TEST

ZOTAC MEK1

Ein stylischer Spielerechner im Test - Die Hardware-Ausstattung

Portrait des Authors


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Bevor wir uns den ZOTAC MEK1 im Detail näher anschauen, werfen wir noch einen Blick auf die Hardware-Ausstattung. 

Herzstück unseres Testmusters ist ein Intel Core i7-7700. Dieser entspringt zwar noch Kaby-Lake-Architektur und wurde bereits von den neuen Coffee-Lake-Prozessoren beerbt, zählt damit aber natürlich noch lange nicht zum alten Eisen und ist dadurch noch lange nicht zu langsam für die aktuellsten Spielekracher. Im Vergleich zum großen Schwestermodell mit K-Zusatz verzichtet er auf den nach oben hin geöffneten Multiplikator und ist damit nicht ganz so einfach zu übertakten. Ab Werk erreicht er Taktraten von 3,6 bis 4,2 GHz und liegt damit gut 300 MHz unterhalb des K-Modells. Dafür zeigt er sich mit einer TDP von maximal 65 W sparsamer als das einstige Spitzenmodell von Kaby Lake, welches noch rund 91 W haben wollte. 

Während die aktuelle Generation bereits sechs Rechenkerne bereithält, muss der Intel Core i7-7700 noch mit vier Cores auskommen, kann dank SMT-Support aber acht Threads gleichzeitig verarbeiten. Dazu gibt es einen 8 MB großen L3-Cache, einen 1 MB großen Zwischenspeicher in zweiter Reihe und einen je 32 KB großen Daten- und Instruktionscache. Gefertigt wird der Intel-Prozessor im 14-nm-Verfahren und kostet in der Boxed-Version derzeit etwa 275 Euro.

Viel wichtiger in einem Spiele-PC ist natürlich die Grafikkarte. ZOTAC hat sich bei unserem Testmuster hier für eine GeForce GTX 1070 Ti entschieden, welche mit Blick auf die AMD Radeon RX Vega 56 im Dezember als Lückenfüller zwischen der regulären GeForce GTX 1070 und GeForce GTX 1080 präsentiert wurde. Sie setzt wie die beiden Schwestermodelle auf die GP104-GPU, welche meist in Revision 300-A1 geführt wird und rund 7,2 Milliarden Transistoren unterhält. Während die GeFoce GTX 1080 über 20 Shadercluster verfügt, muss die GeForce GTX 1070 Ti mit einem Cluster weniger auskommen. Die Zahl der Shadereinheiten sinkt somit von 2.560 auf vergleichsweise krumme 2.342 ALUs. Gegenüber der Non-Ti-Version sind es immerhin vier Shadercluster und damit 512 Shadereinheiten mehr. Die GeForce GTX 1070 Ti rückt auf dem Papier also näher an die GeForce GTX 1080 heran, als an die GeForce GTX 1070. Aufgrund der 19 Streaming Multiprozessoren, an die weiterhin acht Textureinheiten angeschlossen werden, resultieren daraus 152 TMUs.

Beim Speicherausbau bleibt es bei einem 256 Bit breiten Datenbus an den insgesamt 8 GB GDDR5-Videospeicher angeschlossen werden, der sich mit einem Takt von 2.000 MHz ans Werk macht, so eine Bandbreite von rund 256,3 GB/s erreicht und auf 64 Renderbackends zurückgreifen kann. Die GeForce GTX 1070 Ti im ZOTAC MEK1 macht sich mit den von NVIDIA mindestens vorgeschriebenen 1.607 bzw. mindestens 1.683 MHz ans Werk. In der Praxis erreicht unser Testgerät problemlos 1.800 MHz und übertrumpft damit die Vorgaben der kalifornischen Grafikschmiede. 

Im Übrigen verbaut ZOTAC eine hauseigene GeForce GTX 1070 Ti mit Radialsystem, welches nur technisch, nicht aber optisch dem Referenzkühler von NVIDIA entspricht. Ein aufwendiges Kühlsystem wie noch bei den AMP!-Modellen gibt es leider nicht. Die Karte wird per Riserkarte und um 90 Grad gedreht im Gehäuse-Deckel verbaut. In unserem Preisvergleich wechselt die günstigste GeForce GTX 1070 Ti derzeit für etwa 515 Euro ihren Besitzer. Alternativ gibt es den ZOTAC MEK1 mit langsamerer GeForce GTX 1060 zum günstigeren Kurs.

Die restliche Hardware-Ausstattung

Auch wenn sich ZOTAC längst aus dem Mainboard-Markt verabschiedet hat, stammt die verbaute Mini-ITX-Platine beim MEK1 aus der eigenen Feder, separat kaufen wird man sie aber nicht können. Als Chipsatz dient der kostengünstige B250-Chipsatz von Intel. Der besser ausgestattete Z-Chipsatz macht bei einem Prozessor ohne freien Multiplikator aufgrund der fehlenden OC-Funktionen aber ohnehin keinen Sinn. Beim Arbeitsspeicher setzt ZOTAC auf zwei Samsung-Module, die im schnellen Dual-Channel-Modus zusammengeschaltet werden und sich mit einer Geschwindigkeit von 2.400 MHz sowie mit Timings von CL17 ans Werk machen. 

Das Betriebssystem sowie die wichtigsten Programme sind auf einer 240 GB großen SSD im M.2-Steckkartenformat vorinstalliert. ZOTAC installiert Windows 10 N vor, was für die meisten Nutzer die Installation des Codec-Pakets notwendig machen dürfte. Der EU sei Dank. Die NVMe-SSD ist nicht gebrandet, arbeitet aber mit einem Phison-Controller und stellt 240 GB an Kapazität bereit. Für die eigene Spielsammlung gibt es eine Seagate-Festplatte im 2,5-Zoll-Format der BarraCuda-Reihe mit 5.400 Umdrehungen pro Minute. Mit Strom versorgt wird der ZOTAC MEK1 von einem 450 W starken SFX-Netzteil von SilverStone. 

ZOTAC setzt also durchgehend auf Hardware, die rein theoretisch komplett austauschbar wäre. Verbaut wird sie in einem hauseigenen Kunststoff-Gehäuse mit RGB-Leuchtstreifen an der Seite, die sich über die Spectra-Software regeln lassen. Das Tower-Gehäuse bringt es auf Abmessungen von 418,3 x 118,1 x 415,2 mm und stemmt zusammen mit allen Bauteilen und Komponenten etwa 8,85 kg auf die Waage. 

Die Software

Viele Software-Dreingaben gibt es beim ZOTAC MEK1 nicht. Das System ist sauber installiert, störende Demo-Versionen oder gar Bloatware-Programme gibt es keine, was lobenswert ist. Als Tools vorinstalliert sind lediglich das FireStorm- und Spectra-Tool. Während ersteres für die Übertaktung der Grafikkarte zuständig ist und deren Kühlung regeln kann, lässt sich über die Spectra-Software die RGB-Beleuchtung steuern. Die beiden Leuchtstreifen an den Seiten können entweder dauerhaft mit einer Farbe beleuchtet werden oder mit verschiedenen Effekten versehen werden. Natürlich lässt sich dabei die Farbe bestimmen. 

Ansonsten können die beiden Tools Auslastung und Temperatur von Prozessor und Grafikkarte auslesen. Andere Systeme erlauben insgesamt deutlich umfangreichere Einstellmöglichkeiten. 

Vergleichsrechner: Was die Hardware im Eigenbau kostet

Wer das Topmodell des ZOTAC MEK1 nachbauen möchte, der wird sich schwer tun. Das liegt nicht nur daran, dass das Gehäuse ein Unikat ist und es dieses so nicht einzeln zu kaufen gibt. Auch auf das stylische, futuristisch wirkende Äußere mit seiner RGB-Spectra-Beleuchtung muss verzichtet werden oder man legt selbst Hand an. Die Grafikkarte gibt es so ebenfalls nicht zu kaufen, lässt sich aber natürlich ganz einfach gegen ein vergleichbares Modell ersetzen. Wir haben uns hier für die ZOTAC GeForce GTX 1070 Ti AMP! Core entschieden, mit den Standard-Modellen anderer Hersteller ließen sich aber noch ein paar zusätzliche Euros einsparen.

Beim Mainboard haben wir uns für ein MSI B250I Pro AC entschieden, welches ebenfalls auf den B250-Chipsatz setzt und obendrein WLAN und Bluetooth bereits ab Werk bietet. Standardkost gibt es beim Arbeitsspeicher und der Kühlung. Unsere Seagate-Festplatte ist baugleich zu der des MEK1, bei der SSD greifen wir auf eine günstige A1000 von Kingston zurück. 

Insgesamt landet man so bei eines Preis unseres Vergleichsrechners von rund 1.537 Euro, was etwa 100 Euro über den Anschaffungskosten für den originalen ZOTAC MEK1 liegt. ZOTAC schafft es also durch die Eigenleistungen bei Mainboard, Gehäuse und Grafikkarte geschafft, die Kosten zu drücken. Wer einzeln kauft, muss minimal tiefer in die Tasche greifen. Die Komponenten-Auswahl ist sehr gut durchdacht und das System insgesamt sein Geld ohne teuren Hersteller-Aufpreis wert.

Das Vergleichssystem
HardwarePreis im Hardwareluxx-Preisvergleich
Prozessor: Intel Core i7-7700 ca. 275 Euro
Mainboard: MSI B250I Pro AC ca. 93 Euro
Arbeitsspeicher: 2x 8 GB Crucial DIMM 2400 MHz CL17 ca. 156 Euro
Grafikkarte: ZOTAC GeForce GTX 1070 Ti AMP! Core Edition ca. 570 Euro
Massenspeicher: Kingston A100 SSD 240 GB, M.2
Seagate BarraCuda 1 TB, 2,5 Zoll
ca. 89 Euro
ca. 44 Euro
Optisches Laufwerk: - -
Soundkarte: on board -
Netzteil: SilverStone SFX Series, 450W ca. 65 Euro
Kühlung und Gehäuse
Gehäuse: Kolink Rocket Mini-ITX ca. 160 Euro
CPU-Kühler: boxed -
Lüfter: boxed -
Software
Software Windows 10 Home ca. 85 Euro
Preis
Gesamtpreis:   ca. 1.537 Euro