Neben der wichtigen Performance ist auch der Stromverbrauch des heimischen PCs kein unwichtiges Kriterium. Was man häufig unterschätzt, ist die Tatsache, dass selbst die verschiedenen Mainboard-Modelle der zahlreichen Hersteller unterschiedlich viel Strom aus der Steckdose ziehen. Ein Grund dafür sind die verschieden eingesetzten BIOS-Versionen, die teilweise die referenzierten Stromsparmechanismen schlecht oder gar falsch umsetzen oder dass Onboardkomponenten sich eigentlich deaktivieren sollten, wenn diese entweder durch dedizierte Hardware ersetzt wurden oder einfach nicht verwendet werden. Darüber hinaus kann aber manchmal auch die Stromversorgung verantwortlich gemacht werden, wenn unter Default Settings mehr Energie zur Verfügung gestellt wird, als eigentlich benötigt wird. Genau deswegen spielt die Effizienz eine wichtige Rolle. Wenn die Effizienz der Stromversorgung nun also schlecht ausfällt, wird mehr Strom verbraucht. Zu unterschätzen ist hierbei aber auch die Software nicht, sodass sie ebenfalls gut abgestimmt sein muss, damit eine zufriedenstellende Effizienz gegeben ist.
Das ASUS ROG Maximus XII Hero (Wi-Fi) hat einige Zusatz-Controller erhalten. Zwei LAN-Controller, ein USB-3.2-Gen1-Hub, ein WLAN- und Bluetooth-Modul sowie ein Audio-Codec tragen ihren Teil zum Stromverbrauch bei.
Gemessen haben wir im Windows-Idle-Betrieb ohne Last, mit Cinebench 20 unter 2D-Volllast und mit Prime95 (Torture-spanTest, Vollauslastung). Die jeweiligen Leistungs-Werte entsprechen dem System-Gesamtverbrauch.
Test 1: Mit aktivierten Onboardkomponenten:
Für den ersten Test sind die Default Settings aktiv, sodass der Großteil der Onboardkomponenten bereits aktiviert ist. Die Grafikausgabe erfolgt über die GeForce RTX 2060. Wie bereits weiter oben geschrieben, sind alle Stromspar-Features eingeschaltet, was mit den Werten einer manuellen Konfiguration anscheinend gut umgesetzt wurde.
Werbung
Für eine Oberklasse-Platine befindet ASUS' ROG Maximus XII Hero (Wi-Fi) im Leerlauf auf den letzten Plätzen, agiert jedoch mit gerade einmal etwa über 46,4 W relativ effizient, mit Blick auf die Ausstattung.
Mit Cinebench R20 legt dann der Hunger noch elektrischer Energie richtig zu und das ASUS-Mainboard ist ebenfalls auf dem vorletzten Platz. Zusammen mit dem Restsystem wurde die 200-W-Marke geknackt und dies war noch keine Volllast.
Ziemlich genau 50 W mehr kommen mit Prime95 inklusive AVX hinzu und sichert sich zusammen mit dem ASRock Z490 PG Velocita den Durchschnittswert der bisher von uns getesteten Z490-Mainboards.
Dass die Leistungsaufnahme nicht noch schlimmer ausfällt, hat das ASUS ROG Maximus XII Hero (Wi-Fi) der zweifellos effizienten Spannungsversorgung zu verdanken, denn die Default-Last-Spannung ist mit 1,119 V schon fast rekordverdächtig und absolut hervorragend. Dies spiegelt unser Overclocking-Ergebnis gut wieder, dessen Spannung auch sehr niedrig ausgefallen ist.
Da die meisten Anwender nicht alle Onboard-Chips benötigen, haben wir einen Test mit nur einem aktivierten Onboard-LAN und dem Onboard-Sound durchgeführt. Sofern möglich sind hier vorhandene Zusatzchips deaktiviert. Die Spannungen werden weiterhin vom Board automatisch festgelegt, aber alle energiesparenden Features werden zusätzlich manuell aktiviert. Die GeForce RTX 2060 ist weiterhin die primäre Grafikkarte.
Test 2: Mit deaktivierten Onboardkomponenten (1x LAN + Sound an):
Etwas Strom konnten wir einsparen, indem wir den 5-GBit/s-LAN-Controller, das WLAN- und Bluetooth-Modul sowie die RGB-LED-Beleuchtung deaktiviert haben. Alleine im Idle waren es bereits fast 6 W weniger.
Ganze 4 W weniger waren es in Verbindung mit Cinebench R20 und somit ist die ASUS-Platine ganz knapp unterhalb der 200-W-Marke gerutscht.
So allerdings natürlich nicht mit Prime95, denn damit waren es immerhin 3,6 W weniger und somit unterhalb von 250 W.
An der VCore hat sich nichts verändert und verblieb bei den extrem guten 1,119 V.
Wer sich für eine Oberklasse- oder High-End-Platine entscheidet, sollte sich nicht über eine höhere Leistungsaufnahme wundern. In Verbindung mit einer erweiterten Ausstattung wird nun einmal mehr Strom verbraten. Nichtsdestotrotz wird eine gute Energie-Effizienz gern angenommen.
In Bezug zum ASUS ROG Maximus XII Hero (Wi-Fi) kann sich die Energie-Effizienz im Idle durchaus sehen lassen, unter Last geht dann allerdings der Bedarf ordentlich nach oben, ohne jedoch neue Negativrekorde aufzustellen. Dies ist jedoch der niedrigen Default-VCore unter Last zu verdanken.