TEST

Geekom Mega Mini Gaming G1 im Test

Schicke Optik, aber doch recht laut und teuer - Fazit

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Der Geekom Mega Mini Gaming G1 hinterlässt gemischte Gefühle. Zum einen sorgt das Design mitsamt seiner eindrucksvoll in Szene gesetzten Wasserkühlung sowie der farbenfrohen RGB-Beleuchtung für staunende Blicke in Richtung des Schreibtischs, zum anderen hinterlässt gerade die Wasserkühlung keinen guten Eindruck. Sie entpuppt sich im Test mehr als Show denn als leistungsfähiger Unterstützer. Zwar gibt es keinerlei Probleme mit der Kühlung und die Hauptkomponenten können ihre maximale Leistung stets abrufen, jedoch kann das System sehr laut werden, während sich die Temperaturen eher auf dem Niveau eines klassischen Notebooks mit Luftkühlung bewegen. Von einer "ultraleisen" und "leistungsstarken" Wasserkühlung kann nicht die Rede sein. 

Ein Grund dafür ist die laute Pumpe und der Umstand, dass sich bei unserem Testgerät viel Luft im Kreislauf befindet. Ein Auffüllen durch den Nutzer hat Geekom leider nicht vorgesehen. Leider auch keine Regelung. Eine zusätzliche Software, über die man die Lüfter und Geschwindigkeiten der Pumpe, aber auch das Front-Display hätte konfigurieren können, gibt es nicht. Zwar versorgte uns der Hersteller auf Nachfrage mit einem entsprechenden Tool, jedoch fehlt es diesem an einer übersichtlichen Benutzeroberfläche und einer deutschen oder zumindest englischsprachigen Übersetzung. Es ist zum Testzeitpunkt fraglich, ob dieses später für alle Käufer des Systems kommen wird. 

Das Front-Display wechselt durch drei Komponenten und zeigt deren Temperatur- und Auslastungswerte an, im vierten Bildschirmdialog werden alle drei Komponenten gleichzeitig angezeigt. Der Wechsel erfolgt ca. alle drei Sekunden. Eine Bedienung per Touch ist ebenfalls nicht möglich. Schade!

Punkten kann der Geekom Mega Mini Gaming G1 bei der Ausstattung. So gibt es neben der Wasserkühlung durchaus performante Komponenten, eine üppige Speicherausstattung und viele moderne Schnittstellen, die bis hin zu Thunderbolt 4, 2,5-GBit/s-Ethernet und WiFi 6E sowie eine OcuLink-Schnittstelle reichen. Die Platzierung und Anordnung dieser könnte jedoch besser sein. Der Intel Core i9-13900H gehört mit zu den schnellsten Notebook-Prozessoren, 32 GB DDR5-Arbeitsspeicher mit 5.200 MHz sind üppig, eine 2 TB NVMe-SSD mit Datenübertragungsraten von über 7 GB/s reicht selbst für eine umfangreichere Spielesammlung. Zur Not kann man weitere Datenträger schnell anbinden oder recht einfach über die Geräteunterseite austauschen. Weitere Wartungsmöglichkeiten hat Geekom allerdings keine vorgesehen.

Die NVIDIA GeForce RTX 4060 Laptop ist zwar gerade mit Techniken wie DLSS durchaus spieletauglich, für 4K und die höchsten Grafikeinstellungen reicht es oftmals aber nicht. Geekom hat jedoch bereits eine Variante mit schnellerer GeForce RTX 4070 Laptop in Aussicht gestellt. Die Leistung liegt unterhalb der eines echten Gaming-Desktops, fällt aber auch hinter manches High-End-Notebook mit besserer Hardware zurück. Die Vorteile einer leistungsstarken Kühlung kann das System leider nicht ausspielen. 

Das Konzept hat seinen Preis: Fast 1.700 US-Dollar möchte Geekom für seinen Mega Mini Gaming G1 haben. Das ist nicht gerade wenig, wenn man sich selbst einen kleinen Mini-PC – beispielsweise auf Basis des DAN-Gehäuses bauen möchte. Da gibt es weitaus mehr Performance fürs Geld. Selbst ein Notebook mit identischer Hardware-Ausstattung ist bereits ab unter 1.500 Euro zu haben – hier bekommt man allerdings ein Komplettpaket mit Bildschirm, Tastatur und Maus.

Alles in allem ist der Geekom Mega Mini Gaming G1 ein schicker, sehr kompakter Spielerechner, der jedoch einige Nachteile bei der Wasserkühlung, der Lautstärke, der Leistung und dem Preis mit sich bringt. Wir würden uns jedoch sehr freuen, wenn sich wieder mehr Hersteller so kreativ zeigen und ähnliche Konzepte voranbringen würden.

Geekom Mega Mini Gaming G1

  • sehr schickes Design
  • sehr kompakt
  • gute Verarbeitung

  • Wasserkühlung mehr Show
  • kann sehr laut werden
  • für 4K-Gaming nicht schnell genug
  • sehr teuer