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ASUS ROG Maximus XII Hero (Wi-Fi) im Test - Licht- und Schattenspiel - Fazit

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ASUS' zwölfte ROG-Maximus-Reihe geht für Intels zehnte Core-Generation (Comet Lake-S) auf Basis der LGA1200-Fassung an den Start und in vielen Punkten ist den Taiwanern mit dem ROG Maximus XII Hero (Wi-Fi) eine leistungsstarke Oberklasse-Platine mit einer üppigen Ausstattung gelungen. Alleine das effektive 14+2(+4)-Phasendesign lieferte eine exzellente Performance ab. Für stabile 5 GHz auf allen acht Pötten des Core i7-10700K waren lediglich 1,210 V nötig, was schon einiges aussagt. Dabei wurde nicht auf 90-A-Wandler - wie viele unserer Leser nun vermuten werden -, sondern auf qualitativ sehr gute 60-A-MOSFETs (Infineon TDA21462) gesetzt, die laut unserem Test extrem effizient zu Werke gehen und einen VCore-Output von bis zu 840 A liefern. Absolut zufriedenstellend war jedoch auch das RAM-Overclocking sowie die Kühlleistung des großflächigen VRM-Kühlers.

Dabei lässt ASUS auch beim Onboard-Komfort kaum Wünsche offen und stattet das ROG Maximus XII Hero (Wi-Fi) sowohl mit einem Power-, einem frei belegbaren FlexKey-, einem Retry-Button, vier Status-LEDs und einer Debug-LED aus. Über das I/O-Panel sind zudem ein CMOS-Clear- und USB-BIOS-Flashback-Button erreichbar. Wer es dann wirklich ausreizen möchte, kann auf Wunsch den LN2-Mode aktivieren und mit einer Stickstoffkühlung arbeiten. In diesem Modus lassen sich einige Spannungen deutlich höher festlegen. Was dann eigentlich lohnenswert wäre, sind Spannungsmesspunkte, doch die hat sich ASUS für das ROG Maximus XII Apex und das ROG Maximus XII Extreme aufgespart. Um die Kühlung der CPU-Spannungsversorgung etwas zu steigern, legt ASUS einen kleinen 40-mm-Lüfter inklusive Halterung bei.

Auch bei den restlichen, technischen Eigenschaften gibt sich das ASUS ROG Maximus XII Hero (Wi-Fi) kaum eine Blöße. In Summe gibt es fünfmal USB 3.2 Gen2, jeweils sechsmal USB 3.2 Gen1 und USB 2.0, sechsmal SATA 6GBit/s sowie jeweils drei mechanische PCIe-3.0-x16- und PCIe-3.0-x1-Steckplätze. Deutlich schnellerer Storage lässt sich mit den drei M.2-M-Key-Schnittstellen nutzen, wobei alle drei vom Z490-Chipsatz gesteuert werden. Zwei von ihnen sind jedoch shared angebunden, was potentielle Interessenten berücksichtigen sollten. Anstatt einem 2,5-GBit/s- und 10-GBit/s-LAN-Port (Intel I225-V und Marvell AQtion AQC107), wie beim ROG Maximus XII Formula und Extreme, geht es beim Hero-Modell mit Intels I219-V-Gigabit-Controller und Marvells AQtion-AQC111C-NIC (5 GBit/s) etwas gemächlicher zu. Ein besonderer Bonus wäre zudem ein USB-3.2-Gen2x2-Port (20 GBit/s) gewesen, wie MSI ihn beispielsweise beim überzeugenden MEG Z490 ACE (Hardwareluxx-Test) verbaut hat und diesen sogar für die Mittelklasse vorgesehen hat, wie beim MPG Z490 GAMING EDGE WIFI (Hardwareluxx-Test).

Uns sind allerdings auch ein paar Schattenseiten aufgefallen. Zwar ist die Leistungsaufnahme im Idle als gut einzustufen, doch unter Last geht es dann schon deutlich stromhungriger zu. Dass es nicht noch schlimmer ausgefallen ist, ist der sehr geringen Default-VCore zu verdanken. Andernfalls wäre die Leistungsaufnahme deutlich höher ausgefallen. Mit ein paar Performance-Optimierungen kann ASUS sicherlich noch etwas mehr Grundperformance gut machen. Ferner lässt sich das UEFI anfangs noch relativ smooth bedienen, doch nach einiger Zeit intensivierter Nutzung steigt dann die Ruckelorgie. Dies haben wir schon bei vielen ASUS-Mainboards kritisiert und wir wünschen uns, dass ASUS dies in den Griff bekommt. Ein großes Fragezeichen existiert dann bei der PCIe-4.0-Unterstützung, da ASUS keine offizielle Stellungnahme zu dem Thema herausgibt, ob die LGA1200-Mainboards die in der Theorie verdoppelte Leistung erlauben werden.

Generell sind die Preise der Z490-Mainboards im Vergleich zu den Z390-Platinen um einiges nach oben gegangen. Während das ROG Maximus XI Hero (Wi-Fi) (Hardwareluxx-Test) mit dem Beginn der Listung für 289 Euro erworben werden konnte, ging es beim Nachfolger bei 431 Euro los, was einem Preisaufschlag von knapp 50 % entspricht. Stand August 2020 sank der Preis aber immerhin auf 362 Euro.

Positive Eigenschaften des ASUS ROG Maximus XII Hero (Wi-Fi):

  • gute Leistungsfähigkeit mit extrem effizienten CPU-Spannungsversorgung (14+2) mit 60A-MOSFETs
  • gute Ausstattung, u.a. sechs SATA-Schnittstellen, fünfmal USB 3.2 Gen2 sowie sechsmal USB 3.2 Gen1
  • drei M.2-M-Key-Schnittstellen inklusive Kühler
  • Zwei LAN-Ports sowie WLAN-AX und Bluetooth 5.1
  • gute Gesamtperformance, gute Stabilität und gute Energie-Effizienz im Idle
  • umfangreicher Onboard-Komfort

Negative Eigenschaften des ASUS ROG Maximus XII Hero (Wi-Fi):

  • hoher Preis
  • hohe Leistungsaufnahme unter Last
  • zwei M.2-Anschlüsse sind shared angebunden
  • (nach einiger Zeit) ruckelige UEFI-Bedienung
  • PCIe-4.0-Unterstützung fraglich

Sollten die negativen Eigenschaften nicht zu abschreckend wirken, kann mit dem ASUS ROG Maximus XII Hero (Wi-Fi) durchaus seine Freude haben, gerade in der Disziplin Overclocking.

Persönliche Meinung

Das ROG Maximus XII Hero (Wi-Fi) hat zwar viele positive Eigenschaften, aber leider auch einige negative, was sich in etwa auf Plus-Minus-Null aufwiegt. Dabei kann man sich mit ein paar der Kritikpunkte sicherlich arrangieren, doch würde ich mir im Jahr 2020 keine Platine mehr kaufen, wo nicht klar ist, ob das neu erworbene Mainboard den PCIe-4.0-Standard unterstützt. Da steht für mich persönlich das große Overclocking-Potential definitiv hinten an. (Marcel Niederste-Berg)

Preise und Verfügbarkeit
ASUS ROG Maximus XII Hero (Wi-Fi)
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