TEST

MSI MPG Z790 CARBON MAX WIFI im Test

Das WLAN-Modul macht den großen Unterschied - Leistungsaufnahme

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Neben der wichtigen Performance ist auch der Stromverbrauch des heimischen PCs kein unwichtiges Kriterium. Was man häufig unterschätzt, ist die Tatsache, dass selbst die verschiedenen Mainboard-Modelle der zahlreichen Hersteller unterschiedlich viel Strom aus der Steckdose ziehen. Ein Grund dafür sind die verschieden eingesetzten BIOS-Versionen, die teilweise die referenzierten Stromsparmechanismen schlecht oder gar falsch umsetzen oder dass Onboardkomponenten sich eigentlich deaktivieren sollten, wenn diese entweder durch dedizierte Hardware ersetzt wurden oder einfach nicht verwendet werden. Darüber hinaus kann aber manchmal auch die Stromversorgung verantwortlich gemacht werden, wenn unter Default Settings mehr Energie zur Verfügung gestellt wird, als eigentlich benötigt wird. Genau deswegen spielt die Effizienz eine wichtige Rolle. Wenn die Effizienz der Stromversorgung nun also schlecht ausfällt, wird mehr Strom verbraucht. Zu unterschätzen ist hierbei aber auch die Software nicht, sodass sie ebenfalls gut abgestimmt sein muss, damit eine zufriedenstellende Effizienz gegeben ist.

Das MSI MPG Z790 CARBON MAX WIFI bringt viele Zusatz-Controller mit. Ein LAN-Controller, ein zusätzlicher SATA-Controller, ein USB-3.2-Gen2x2-Controller, ein USB-3.2-Gen2-Hub, ein WLAN- und Bluetooth-Modul sowie ein Audio-Codec tragen ihren Teil zum Stromverbrauch bei.

Gemessen haben wir im Windows-Idle-Betrieb ohne Last, mit Cinebench 23 unter 2D-Volllast und mit Prime95 (Version 29.8 Build 6, Small-FFTs, Vollauslastung). Die jeweiligen Leistungs-Werte entsprechen dem System-Gesamtverbrauch.

Test 1: Mit aktivierten Onboardkomponenten:

Für den ersten Test sind die Default Settings aktiv, sodass der Großteil der Onboardkomponenten bereits aktiviert ist. Die Grafikausgabe erfolgt über die GeForce RTX 2060. Wie bereits weiter oben geschrieben, sind alle Stromspar-Features eingeschaltet, was mit den Werten einer manuellen Konfiguration anscheinend gut umgesetzt wurde.

Leistungsaufnahme (normal)

Idle

Leistung in Watt
Weniger ist besser

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Die zusätzlichen Controller machen sich natürlich auch bei der Leistungsaufnahme bemerkbar. So konnten wir im Leerlauf glatte 64 W messen. Dieser Wert reicht für das zweitschlechteste Ergebnis unter den Z790-Refresh-Mainboards. Noch schlechter abgeschnitten hat das hauseigene MEG Z790 ACE MAX.

Cinebench R23 (normal)

Leistungsaufnahme xCPU

Leistung in Watt
Weniger ist besser

Leistungsaufnahme Prime95 (normal)

inkl. AVX/AVX2

Leistung in Watt
Weniger ist besser

Unter Cinebench-R23- und Prime95-Last sind die Verbrauchswerte ebenfalls sehr hoch einzustufen, bilden jedoch nicht den letzten und vorletzten Platz. Mit CB23 wurden 387,4 W und mit Prime95 sogar 473,9 W gemessen.

CPU-Spannungen Prime95 (normal)

inkl. AVX/AVX2

Spannungen in Volt
Weniger ist besser

Mit Schuld an der hohen Leistungsaufnahme ist ganz klar die VCore, die das Mainboard von Haus aus abgibt. 1,234 Volt sind verglichen mit anderen Probanden aus den Tests schon ziemlich hoch.

Da die meisten Anwender nicht alle Onboard-Chips benötigen, haben wir einen Test mit nur einem aktivierten Onboard-LAN und dem Onboard-Sound durchgeführt. Sofern möglich sind hier vorhandene Zusatzchips deaktiviert. Die Spannungen werden weiterhin vom Board automatisch festgelegt, aber alle energiesparenden Features werden zusätzlich manuell aktiviert. Die GeForce RTX 2060 ist weiterhin die primäre Grafikkarte.

Test 2: Mit deaktivierten Onboardkomponenten (1x LAN + Sound an):

Leistungsaufnahme (reduziert)

Idle

Leistung in Watt
Weniger ist besser

Cinebench R23 (reduziert)

Leistungsaufnahme xCPU

Leistung in Watt
Weniger ist besser

Leistungsaufnahme Prime95 (reduziert)

inkl. AVX/AVX2

Leistung in Watt
Weniger ist besser

CPU-Spannungen Prime95 (reduziert)

inkl. AVX/AVX2

Spannungen in Volt
Weniger ist besser

Im BIOS konnten keine Zusatzkomponenten, bis auf das WLAN-Modul, abgeschaltet werden. In der Praxis ergaben sich keine bekräftigten Unterschiede, sodass dieselben Werte zum Einsatz kommen.

Leistungsaufnahme nur CPU

Den Test zur Leistungsaufnahme haben wir um einen CPU-only-Test ergänzt. Mit dem PMD von ElmorLabs (Power Measurement Device) können wir die Leistungsaufnahme über die EPS-Stränge feststellen. Somit sind wir in der Lage, die reine Leistungsaufnahme der CPU festzuhalten.

Hinweis: Da wir diesen Test zum dritten Mal mit einer Intel-Plattform durchführen, müssen wir zunächst weitere Erfahrungswerte sammeln. Gerade die Idle-Verbrauchswerte vermitteln zunächst einen unstimmigen Eindruck.

Leistungsaufnahme nur CPU (Idle)

Leistung in Watt
Weniger ist besser

Leistungsaufnahme nur CPU (CB23)

inkl. AVX

in Watt
Weniger ist besser

Leistungsaufnahme nur CPU (Prime95)

inkl. AVX

in Watt
Weniger ist besser

Rein auf die CPU bezogen, wurden im Leerlauf 16 W verrbaucht, die für eine moderne Intel-CPU ziemlich hoch sind. Dies ist bei allen Z790-Refresh-Mainboards von MSI der Fall. 325 W genehmigte sich die CPU allein mit Cinebench R23. Die 400-W-Marke wurde mit Prime95 hauchdünn überschritten.

Generell anzumerken ist, dass bei der ersten Inbetriebnahme des MSI MPG Z790 CARBON MAX WIFI eine Auswahl für die anliegende Kühlung deren Power-Limits angezeigt wurde. Doch nach dem Laden der Default Werte wird dies nicht mehr angezeigt. Dies bedeutet, dass der Anwender manuell überprüfen muss/sollte, ob die Power-Limits offen sind oder eingehalten werden.