BIOS
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Als wir mit dem Test des ASRock TRX40 Taichi begonnen hatten, bot der Hersteller die Beta-BIOS-Version L1.16 an, die bereits den AGESA-Patch 1.0.0.3 als Release Candidate 2 mitbringt. Mithilfe der Instant-Flash-Funktion konnte das BIOS wie gewohnt ohne Schwierigkeiten aufgespielt werden.
Farblich wurde das UEFI von ASRock in Türkis und Schwarz angepasst, wobei die restliche Struktur unverändert bleibt. Der Anwender hat die Möglichkeit festzulegen, welcher Reiter beim Aufrufen der UEFI-Oberfläche angezeigt werden soll. Unter "OC Tweaker" findet der Anwender sämtliche Overclocking-Funktionen. Ob nun die CPU Configuration, DRAM Configuration oder Voltage Configuration: Alle wichtigen Overclocking-Einstellungen wurden auf einer Seite zusammengefasst. Die gewählten Einstellungen können auf insgesamt fünf verfügbaren Profilplätzen gesichert werden. Die Profile lassen sich auf einen USB-Stick speichern und auch wieder ins UEFI importieren. Auf der "Advanced"-Seite kann wie immer auf die Einstellungen zugegriffen werden, die sich auf die Onboard-Komponenten beziehen. Weiterhin werden jedoch auch die bereits bekannten Tools angeboten: System Browser, Online Management Guard, UEFI Tech Service, Easy RAID Installer und Easy Driver Installer. Das UEFI kann wahlweise per Instant-Flash oder per Internet-Flash auf die aktuelle Version gebracht werden. Insgesamt lassen sich drei Profile abspeichern, die auch exportiert und importiert werden können.
Mithilfe des Hardware-Monitors erhalten wir stets einen Überblick über die anliegende CPU- und Mainboard-Temperatur, über die Spannungen und Lüfterdrehzahlen und können letztere auch beeinflussen. Im Anschluss folgt der "Security"-Reiter, bei dem das UEFI beispielsweise mit einem Kennwort geschützt werden kann, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Die Boot-Settings werden ebenfalls separat einquartiert. Auf dieser Seite werden die Boot-Prioritäten und andere zum Starten relevante Einstellungen festgelegt. Last but not least sind noch die beiden Punkte "Boot" und "Exit" an Ort und Stelle.
Wir haben am UEFI nichts auszusetzen. Die Steuerung durch die Menüs mit Maus und/oder Tastatur ist von ASRock sehr angenehm ausgeführt worden. Wie es sein soll, wurden zudem alle Einstellungen konsequent umgesetzt, und wir hatten auch in dieser Richtung nichts zu bemängeln. Auch war die Stabilität hervorragend.
Overclocking
Mit beachtlichen 18 CPU- und vier RAM-Spulen und den zahlreichen Onboard- und BIOS-Features ist das ASRock TRX40 Taichi hervorragend für die Übertaktung vorbereitet. Das UEFI unterstützt auch die Down-Core-Funktion, mit der CPU-Kerne oder auch die CCX-Module (CPU Core Complex) gezielt abgeschaltet werden können.
Mit dem ASRock TRX40 Taichi kann der BCLK von 100 MHz bis 200 MHz in 1-MHz-Intervallen verändert werden. In Sachen CPU-Spannung hat der Anwender zwei Optionen. So stehen ihm die Modi Override und Offset zur Verfügung. Mit dem Override-Modus lässt sich die Spannung von 0,900 V bis 1,600 V in 0,005-V-Intervallen fixieren. Im Offset-Modus fällt der Spielraum mit -500 mV bis +1.000 mV in 5-mV-Intervallen ansprechend aus. Wird der OC-Modus aktiviert, sind teilweise höhere Spannungen möglich, die wir jeweils in Klammern gesetzt haben. Auch werden weitere Einstellungsmöglichkeiten offenbart. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.
Die Overclocking-Funktionen des ASRock TRX40 Taichi in der Übersicht | |
---|---|
Base Clock Rate | 100 MHz bis 200 MHz in 1-MHz-Schritten |
CPU-Spannung | 0,900 Volt bis 1,600 Volt (2,500 Volt) in 0,005-V-Schritten (Override-Modus) -500 mV bis +1.000 mV in 5-mV-Schritten (Offset-Modus) |
DRAM-Spannung | 1,100 V bis 2,000 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-SOC-Spannung | 0,900 Volt bis 1,600 Volt (1,800 Volt) in 0,005-V-Schritten (Override-Modus) -500 mV bis +1.000 mV in 5-mV-Schritten (Offset-Modus) |
CPU-VDD18-Spannung | 1,700 Volt bis 2,500 Volt (3,000 Volt) in 0,050-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-VDDP-Spannung | - nicht möglich - |
PCH-Core-Spannung | - nicht möglich - |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | 1,8 Volt SB, VPPM_AB, VPPM_CD, VDDCR_SOC_S5, PREM VDD_CLD0, PREM VDDCR_SOC, VTT_DDR_AB_Offset, VTT_DDR_CD_Offset |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 33 Parameter |
XMP/D.O.C.P. | wird unterstützt (D.O.C.P.) |
Weitere Funktionen | |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS |
Beim Overclocking spielt das ASRock TRX40 Taichi mit den Muskeln. Zwar war ein stabiler Takt von 4,3 GHz auf allen 24 Kernen keine Überraschung, dafür allerdings die benötigte VCore von 1,295 V mit der Load-Line-Calibration-Stufe 2. CPU-Z gab jedoch eine ungültige Spannung heraus, mit HWInfo 64 wurde die korrekte Spannung angezeigt. Mit 1,325 Volt haben wir auch einen Versuch mit 4,4 GHz probiert, das war dann jedoch zu viel für die CPU.
Die beiden 35-mm-Axiallüfter am VRM-Kühler bleiben mit den BIOS-Default-Werten nicht stehen, sondern drehen sich permanent mit mindestens 2.300 Umdrehungen pro Minute. Während der Overclocking-Session änderte sich daran nicht all zu viel. Es ging lediglich bis etwa 2.500 Umdrehen hinauf, die Lüfter waren aber noch immer kaum zu hören. Man merkt dem VRM-Kühler selbst jedoch sein großes Potential an, denn während der Stabilitätstests blieb dieser lediglich handwarm.
Aus diesem Grund kann man für die VRM-Lüfter eine manuelle Lüfterkurve verpassen, sodass diese ihre Arbeit erst ab einer frei definierbaren Temperaturschwelle beginnen. Im praktischen Einsatz hat das in der Redaktion bestens funktioniert. Die maximale Drehzahl beträgt deutlich hörbare 7.500 Umdrehungen pro Minute.
Das XMP der verwendeten G.Skill Trident Z Neo (F4-3600C16Q-32GTZN) wurde korrekt übernommen und lief absolut problemlos. Im Anschluss ging es dann ans manuelle Übertakten. Mit dem Speicherkit konnten wir einen effektiven Takt von 4.333 MHz mit relativ straffen Latenzen von CL17-17-17-40-2T erreichen. Somit konnten wir zusätzliche 733 MHz (effektiv) herauskitzeln. Noch ein bisschen mehr als mit dem ASUS ROG Zenith II Extreme und MSI Creator TRX40.
PCH-Lüfter-Analyse
Mit der dritten Ryzen-Threadripper-Generation läutet AMD auch im HEDT-Segment das PCI-Express-4.0-Zeitalter ein. Sowohl die CPU als auch der TRX40-Chipsatz sind mit der neuen Schnittstelle vollständig kompatibel. Wie bei den meisten X570-Mainboards, wurde allerdings auch der TRX40-Chipsatz mit einer erweiterten Kühlung in Form eines Lüfters versehen. Und dies stößt weiterhin unweigerlich auf Kritik.
Der Grund für die aufgekommene Kritik liegt dabei in der Vergangenheit. Zu AMDs Sockel-939-Zeit war ASUS' A8N-SLI-Mainboardserie sehr beliebt, wenn man vom Chipsatzlüfter absieht, denn dieser war unerträglich laut. Abhilfe bot das A8N-SLI Premium, das über eine Heatpipe verfügte und somit für Ruhe sorgte. Aufgrund der erhöhten TDP von 15 W des TRX40-Chipsatzes wird gerade beim Einsatz der 24 PCIe-4.0-Lanes eine erweiterte Kühlung benötigt, die in Form eines Lüfters Einzug hält.
Auf dem ASRock TRX40 Taichi wird der Chipsatz aktiv mit einem unterstützenden 45-mm-Axiallüfter heruntergekühlt. ASRock gibt dem Anwender die Wahl zwischen drei Modi: Silent Mode, Standard Mode und Performance Mode. Leider ist keine manuelle Lüfterkurve mehr einstellbar, wie es noch beim ASRock X570 Phantom Gaming X und X570 Creator möglich war. Jedoch ist mit dem Silent-Modus ein Semi-Passiv-Betrieb möglich, was viele Interessenten als wichtig betrachten sollten.
Die gute Nachricht ist zudem, dass ASRock einen qualitativ hochwertigen Lüfter einsetzt, der sehr ruhig agiert und im Standard-Modus mit zirka 2.400 Umdrehungen pro Minute rotiert.