisch, was zugleich für die Anbindung über ein 192 Bit breites Speicherinterface gilt. Mehr hat die AD104-GPU an dieser Stelle nicht zu bieten. Da NVIDIA auf den gleichen Speicher setzt, ist zudem die Speicherbandbreite mit 504 GB/s gleich. Wie viel des Leistungsplus' am Speicherinterface hängen bleibt, wird sicherlich im Rahmen der Tests interessant werden. Die Total Graphics Power (TGP) hebt NVIDIA von 200 auf 220 W an. Etwa 20 % mehr Funktionseinheiten sorgen offenbar für einen um 10 % höheren Verbrauch.

In Deutschland startete die GeForce RTX 4070 bei 659 Euro. Auch für die GeForce RTX 4070 Super sollen nun 659 Euro aufgerufen werden. Die Straßenpreise für die GeForce RTX 4070 liegen aktuell bei 580 Euro. Die bestehende GeForce RTX 4070 soll am Mark bleiben und etwa 50 Euro günstiger werden.

Die Modelle im Vergleich

Nun schauen wir auf die drei Modelle, die wir heute testen werden:

Gegenüberstellung der Karten
  ASUS GeForce RTX 4070 Super DualINNO3D GeForce RTX 4070 Super Twin X2NVIDIA GeForce RTX 4070 Super FE
Preis659 Euro
639 Euro
659 Euro
Boost-Takt2.475 MHz2.475 MHz2.475 MHz
Power-Limit220 W220 W220 W
Abmessungen265 x 130 x 50 mm250 x 113 x 40 mm243 x 105 x 40 mm
Slot-Belegung2,222
Lüfterdurchmesser2x 95 mm2x 85 mm2x 90 mm
Anzahl Heatpipes43-
RGB-BeleuchtungNeinNeinNein
Dual-BIOSJaNeinNein
Stromanschlüsse12VHPWR12VHPWR12VHPWR
Display-Ausgänge3x DisplayPort 1.4
1x HDMI 2.1
3x DisplayPort 1.4
1x HDMI 2.1
3x DisplayPort 1.4
1x HDMI 2.1

Die Ausgangslage für die drei Modelle ist recht ähnlich, denn bei allen dreien handelt es sich um solche, die zum UVP von 659 Euro starten sollen. Boost-Takt und Power-Limit sind mit 2.475 MHz bzw. 220 W bei allen drei ebenso identisch. Kleine Unterschiede gibt es bei den Abmessungen, wobei die ASUS GeForce RTX 4070 Super Dual das ausladendste Modell ist – in allen Dimensionen. Nur die Founders Edition und INNO3D GeForce RTX 4070 Super Twin X2 belegen nur zwei Slots.

Für alle drei Modelle ebenfalls identisch ist das Vorhandensein von zwei Axiallüftern, allerdings mit unterschiedlichen Durchmessern. Ein Dual-BIOS bietet nur die ASUS GeForce RTX 4070 Super Dual. Mit den Super-Modellen scheint NVIDIA die Vorgaben zum Einsatz des 12VHPWR verschärft zu haben, denn alle uns bekannten Varianten der GeForce RTX 4070 Super setzen auf diesen Anschluss. Auch wenn ASUS gerne mal einen Sonderweg bei den Display-Ausgängen geht, bei der GeForce RTX 4070 Super Dual ist dies nicht der Fall und so setzen alle Karten auf dreimal DisplayPort 1.4 und einmal HDMI 2.1.

ASUS GeForce RTX 4070 Super Dual

Die GeForce RTX 4070 Super Dual ist das Einsteiger-Modell der GeForce RTX 4070 Super von ASUS sein. Das Design hat sich im Vergleich zur Dual-Serie von vor fast zwei Jahren (ASUS Dual GeForce RTX 3050 OC im Test) doch deutlich geändert. Die meisten Hersteller werden, so wie ASUS in diesem Fall, das Kühler-Design der GeForce RTX 4070 einfach auf das Super-Modell übertragen.

Die ASUS GeForce RTX 4070 Super Dual kommt auf Abmessungen von 265 x 130 x 50 mm und ist damit ungewöhnlich hoch für eine derart kurze Karte. Sie bietet zwei 95 mm große Axiallüfter, die das Potential haben, die Karte leise zu kühlen. Hinsichtlich der Optik konzentriert sich ASUS auf viel Schwarz mit einigen grauen Akzenten und einer halbtransparenten Abdeckung auf der Stirnseite. Drei Heatpipes unterstützen die Wärmeabfuhr.

Eine RGB-Beleuchtung gibt es nicht, dafür aber ein Dual-BIOS, dessen Auswirkungen wir aufgrund der knappen Zeit für alle Karten nicht näher beleuchten konnten. Aus Erfahrung können wir sagen, dass es sich meist lohnt, das Quiet-BIOS einzusetzen, da es einen leiseren Betrieb ermöglicht und die Leistung kaum dem Performance-BIOS nachsteht. Wie alle Modelle der GeForce RTX 4070 Super in diesem Test, stattet auch ASUS die Karte mit dem 12VHPWR-Anschluss zur Stromversorgung aus.

INNO3D GeForce RTX 4070 Super Twin X2

Auch die INNO3D GeForce RTX 4070 Super Twin X2 ist ein sogenanntes MSRP-Modell und soll zum Preis von 659 Euro in den Handel kommen.

Bei der INNO3D GeForce RTX 4070 Twin X2 gibt es hinsichtlich der Abmessungen keinerlei Auffälligkeiten. Darüber hinaus präsentiert sich die Karte von vorne mit einer recht schlichten Optik, die Rückseite ist mit der Backplate deutlich unruhiger und gefällt uns weniger.

Die zwei Axiallüfter kommen auf einen Durchmesser von 85 mm. Zur Unterstützung der Wärmeabfuhr kommen drei Heatpipe im Einsatz. Aufgrund der Länge der Karte sitzt der 12VHPWR-Anschluss in der Mitte der Karte. Weite Bereiche des Kühlers sind für den hinteren Lüfter direkt durchlässig und ermöglichen einen direkten Abtransport der Abwärme durch die Öffnungen in der Backplate. Eine RGB-Beleuchtung gibt es auch hier nicht – ebenso wenig ein Dual-BIOS.

NVIDIA GeForce RTX 4070 Super Founders Edition

Die GeForce RTX 4070 Super wird es auch als Founders Edition von NVIDIA geben. Dies ist auch der Hebel mit dem NVIDIA die Preisvorgabe von 659 Euro durchzusetzen versucht. Ob dies am Ende gelingen kann, wird sich zum Verkaufsstart zeigen. Viele sind sicherlich noch von den Corona-Preisaufschlägen gebrandmarkt und erhoffen sich nun zum Start moderate Preis oder zumindest, dass der Handel hier keinen Aufschlag verlangt.

Die GeForce RTX 4070 Super kommt in der Founders Edition auf Abmessungen von 243 x 105 x 40 mm und ist damit genauso groß wie das Non-Super-Modell. Mit einer Dicke von 40 mm belegt sie demzufolge auch nur zwei Slots. Die beiden Axiallüfter auf der Vorder- und Rückseite der Karte haben einen Durchmesser von jeweils 90 mm.

Auf der Slotblende vorzufinden sind dreimal DisplayPort 1.4 und einmal HDMI 2.1. Der Anschluss für die Stromversorgung präsentiert sich wie immer prominent auf der Stirnseite der Karte. NVIDIA verwendet hier den überarbeiteten 12VHPWR-Anschluss mit den zurückversetzten Sense-Pins. Dies soll verhindern, dass ein nicht korrekt eingesteckter Stecker eben nicht als solcher erkannt wird.