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Chipsatz-Features - Netzwerk und Security
Bereits im nForce3 250Gb hatte NVIDIA eine Gigabit Ethernet Schnittstelle im Chip implementiert. In der ersten Generation des nForce Chipsatzes und auch bei vielen Chipsätzen anderer Hersteller konnten solche Lösungen nur über einen zusätzlichen Chip angeboten werden, welcher dann über den erheblich langsameren PCI-Bus an das System gekoppelt werden musste. Besonders im Volllast-Betrieb und bei obendrein vollbesetzten PCI-Steckplätzen sorgte das für zeitweise für heftige Datenstaus. Da die Funktion nun direkt in der MCP und somit direkt am HyperTransport-Link liegt, sind die Interferenzen wesentlich geringer. Im Endeffekt lässt sich damit eine Leistung ähnlich dem Gigabit Ethernet Port eines i875P-Canterwood-Chipsatzes erreichen oder einer professionellen Lösung über PCI-Express.
Problem des nForce3 250 war allerdings die durchaus heftige CPU Belastung, die auftritt, wenn die aktivierte Firewall den kompletten Datentransfer der Gigabit Schnittstelle überwachte. Beim normalen Surfen und auch Downloaden im Internet bei der üblichen DSL Geschwindigkeit stellt dies kein Problem dar, wenn allerdings in einem Netzwerk ein hoher Traffic entsteht, z.B. wenn große Datenmengen kopiert werden, reicht die CPU Auslastung selbst bei einem AMD Athlon 64 FX an die 75 Prozent. Um dies zu umgehen entwickelte NVIDIA die Active Armor Firewall . Hier wird der Netzwerk Traffic nicht komplett mit Hilfe der CPU überwacht, sondern zu einem Großteil im MCP selbst. Somit erreicht man, dass selbst bei theoretisch 100 prozentiger Auslastung des Netzwerkadapters, die CPU Auslastung nie über 10 Prozent steigt.
Des Weiteren lassen sich in der Firewall bestimmte Ports frei schalten bzw. sperren. Wenn ein Programm von außerhalb oder ein auf dem Rechner befindliches Programm eine Verbindung aufbauen möchte, schlägt die Firewall Alarm via Pop-Up Alarm und fragt den Anwender, was zu tun sei. Dieser hat dann die Wahl die Verbindung einmalig oder für immer zu erlauben oder sie einmalig oder für immer zu blockieren. Wenn die Verbindung für immer erlaubt wird, ist der entsprechende Port aber auch nur dann geöffnet, wenn das dazu passende Programm auch gestartet wurde.
Chipsatz-Features - Storage
Ebenfalls im nForce4 verbessert wurden die Storage Controller für das Serial-ATA und P-ATA. Bis auf den Standard-nForce4 Chipsatz verfügen alle nForce4 Chipsätze über einen neuen Storage Controller, der nun auch mit dem Serial-ATA II Standard zurecht kommt. Laufwerke für eben diesen neuen Standard sollen zu Beginn des Jahres 2005 erscheinen und erlauben eine theoretische Bandbreite von 3.0 GB/Sekunde, sind als doppelt so schnell wie der Serial-ATA I Standard. Als weitere Besonderheit unterstützt der Controller natürlich auch neue Features wie Native Command Queuing und Hot-Plugging , sofern die Festplatten diese Features unterstützen.
Die vier möglichen Laufwerke greifen nun auf zwei Controller zurück und nicht wie vormals auf nur einen Controller. Dadurch verteilt sich die Last besser und erlaubt besonders im Betrieb mit vier Laufwerken einen deutlichen Geschwindigkeitszuwachs. Ob sich dies auch in der Realität auswirkt oder aufgrund der sowieso langsameren Laufwerke nur eine theoretisch höhere maximale Bandbreite mitbringt, wird man in den ersten Serial ATA-Raid-Tests sehen.
Das nvRAID Tool erlaubt es dem Anwender dabei den Überblick über die erstellten Arrays zu behalten und vereinfacht auch das erstellen eines solchen erheblich. Ein Wizard führt den Anwender dabei Schritt für Schritt durch die nötigen Menüs, egal ob man ein RAID 0 oder 1 erstellen möchte. Als besonderes Feature bietet der nForce4 RAID Controller die Möglichkeit, eine freie Festplatte zu bestimmen, die im Falle eines Ausfalles eines Laufwerkes in einem Mirror Arrays dessen Funktion übernimmt.
Jeder kennt die Schwierigkeit bei einem Defekt aus einem voll gestopften System mit mehreren Festplatten die richtige zu finden. Auch hier hat NVIDIA eine Technologie entwickelt, die das entsprechende Laufwerk bzw. dessen Anschluss via Treibereinblendung farblich markiert und so den Anwender direkt zum defekten Laufwerk führt. Die Anschlüsse werden Real-Time überwacht, was die Arbeit besonderes mit Hot-Plug Festplatten und Arrays erleichtert. Da jeder Mainboardhersteller die Möglichkeit bekommt, den nForce Treiber entsprechend anzupassen, zeigt die Abbildung auch wirklich immer den entsprechenden Anschluss und keine kryptischen Zeichen bzw. die Bezeichnung des Anschlusses. Allerdings bedeutet dies auch einen erheblich Mehraufwand für die Hersteller, denn diese müssten bei optimalem Support jeden neuen nForce Treiber entsprechend Anpassen und zum Download anbieten.
Chipsatz-Features - SLI
Wie bereits Intel mit dem E7525 "Tumwater" hat auch NVIDIA nun einen Chipsatz mit SLI Support. NVIDIA nutzt also bei den beiden x16-Karten zwei wie x16 PCI-Express-Slots aussehende Slots, um die Grafikperformance aktueller Systeme auf eine ganz besondere Art und Weise zu steigern. Wird nur eine Grafikkarte eingesetzt, hat diese die volle x16-Bandbreite zur Verfügung, der andere Slot wird mit einer Steckkarte terminiert. Bei zwei Grafikkarten nimmt man die Terminierung heraus und die beiden Grafikkarten teilen sich jeweils eine x8-Anbindung.
Die SLI-Technik kennen wir schon von älteren Voodoo2-Karten - hier wird sie wiederbelebt auf eine effektivere Art und Weise. Einen Ausblick auf die SLI Technologie haben wir bereits in einem Artikel zum Tumwater Chipsatz gegeben. Mittlerweile haben wir jedoch auch einige Praxis-Artikel zu bieten:
Die Vor- und Nachteile von SLI haben wir in diesen Reviews deutlich ausgeführt.
Chipsatz-Features - Optimierung der PC Performance
Neben den üblichen Tricks und Kniffen die PC Performance zu verbessern, bietet NVIDIA mit dem nTune Tool die Möglichkeit, gezielt auf die PC Performance Einfluss zu nehmen. Dabei werden dem Anwender Möglichkeiten eingeräumt, die sonst nur über einen speziellen Chip des Mainboardherstellers, z.b. µGuru von Abit und CoreCell von MSI, geboten werden konnten.
Dem Anwender stehen mehrere Module im nTune Tool zur Seite. So kann er, wie bereits erwähnt, sein System übertakten. Dies aber über dem üblichen Maße, wie es andere Mainboardhersteller erlauben, denn eigentlich ist nun kein Blick mehr in den BIOS erforderlich, da sich sämtliche Einstellungen im nTune vornehmen lassen. Bevor man sein System übertaktet, sollte man es vom NVIDIA Treiber analysieren lassen, denn so lassen sich mögliche Schwachstellen leicht erkennen und oft ist auch kein höherer Takt des Systems nötig, um die Performance anzuheben.
So erkennt das nTune Tool, ob nicht vielleicht DDR333 Speicher im System verbaut ist und meldet dies dem Benutzer. Dieser kann den DDR333 Speicher dann gegen einen leistungsfähigeren DDR400 Speicher tauschen. Dies gilt auch für die Erkennung des Arbeitsspeicher, des Prozessors oder der Festplatten. Jetzt sollte man den NVIDIA-eigenen Benchmark starten, der dann gezielt auf Speicher-, Festplatten oder Grafikperformance des System analysiert und gegen ein Referenzsystem vergleicht. Danach lassen sich per Auto-Tunuing Funktion vordefinierte Einstellungen laden und das System so übertakten. Der Anwender kann alle Einstellungen aber auch per Hand editieren und abspeichern. Hier kann es allerdings zu Problemen kommen, wenn man die Hardware über den möglichen Spezifikationen betreibt. Doch auch hier hat NVIDIA vorgesorgt und stattet das nTune Tool mit einer Recovery Funktion aus, die das System nach einem missglückten Start mit den letzten stabilen Einstellungen starten lässt.
Ähnlich wie andere Hersteller auch, kann das System aber auch an Profilen gebunden, je nach laufender Anwendung über- bzw. untertaktet werden. Diese vordefinierten Profile lassen sich mit Anwendungen koppeln und erlauben so den lautlosen Betrieb während einer DVD Session oder die geballten Leistung für eine 3D Game.
Mit dem Chipsatz ist die Theorie nun abgeschlossen und wir können zu einem etwas anschaulicheren Teil kommen, der Betrachtung des Layouts sowie der Ausstattung der beiden DFI Mainboards. Beginnen wollen wir hier mit dem DFI LanParty nF4 SLI-DR.