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Nach der offiziellen Vorstellung in der vergangenen Woche geht es heute an die Tests zur Radeon RX 9070 und Radeon RX 9070 XT auf Basis der RDNA-4-Architekur. Im Test haben wir mehrere Custom-Designs der Partner wie ASUS, Powercolor und Sapphire. Dabei sind zwei Modelle der Radeon RX 9070 und drei der Radeon RX 9070 XT. Wie sich die Radeon-RX-9070-Serie und die einzelnen Modelle gegen die Konkurrenz in Form der GeForce RTX 5070 (Ti) behauptet, klären wir in diesem Test.
Es sind spannende Zeiten in diesem Preisbereich. NVIDIA setzt für die GeForce RTX 5070 einen Startpreis von 649 Euro an, für die GeForce RTX 5070 Ti sind es 879 Euro. AMD hingegen setzt 629 Euro für die Radeon RX 9070 und 689 Euro für die Radeon RX 9070 XT an. Erst gestern konnten wir euch die Tests zur GeForce RTX 5070 zum Einstiegspreis präsentieren. Zeitgleich mit diesem Artikel hier erscheint ein Test der Custom-Designs der GeForce RTX 5070. Somit bekommen wir heute auch direkt ein komplettes Bild über diesen Leistungs- und Preisbereich.
Heute im Test zu finden sind die folgenden Modelle:
- ASUS TUF Radeon RX 9070 OC
- ASUS TUF Radeon RX 9070 XT OC
- Powercolor Hellhound Radeon RX 9070
- Powercolor Red Devil Radeon RX 9070 XT
- Sapphire Nitro+ Radeon RX 9070 XT
Ursprünglich war der Start der Radeon-RX-9070-Serie wohl für den Jahresanfang geplant. Aus verschiedenen Gründen hat sich AMD aber offensichtlich dazu entschieden, nun Anfang März starten zu wollen. Als Gründe nannte man unter anderem, dass man die Leistung und Softwarequalität weiter verbessern wolle, aber auch die Verfügbarkeit sollte bestmöglich dargestellt werden, denn bereits seit einigen Wochen haben die Händler die ersten Karten auf Lager liegen. Dies darf man wohl als Reaktion auf die schlechte Verfügbarkeit der GeForce-RTX-50-Serie verstehen.
Alle Informationen zur RDNA-4-Architektur sowie den weiteren Neuerungen findet ihr im Artikel zur Vorstellung aus der vergangenen Woche.
Radeon RX 9070 XT | Radeon RX 9070 | Radeon RX 7800 XT | |
Architektur | RDNA 4 | RDNA 4 | RDNA 3 |
Fertigung | TSMC N4P | TSMC N4P | TSMC N5/N6 |
GPU | Navi 48 | Navi 48 | Navi 32 |
Chipgröße | 357 mm² | 357 mm² | 450 mm² |
Anzahl der Transistoren | 53,9 Milliarden | 53,9 Milliarden | - |
Compute Units | 64 | 56 | 60 |
Shadereinheiten | 4.096 | 3.584 | 3.840 |
RT-Beschleuniger | 64 | 56 | 60 |
KI-Beschleuniger | 128 | 112 | 120 |
Game-Takt | 2.400 MHz | 2.070 MHz | 2.124 MHz |
Boost-Takt | 2.970 MHz | 2.520 MHz | 2.430 MHz |
Infinity Cache | 64 MB | 64 MB | 64 MB |
Grafikspeicher | 16 GB GDDR6 | 16 GB GDDR6 | 16 GB GDDR6 |
Speicherinterface | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 640 GB/s | 640 GB/s | 624 GB/s |
PCIe-Interface | PCIe 5.0 x16 | PCIe 5.0 x16 | PCIe 4.0 x16 |
TDP | 304 W | 220 W | 263 W |
Preis | 689 Euro | 629 Euro | 549 Euro |
Ein direkter Vergleich zu den Karten der Radeon-RX-7000-Serie liegt sicherlich nahe, denn mit 60 CUs ist eine Radeon RX 7800 XT in gewisser Weise vergleichbar zu dem, was uns nun als Radeon RX 9070 (56 CUs) und Radeon RX 9070 XT (64 CUs) erwartet. Zudem sehen wir hier jeweils 16 GB an Grafikspeicher und auch die Speicherbandbreite fällt ähnlich aus.
Eine Radeon RX 7900 GRE ist mit Navi-31-GPU und 80 CUs darüber angesiedelt, wird in den Benchmarks von AMD aber für einen Vergleich herangezogen. Der Vergleich zu den High-End-Modellen Radeon RX 7900 XT und Radeon RX 7900 XTX wird ebenso spannend werden.
Auf Seiten der Grafikkarten mit NVIDIA-GPU sind die GeForce RTX 5070 und GeForce RTX 5070 Ti die direkten Konkurrenten. An eine GeForce RTX 5080 wird AMD in dieser Generation nicht herankommen können. Somit könnte es nun zu einer Situation kommen, dass Besitzer einer Radeon RX 7900 XTX weiterhin die schnellere Karte ihr Eigen nennen können.
ASUS TUF Radeon RX 9070 OC
ASUS TUF Radeon RX 9070 XT OC
Über den Prime-Modellen, die zum Einstiegspreis angeboten werden sollen, siedelt ASUS die hier getesteten TUF-Modelle an. Aktuell plant ASUS offenbar nicht, auch ROG-Modelle auf den Markt zu bringen – zumindest wurde in dieser Hinsicht noch nichts angekündigt.
Die beiden TUF-Modelle kommen in der aktuell dafür typischen Designsprache daher. Drei Axiallüfter mit einem Durchmesser von 100 mm kümmern sich um die notwendige Frischluft. Auf der Rückseite kommt eine Backplate aus Metall zum Einsatz, die im hinteren Drittel offen gestaltet ist. Zwischen GPU und Kühlkörper setzt ASUS für diese Karten auf ein Phase-Change-Wärmeleitpad, welches vor allem eine höhere Langlebigkeit als klassische Wärmeleitpaste besitzt.
Das Modell der Radeon RX 9070 stellt zwei 8-Pin-Anschlüsse zur Verfügung, bei der TUF-Variante der Radeon RX 9070 XT sind es derer drei. Diese befinden sich jeweils auf der Stirnseite der Karte. Ebenfalls dort zu finden, ist das einzige RGB-Element: Das beleuchtete TUF-Logo am hinteren Ende der Stirnseite. Auch einen BIOS-Schalter gibt es bei beiden Karten.
Für die Modelle von ASUS nannte uns der Hersteller folgende Preise:
- ASUS TUF Radeon RX 9070 XT OC: 899 Euro
- ASUS Prime Radeon RX 9070 XT OC: 849 Euro
- ASUS TUF Radeon RX 9070 OC: 809 Euro
- ASUS Prime Radeon RX 9070 OC: 749 Euro
Zum Abschluss der Betrachtung der TUF-Karten noch ein Blick auf die RGB-Beleuchtung in Aktion.
Powercolor Hellhound Radeon RX 9070
Powercolor Red Devil Radeon RX 9070 XT
Deutlich unterschiedlicher präsentieren sich die beiden Modelle von Powercolor. Während die Hellhound Radeon RX 9070 eher im Einsteigerbereich angesiedelt ist, ist die Red Devil Radeon RX 9070 XT klar ein High-End-Modell. Bei der Hellhound eine kleine Besonderheit ist sicherlich der Schalter um die rote Beleuchtung der Karte auszuschalten. Daneben gibt es auch noch einen BIOS-Schalter. Mittels zweier 8-Pin-Anschlüsse versorgt, zeigt sich die Karte ansonsten eher unauffällig. Mittels eines langen und schlanken Kühlers erreicht Powercolor bei einer Bauhöhe von nur 40 mm, dass die Karte nur zwei Slots belegt.
Die Red Devil Radeon RX 9070 XT macht hier optisch schon einiges mehr her. Die polygonartige Struktur rund um die Lüfter und am hinteren Ende sind sicherlich die auffälligsten Merkmale. Daneben kommt hier zwischen Kühlkörper und GPU ein Honeywell PTM7950 Phase-Change-Wärmeleitpad zum Einsatz. Dies ist auch bei der Hellhound Radeon RX 9070 der Fall.
Der Teufel versucht es auch mit einer entsprechend bedrohlichen Beleuchtung, die sich einerseits im Logo auf der Rückseite der Karte und bei der Polygon/Lava-Struktur am hinteren Ende der Karte offenbart.
Sapphire Nitro+ Radeon RX 9070 XT
Die Sapphire Nitro+ Radeon RX 9070 XT bietet eine recht schlichte Optik, besteht der Kühler doch aus einem bronzefarbenen Kasten, der die drei Lüfter einfasst und der auf der Stirnseite in einer Gitterstruktur durchlässig ist. Dort befindet sich auch eine RGB-Leiste, welche die Stirnseite in kompletter Länge beleuchtet. Das Fehlen der Stromanschlüsse an dieser Stelle ist eine nette Abwechselung.
Die größte Besonderheit dieser Karte dürfte das Vorhandensein eines 12V-2x6-Anschluss sein. Über diesen wird im Netz auch bereits heftig diskuttiert. Aus technischer Sicht ist der 12V-2x6-Anschluss auf einer Radeon RX 9070 XT deutlich weniger problematisch, denn mit einer Leistungsaufnahme von 340 W bewegen wir uns nicht derart am Limit, wie dies bei der GeForce RTX 4090 mit 450 W der Fall war oder nun mit der GeForce RTX 5090 bei 575 W auf die Spitze getrieben wurde. Neben der Sapphire Nitro+ Radeon RX 9070 XT ist uns nur noch ein weiteres Modell mit der neuen AMD-GPU bekannt, die auf diesen Anschluss setzt: die ASRock Radeon RX 9070 XT Taichi.
Zwischen Basisplatte des Kühlkörpers und der GPU setzt Sapphire auf ein Phase-Change-Wärmeleitpad vom Typ Honeywell PTM7950. Neben ASUS und Powercolor ist man damit der dritte Hersteller in diesem Test, der auf ein solches Pad zurückgreift.
Für die Position des 12V-2x6-Anschlusses hat sich Sapphire aber eine nette Lösung überlegt. Dieser wurde einfach an das hintere Ende der PCBs gesetzt und kommt somit im letzten Drittel der Karte unter der Backplate hervor. Damit er aber weiterhin erreichbar ist und keine große Öffnung in der Backplate gelassen werden muss, deckt Sapphire die erste Backplate mit einer zweiten ab, die magnetisch gehalten und wird und die hintere Öffnung verschließt.
Der von Sapphire beigelegte Adapter führt dreimal 8-Pin auf einmal 12V-2x6 zusammen. Ein blauer Stecker soll es dem Nutzer einfach machen, zu erkennen, dass dieser komplett eingesteckt ist. Das linke Bild zeigt also, wie es nicht korrekt ausgeführt wurde. Rechts wurde der Adapter eingesteckt und unten aus der Öffnung zwischen Kühler und Backplate werden die drei 8-Pin-Anschluss herausgeführt. Auch diese Position ist wieder etwas speziell, denn kommt ein ATX-Mainboard zum Einsatz, endet dieses bei einer Breite von 244 mm und lässt hinter dem Mainboard normalerweise genügend Platz, um die Anschlüsse hier direkt durch das Mainboard-Tray herauszuführen. Bei einem E-ATX-Mainboard, welches genau wie die Sapphire Nitro+ Radeon RX 9070 XT auf eine Länge von 330 mm kommt, muss die Höhe über dem Tray ausreichen, damit die Kabel hier hindurchgeführt werden können.
Bei 330 W an Leistungsaufnahme messen wir im Bereich des 12V-2x6-Anschluss Temperaturen von bis zu 75 °C. Die Abwärme strahlt hier aber auch von der Backplate in den Bereich des Steckers. Mit geschlossener Backplate zeigt sich der Kühlkörper mit den höchsten Temperaturen. Mit einer Backplate im vorderen und einer weiteren darüber stellt sich natürlich die Frage, wie gut die Abwärme hier abgeführt werden kann – und ja, die Backplate direkt auf dem PCB wird deutlich wärmer, als die zweite darüber platzierte Metallplatte. Auswirkungen auf die GPU- und Speichertemperatur konnten wir aber nicht feststellen.
Zum Abschluss noch alle Testkandidaten im Vergleich:
ASUS TUF Radeon RX 9070 OC | ASUS TUF Radeon RX 9070 XT OC | Powercolor Hellhound Radeon RX 9070 | Powercolor Red Devil Radeon RX 9070 XT | Sapphire Nitro+ Radeon RX 9070 XT | |
Preis | 809 Euro | 899 Euro | - | - | - |
Game-Takt | 2.170 MHz | 2.520 MHz | 2.120 MHz | 2.460 MHz | 2.520 MHz |
Boost-Takt | 2.650 MHz | 3.060 MHz | 2.590 MHz | 3.010 MHz | 3.060 MHz |
TDP | 220 W | 330 W | 220 W | 330 W | 330 W |
TDP-Spanne | -30 bis +10 % | -30 bis +10 % | -30 bis +10 % | -30 bis +10 % | -30 bis +10 % |
Abmessungen | 329 x 140 x 62,5 mm | 329 x 140 x 62,5 mm | 340 x 142 x 42 mm | 352 x 149 x 69 mm | 330 x 140 x 60 mm |
Slotanzahl | 3,25 | 3,25 | 2,1 | 3,25 | 3 |
Anzahl der Lüfter | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 |
Lüfterdurchmesser | 100 mm | 100 mm | 100 mm | 100 mm | 100 mm |
Dual-BIOS | Ja | Ja | Ja | Ja | Nein |
RGB-Beleuchtung | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
Strom-Anschlüsse | 2x 8-Pin | 3x 8-Pin | 2x 8-Pin | 3x 8-Pin | 1x 12V-2x6 |