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Supermicro C7Z270-PG im Test - Trotz PEX8747 sehr effizient unterwegs - Fazit

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Die vergangene Zeit hat gezeigt, dass Supermicro keinen leichten Stand im Desktop-Segment hatte. Bei der starken Konkurrenz und vor allem aufgrund der Tatsache, dass Supermicro eigentlich aus dem Server-Bereich kommt, ist dies jedoch nicht verwunderlich. Dabei gibt sich das US-amerikanische Unternehmen ersichtlich Mühe, entsprechende Desktop-Mainboards zu designen und zu fertigen. Nun nachdem Intel die Kaby-Lake-Plattform veröffentlicht hat, ist auch Supermicro wieder mit im Spiel und hat einige neue LGA1151-Platinen vorgestellt. Als Flaggschiff kann das nun getestete C7Z270-PG aus der Professional-Gaming-Serie bezeichnet werden.

Auf dem schwarzen PCB mit ATX-Abmessungen wurden von Supermicro neben dem LGA1151-Sockel, den vier obligatorischen DDR4-DIMM-Speicherplätzen und einem PCIe-3.0-x4-Steckplatz gleich vier mechanische PCIe-3.0-x16-Slots verbaut. Letztere arbeiten allerdings nur indirekt mit dem LGA1151-Prozessor zusammen, denn zwischen dem Sockel und dem obersten PCIe-3.0-x16-Steckplatz hält sich der PEX8747-48-Port-Gen3-Switch von PLX-Tech auf, welcher als Input die 16 Gen3-Lanes von der CPU erhält und "32" Gen3-Lanes wieder ausgeben und auf die vier großen Anschlüsse verteilen kann. Auf diese Weise lassen sich im Höchstfall bis zu vier NVIDIA- oder AMD-Grafikkarten auf das Mainboard schnallen. Passend zum Thema Overclocking bietet der Hersteller mit einem Power-, Reset- und CMOS-Clear-Button sowie einer Diagnostic-LED etwas Onboard-Komfort an.

Den Platz zwischen den großen Steckplätzen hat Supermicro dafür genutzt, um diesen mit zwei M.2-M-Key-Schnittstellen zu füllen. In jeder M.2-Schnittstelle kann ein Modul mit einer Länge von 6 cm bis 11 cm eingesetzt werden. Angebunden werden beide mit vier Gen3-Lanes vom Z270-Chipsatz. Allerdings konnte auch bei diesem Unterbau eine Lane-Restriktion nicht verhindert werden. Während der obere M.2-Anschluss mit zwei SATA-6GBit/s-Ports zusammengeschaltet wurde, muss sich der untere die Anbindung mit einer der beiden U.2-Buchsen teilen. Davon abgesehen sind vier weitere SATA-6GBit/s-Anschlüsse frei belegbar. USB-Technisch halten sich jeweils vier USB-3.1-Gen1- und USB-2.0-Konnektoren bereit. Mit gleich zwei ASM1142-USB-3.1-Gen2-Controllern werden am I/O-Panel gleich vier deutlich fixere Anschlüsse bereit, wovon drei als Typ-A- und einer als Typ-C-Ausführung vorgesehen wurde. An dieser Stelle hat sich Supermicro leider gegen den neueren und besser angebundenen ASM2142-Controller entschieden.

Natürlich wird auch die Möglichkeit geboten, die im Prozessor integrierte Grafikeinheit zu verwenden. Dafür stehen am I/O-Panel ein DisplayPort-1.2- und HDMI-2.0-Grafikausgang bereit. Im letzteren Fall setzt Supermicro auf einen Bridge-Chip, um die HDMI-2.0-Spezifikation zu ermöglichen, welche bei Kaby Lake von Intel so nicht vorgesehen wurde. Im Netzwerk-Bereich kommen keine Killer-NICs, sondern zwei Intel-Gigabit-LAN-Controller zum Einsatz. Mit dem I219-V- und I210-AT wurde eine angemessene Wahl getroffen. Last but not least kann das C7Z270-PG auch Sound ausgeben. Um die Audioausgabe kümmert sich der ALC1150-Codec von Realtek, leider kein aktuellerer ALC1220. Dem ALC1150 stehen acht Audio-Kondensatoren und ein Kopfhörerverstärker zur Seite.

Uns sind jedoch auch einige Schwachpunkte aufgefallen. Angefangen von der zu langen Boot-Dauer bis hin zu einer teilweise unstrukturierten UEFI-Oberfläche. Beide angesprochenen Punkte lassen sich jedoch von Supermicro mittels BIOS-Update sicherlich leicht beheben. Positiv ist dann zweifellos die gute Effizienz trotz PEX8747 anzumerken, die annähernd im Bereich der gewöhnlichen LGA1151-Platinen liegt. Auf dem PCB wurden fünf 4-Pin-FAN-Header berücksichtigt, von denen zwei Stück als CPU-FAN-Header dienen. Und fehlen darf auch weiterhin ein Onboard-speaker nicht, wenn es nach Supermicro geht.

In unserem Preisvergleich ist das Supermicro C7Z270-PG für einen Preis von 330 Euro gelistet. Wer nun großen Wert auf den PEX8747 legt, bekommt mit dem Supermicro C7Z270-PG kein günstigeres Modell. Als Alternativen böten sich das ASRock Z270 SuperCarrier und das Gigabyte GA-Z270X-Gaming 9 an. Beide jedoch liegen preislich noch oberhalb vom C7Z270-PG. Auf der anderen Seite steht es um die Verfügbarkeit der Mainboards von Supermicro alles andere als gut, sodass hier eher von exotischen Modellen gesprochen werden kann.

Positive Eigenschaften des Supermicro C7Z270-PG:

  • sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer sehr guten CPU-Spannungsversorgung und umfangreichen Overclocking-Funktionen
  • solide Ausstattung, u.a. sechs SATA-6GBit/s-Schnittstellen, vier USB-3.1-Gen2-Anschlüssen und zwei U.2-Ports
  • PCI-Express-3.0-Unterstützung an dvier PEG-Slots
  • sehr gute Gesamtperformance, gute Stabilität und sehr gute Effizienz
  • zwei M.2-Slots mit 32 GBit/s
  • HDMI 2.0

Negative Eigenschaften des Supermicro C7Z270-PG:

  • teilweise schlechte Strukturierung der UEFI-Oberfläche
  • lange Boot-Zeiten

Das Supermicro C7Z270-PG ist eines der wenigen neuen LGA1151-Platinen, welches vier USB-3.1-Gen2-Anschlüsse am I/O-Panel bereitstellt. Auch davon abgesehen bietet es eine gute Hardware-Basis, auch wenn die schlechte Verfügbarkeit dafür sorgen wird, dass es nur weniger Abnehmer finden dürfte.

Alternativen? Sollte der satte Aufpreis kein Hindernis darstellen und gehört der PEX8747 zum Pflichtprogramm, kann das Gigabyte GA-Z270X-Gaming 9 das richtige Modell sein. Abseits davon bieten sich natürlich zahlreiche Alternativen an, wie beispielsweise MSIs Z270 Gaming M7 oder das Maximus IX Formula von ASUS.

 

Persönliche Meinung

Von der Optik her gefällt mir das Supermicro C7Z270-PG sehr. Genau so stelle ich mir ein aktuelles Mainboard vor. Gut gefällt mir, dass Supermicro das Thema RGB-LEDs bis auf den kleinen in rot beleuchteten Streifen im Audio-Bereich links liegen lässt. Ich hoffe jedoch, dass Supermicro noch etwas am UEFI Hand anlegt und die beiden Kontrapunkte betreffend ausmerzt. (Marcel Niederste-Berg)

Preise und Verfügbarkeit
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