TEST

ASRock DeskMini GTX 1060 im Test

Micro-STX mit MXM-Grafik - Die Hardware-Ausstattung

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Bevor wir uns den ASRock DeskMini GTX 1060 im Detail näher ansehen werden, werfen wir noch einen Blick auf die genaue Hardware-Ausstattung.

Herzstück des ASRock DeskMini GTX 1060 ist natürlich sein Mainboard. Hier setzt man auf das Z370M-STX MXM, welches man auch einzeln verkaufen wird. Dieses setzt auf den Z370-Chipsatz und nimmt in seinem Sockel LGA1151 somit alle aktuellen Intel-CPUs der achten Core-Generation alias Coffee Lake auf. Aufgrund der begrenzten Kühlung und weiteren Limitierungen bei der Stromversorgung ist die TDP jedoch auf maximal 65 W begrenzt, was das aktuelle Flaggschiff-Modell, den Intel Core i7-8700K, mit seinen 95 W ausschließt. Der schnellst mögliche Coffee-Lake-Prozessor für den ASRock DeskMini GTX 1060 ist somit der Intel Core i7-8700. 

Eben diesen hat uns ASRock für unsere Tests mitgeschickt. Wie das aktuelle Flaggschiff verfügt auch er über sechs Rechenkerne, die dank SMT-Support jeweils zwei Threads und somit zwölf in Summe bearbeiten können. Dabei macht sich der Intel Core i7-8700 mit einem Basis- und Turbo-Takt von 3,2 bis 4,6 GHz ans Werk und taktet somit gegenüber dem K-Modell geringfügig langsamer. Auf den nach oben hin geöffneten Multiplikator muss der Sechskerner ebenfalls verzichten, den gibt es nur für die K-Modelle. Den Maximal-Takt von 4,6 GHz erreicht der Intel Core i7-8700 nur bei bestimmter Auslastung. Werden alle sechs Kerne voll genutzt, dann liegen maximal 4,3 GHz an. Dazu gibt es einen 12 MB großen L3-Cache, während es die Zwischenspeicher in erster und zweiter Reihe auf insgesamt 1,5 MB bzw. 32 KB für Daten und Instruktionen bringen. 

Gefertigt wird der Intel Core i7-8700 wie alle aktuellen Coffee-Lake-Prozessoren im fortschrittlichen 14-nm-Prozess. Gekühlt wird er von einem leicht modifizierten Boxed-Kühler. Dieser soll laut ASRock zwar baugleich zu jedem anderen Boxed-Kühler sein, jedoch stammen diese direkt von Delta und können somit einen etwas abgewandelten Lüfter besitzen.

Der ASRock DeskMini wird als Barebone verkauft – die CPU muss somit separat erworben und eingebaut werden. Möglich sind natürlich auch die kleineren Core-i5- und -i3-Modelle ala Core i3-8100 oder Core i5-8400.

Die eigentliche Besonderheit von Micro-STX und dem ASRock DeskMini GTX 1060 ist seine Grafikkarte, die auch gleich namensgebend für unseren heutigen Testkandidaten ist. Direkt auf dem ASRock Z370M-STX MXM ist ein MXM-Modul aufgesteckt, welches wahlweise in Form einer mobilen NVIDIA GeForce GTX 1060 oder gar GeForce GTX 1080 vorhanden ist. 

Unser Testmuster vertraut hier auf eine GeForce GTX 1060, welche auf der rund 4,4 Milliarden Transistoren starken GP106-GPU basiert und wie die meisten aktuellen Pascal-Chips im 16-nm-FinFET-Verfahren bei TSMC vom Band läuft. Dabei setzt sich der Grafikprozessor wie gewohnt aus Graphics Processing Clustern, Streaming Multiprozessoren und ALUs zusammen. Trotz der mobilen Fassung soll die MXM-Version den Desktop-Modellen leistungsmäßig in nichts nachstehen und aufgrund der TDP-Begrenzung nur etwa 10 % langsamer arbeiten. Dabei ist die mobile GeForce GTX 1060 fast baugleich. Wie schon die Desktop-Ausgabe verfügt auch sie über insgesamt 1.280 Shadereinheiten und 80 TMUs. 

Um jedoch die TDP-Grenzen einhalten zu können, hat NVIDIA die Taktraten nach unten korrigieren müssen. Während sich eine reguläre GeForce GTX 1060 im Desktop mit Geschwindigkeiten von 1.507 bzw. 1.708 MHz ans Werk macht, muss die mobile Variante mit einem Basis- und Boost-Takt von 1.405 respektive 1.671 MHz auskommen. Das gilt auch für das MXM-Modul in unserem ASRock DeskMini GTX 1060. Aufgrund der deutlich besseren Kühlung als im Notebook, werden hier in der Praxis deutlich höhere Taktraten erreicht. Je nach Benchmark und Spiel macht sich unser Testmuster stets mit einem Takt von rund 1.600 MHz ans Werk und entspricht somit den Vorgaben NVIDIAs.

Ebenfalls keine Einbußen gegenüber der Desktop-Version gibt es beim Speicherausbau. Auch hier kann das MXM-Modul auf einen 6 GB fassenden GDDR5-Videospeicher zurückgreifen, welcher wie gewohnt über einen 192 Bit breiten Datenbus angebunden wird und sich mit einem Takt von 2.002 MHz ans Werk macht. So wird eine Speicherbandbreite von theoretisch 192,2 GB/s erreicht. 

Gekühlt wird die MXM-Steckkarte über einen simplen Aluminium-Kühlkörper inklusive eines 75-mm-Lüfters. Auf eine aufwendige Heatpipe-Konstruktion, wie es die großen Boardpartner von NVIDIA bei ihren Custom-Designs tun, verzichtet ASRock. Bei einer TDP von etwa 90 W sollte das aber genügen.

Die restliche Ausstattung

Trotz seiner äußert kompakten Abmessungen, zeigt sich der ASRock DeskMini GTX 1060 sehr flexibel, was die Auswahl der Komponenten, aber auch der zur Verfügung stehenden Anschlüsse und Slots anbelangt. So nimmt das Board in seinen beiden Speicherbänken zwei DDR4-Module im SODIMM-Format auf, die per OC-Profil über das UEFI Frequenzen von bis zu 3.200 MHz unterstützen können. Für unseren Test schickte uns ASRock zwei Module von TeamGroup mit, die mit 2.400 MHz bei CL16 betrieben werden. Sie werden natürlich im schnellen Dual-Channel-Modus zusammengeschaltet. 

Für den Massenspeicher bietet das ASRock Z370M-STX MXM ebenfalls einige Möglichkeiten. Für schnelle und kompakte SSDs bietet das Micro-STX-Board auf der Rückseite gleich drei M.2-Steckplätze, wovon allerdings nicht alle per schnellem PCI-Express über vier Lanes angebunden werden können. Einer davon unterstützt sogar Intels neue Optane-Technik, welche wir uns bereits in einem separaten Artikel näher angeschaut haben. Der vierte und letzte M.2-Steckplatz ist für eine WiFi- und Bluetooth-Karte reserviert, die ASRock erfreulicherweise gleich mitliefert. Konkret gibt es hier die Intel Dual-Band Wireless-AC 3168. Die Steckkarte samt der beiden Antennen, welche direkt am Gehäuse angebracht werden, muss vom Käufer verbaut werden. Dies betrifft nicht nur den Einbau der M.2-Karte, sondern auch die Montage der beiden Antennen an der Rückseite des Gehäuses. 

Wer lieber 2,5-Zoll-Laufwerke verbauen möchte, kann das beim ASRock DeskMini GTX 1060 ebenfalls tun. Hierfür gibt es zwei SATA-III-Steckplätze auf dem Board sowie entsprechende Bohrungen direkt auf der Unterseite im Gehäuse. Damit lässt sich das Micro-STX-System mit reichlich Speicher bestücken.

Die Grafikkarte kann theoretisch getauscht werden. Unterstützt werden alle MXM-Module nach dem A-, B- und B+-Standard. Ganz einfach wird das allerdings nicht, schließlich sind entsprechende Module nur sehr schwer zu bekommen und preislich wenig attraktiv. Bei Eurocom bezahlt man für eine NVIDIA GeForce GTX 1060 beispielsweise alleine schon 646 US-Dollar- für eine NVIDIA GeForce GTX 1070 oder gar GeForce GTX 1080 werden sogar 817 bzw. 1.245 US-Dollar ausgerufen. Zweites Problem sind Kühlung und Netzteil. Der ASRock DeskMini GTX 1060 wird über ein externes 220-W-Netzteil mit Strom versorgt, wohingegen es beim größeren Modell mit GeForce GTX 1080 ein 270-W-Modell gibt. Das Netzteil ist mit Abmessungen von 193 x 86 x 43 mm im Übrigen nicht wirklich kompakt und nimmt fast das komplette Volumen des Gehäuses ein.

Insgesamt bringt es der ASRock DeskMini GTX 1060 auf Abmessungen von 213 x 154,5 x 81,9 mm und besitzt ein vergleichsweise geringes Volumen von gerade einmal 2,7 l.

Vergleichsrechner: Was die Hardware im Eigenbau kostet

Auch wenn ASRock das Mainboard seines DeskMini GTX 1060 später separat anbieten wird, einen wirklichen Vergleichsrechner kann man aufgrund des fehlenden Gehäuses derzeit leider nicht bauen. Um dennoch einen groben Überblick über das Preis-Leistungs-Verhältnis geben zu können, haben wir uns für ein größeres Mini-ITX-System entschieden. 

Gerne hätten wir hier auf das DAN Case A4 zurückgegriffen, welches derzeit mit zu den kompaktesten Modellen zählt und auch in unserer Community überaus beliebt ist. Jedoch wird dieses nur chargenweise verkauft und ist teils nur sehr schwer zu bekommen. Das Kolink Rocket Mini ITX ist ein Klon davon, fällt mit einem Volumen von über 9,6 L aber nicht ganz so kompakt aus wie unser ASRock DeskMini GTX 1060.

Dafür nimmt es nahezu jede aktuelle High-End-Grafikkarte von AMD und NVIDIA auf, was die Komponenten-Wahl noch einfacher macht. Theoretisch kann sogar eine Titan V untergebracht werden, wie unser Leser "CeresPK" jüngst eindrucksvoll bewiesen. Zur besseren Vergleichbarkeit haben wir uns aber für eine ZOTAC GeForce GTX 1060 Mini entschieden, welche in unserem Preisvergleich derzeit für rund 345 Euro ihren Besitzer wechselt. Dazu gesellt sich ein 279 Euro teurer Intel Core i7-8700 mit Boxed-Kühler und ein ASRock Z370M-ITX dient als Grundbaustein, in dem zudem 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher aus dem Hause Corsair stecken. Da die TeamGroup-SSD aus unserem Test hierzulande nicht verkauft wird, haben wir uns für eine Samsung SSD 960 Evo mit 250 GB als Vergleichsmodell entschieden. Für die Stromversorgung zeichnet sich ein be quiet! SFX Power 2 mit einer Ausgangsleistung von 400 W im schlanken SFX-Format verantwortlich. 

Das Vergleichssystem
HardwarePreis im Hardwareluxx-Preisvergleich
Prozessor:Intel Core i7-8700ca. 279 Euro
Mainboard:ASRock Z370M-ITX ACca. 129 Euro
Arbeitsspeicher:2x Corsair Vengeance LPX Black 8 GB DDR4-2400ca. 169 Euro
Grafikkarte:ZOTAC GeForce GTX 1060 Mini, 6 GBca. 349 Euro
Massenspeicher:Samsung SSD 960 Evo 250 GB, M.2ca. 119 Euro
Optisches Laufwerk:--
Soundkarte:on board-
Netzteil:be quiet! SFX Power 2, 400Wca. 66 Euro
Kühlung und Gehäuse
Gehäuse:Kolink Rocket Mini-ITXca. 159 Euro
CPU-Kühler:boxed-
Preis
Gesamtpreis: ca. 1.270 Euro

Alles in allem kostet der Vergleichsrechner etwa 1.270 Euro – vor allem die Grafikkarte schlägt hier aufgrund des weiter anhaltenden Mining-Booms stark ins Gewicht. 

Der ASRock DeskMini GTX 1060 wird inklusive Mainboard, Netzteil und Grafikkarte hierzulande etwa 850 Euro kosten. Zusammen mit dem Arbeitsspeicher, der SSD und dem Intel Core i7-8700 käme das Komplettpaket somit auf einen Gesamtpreis in Höhe von rund 1.400 Euro. Für die äußerst kompakte Bauweise bezahlt man als knapp 130 Euro Aufpreis. Eigentlich kein schlechter Deal, wie wir finden.