TEST

Mit RDNA 4 zum Comeback

Modelle der Radeon RX 9070 und Radeon RX 9070 XT im Test - Fazit

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In der Beurteilung der Leistung der Radeon RX 9070 XT und Radeon RX 9070 muss man genau hinschauen. Dies zeigen schon die 3DMark-Tests, in denen die Karten höchst unterschiedlich abschneiden. Während sie im Steel Nomad deutlich vor ihren Gegenspielern in Form der GeForce RTX 5070 Ti und GeForce RTX 5070 liegen, fallen sie im Speed-Way-Test hinter diese zurück. In Black Myth: Wukong gibt es diese Unterscheidung zwischen der reinen Rasterizer- und Raytracing-Leistung ebenfalls. Mit aktivierten Raytracing-Effekten brechen die neuen Karten von AMD hier geradezu ein. Counter-Strike 2 scheint ebenfalls eine Schwäche zu sein bzw. hier fehlt es womöglich nach an den notwendigen Optimierungen. Deutlich besser verhält es sich in Cyberpunk 2077, wenngleich die Raytracing-Effekte der Leistung der RDNA-4-Karten ebenfalls nicht zuträglich ist und so ist es ein ewiges Hin und Her in den weiteren Benchmarks wie F1 24 und Indiana Jones und der große Kreis bis hin zu Alan Wake 2.

Festzuhalten bleibt: Auf die reine Rasterizer-Leistung bezogen kann es die Radeon RX 9070 XT mit der GeForce RTX 5070 Ti aufnehmen und schlägt auch eine Radeon RX 7900 XTX. Dies gilt auch für die Radeon RX 9070 im Bezug auf die GeForce RTX 5070 sowie die Radeon RX 7900 XT.

Trotz aller Verbesserungen in der RDNA-4-Architektur scheinen die Radeon RX 9070 XT und Radeon RX 9070 weiterhin Probleme in der Raytracing-Leistung zu haben. Regelmäßig fallen die Karten hier weit zurück und das unabhängig vom Umfang der Raytracing-Effekte.

Im Bereich der Software und hier besonders für das KI-unterstützte Upsampling macht FSR 4 durchaus einen Schritt nach vorne. Zwar kann man nicht mit Multi Frame Generation aufwarten, in der Darstellungsqualität verbessert sich AMD aber deutlichen und zieht in einigen Bereichen sogar mit NVIDIA gleich.

Auch an anderer Stelle kann AMD zu NVIDIA aufschließen: So fällt die Leistungsaufnahme bei gleicher oder ähnlicher Leistung bei weitem nicht mehr so hoch aus. Eine GeForce RTX 5070 Ti kommt unter Volllast auf 300 W, für die Radeon RX 9070 XT sind es 330 W. Die GeForce RTX 5070 verbraucht mit 250 W sogar mehr als die Radeon RX 9070. In Spielen verschieben sich die Verhältnisse wieder ein wenig, denn hier scheint NVIDIA eine höhere Effizienz zu erreichen.

AMD positioniert die Radeon RX 9070 XT und Radeon RX 9070 klar über das Preis-/Leistungsverhältnis. Rein technisch gibt es wenig Fortschritt zu vermelden. 16 GB an Grafikspeicher sind in der aktuellen Generation (vorerst) das Maximum, was auch für das Leistungsniveau der Radeon RX 9070 XT als solches gilt. Kann man sich bei NVIDIA über zu geringe Zuwächse in der Leistung im direkten Modellvergleich beschweren, verhält es sich bei AMD ganz ähnlich – schlimmer noch. AMD gibt das High-End-Segment in dieser Generation gänzlich auf.

PCI-Express 5.0, DisplayPort 2.1a, HDMI 2.1b, FSR 4 und vieles mehr sind gern gesehene Hard- und Software-Weiterentwicklungen. Wenn AMD diese doch in einer leistungsstärkeren GPU hätte unterbringen können ...

Bleibt noch die Frage nach dem Preis und der Verfügbarkeit: Mit 689 Euro für die Radeon RX 9070 XT und 629 Euro für die Radeon RX 9070 setzt AMD zumindest die Radeon RX 9070 XT recht aggressive als Gegenspieler zur GeForce RTX 5070 Ti ein. Die Radeon RX 9070 ist zu diesem Preis aber etwas zu hoch angesetzt unserer Meinung nach. Wie so häufig gilt bei den Karten aber: Eigentlich sind die Aufpreise für die teuren Modelle kaum zu rechtfertigen. Verfügbar sein sollen die Modelle der Radeon RX 9070 und Radeon RX 9070 XT ab morgen, dem 6. März.

Preis und Leistung zusammengebracht bleibt festzuhalten: AMD macht NVIDIA Feuer und das is auch gut so. Nicht nur preislich und in der Positionierung der Modelle benötigt NVIDIA einen Gegenspieler, sondern hoffentlich wird auch der Marktstart der Radeon-RX-9070-Karten bei NVIDIA für einige Schweißperlen auf der Stirn sorgen. Konkurrenz belebt das Geschäft!

AMD Radeon RX 9070 XT

  • 16 GB Grafikspeicher
  • hohe Effizienz in Spielen
  • FSR 4 mit deutlicher Qualitätsverbesserung

  • noch immer zu geringe Raytracing-Leistung
AMD Radeon RX 9070

  • 16 GB Grafikspeicher
  • hohe Effizienz in Spielen
  • FSR 4 mit deutlicher Qualitätsverbesserung

  • im Verhältnis zur Radeon RX 9070 XT zu teuer
  • noch immer zu geringe Raytracing-Leistung

Soweit die grundsätzliche Einschätzung. Nun noch ein paar Worte zu den fünf Custom-Designs in diesem Test:

Hinsichtlich guter Temperaturen punkten können die beiden TUF-Modelle von ASUS. Diese beiden weißen auch mit die geringste Differenz zwischen GPU- und GPU-Hot-Spot-Temperatur auf. Auch ist die ASUS TUF Radeon RX 9070 OC unter Last recht leise, was für das XT-Modell aber leider nicht gilt. Hier überzeugte uns die Powercolor Red Devil Radeon RX 9070 XT, während die Sapphire Nitro+ Radeon RX 9070 XT in der Lautstärke nur einen der mittleren Plätze verdient hat. Hinsichtlich der Leistung geben sich die Karten innerhalb ihrer Modellreihe nichts.

Für viele dürfte der Preis entscheidend bei der Modellwahl sein. Wie teuer die Sapphire Nitro+ Radeon RX 9070 XT, Powercolor Red Devil Radeon RX 9070 XT und die TUF-Modelle von ASUS sein werden, können wir aktuell aber noch nicht sagen. Die Powercolor Hellhound Radeon RX 9070 dürfte den Einstiegspreis der Radeon RX 9070 von 629 Euro treffen. Ob der 12V-2x6-Anschluss der Karte von Sapphire zu einem KO-Kriterium wird, ist wohl eher eine persönliche Entscheidung.

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