TEST

MSI B760M GAMING PLUS WIFI im Test

Genügsame Platine für vier Monitore - Leistungsaufnahme

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Neben der wichtigen Performance ist auch der Stromverbrauch des heimischen PCs kein unwichtiges Kriterium. Was man häufig unterschätzt, ist die Tatsache, dass selbst die verschiedenen Mainboard-Modelle der zahlreichen Hersteller unterschiedlich viel Strom aus der Steckdose ziehen. Ein Grund dafür sind die verschieden eingesetzten BIOS-Versionen, die teilweise die referenzierten Stromsparmechanismen schlecht oder gar falsch umsetzen oder dass Onboardkomponenten sich eigentlich deaktivieren sollten, wenn diese entweder durch dedizierte Hardware ersetzt wurden oder einfach nicht verwendet werden. Darüber hinaus kann aber manchmal auch die Stromversorgung verantwortlich gemacht werden, wenn unter Default Settings mehr Energie zur Verfügung gestellt wird, als eigentlich benötigt wird. Genau deswegen spielt die Effizienz eine wichtige Rolle. Wenn die Effizienz der Stromversorgung nun also schlecht ausfällt, wird mehr Strom verbraucht. Zu unterschätzen ist hierbei aber auch die Software nicht, sodass sie ebenfalls gut abgestimmt sein muss, damit eine zufriedenstellende Effizienz gegeben ist.

Das MSI B760M GAMING PLUS WIFI bringt ein paar Zusatz-Controller mit. Ein LAN-Controller, ein USB-3.2-Gen1-Hub, ein WLAN- und Bluetooth-Modul sowie ein Audio-Codec tragen ihren Teil zum Stromverbrauch bei.

Gemessen haben wir im Windows-Idle-Betrieb ohne Last, mit Cinebench 23 unter 2D-Volllast und mit Prime95 (Version 29.8 Build 6, Small-FFTs, Vollauslastung). Die jeweiligen Leistungs-Werte entsprechen dem System-Gesamtverbrauch.

Test 1: Mit aktivierten Onboardkomponenten:

Für den ersten Test sind die Default Settings aktiv, sodass der Großteil der Onboardkomponenten bereits aktiviert ist. Die Grafikausgabe erfolgt über die GeForce RTX 2060. Wie bereits weiter oben geschrieben, sind alle Stromspar-Features eingeschaltet, was mit den Werten einer manuellen Konfiguration anscheinend gut umgesetzt wurde.

Leistungsaufnahme (normal)

Idle

Leistung in Watt
Weniger ist besser

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MSIs B760M GAMING PLUS WIFI agierte im Leerlauf noch ein kleines Stück effizienter als das hauseigene PRO Z790-A MAX WIFI. In Zahlen ausgedrückt waren es 52,2 W gegenüber 54 W. Insgesamt reichte es für die dritte Platzierung.

Cinebench R23 (normal)

Leistungsaufnahme xCPU

Leistung in Watt
Weniger ist besser

Leistungsaufnahme Prime95 (normal)

inkl. AVX/AVX2

Leistung in Watt
Weniger ist besser

Unter Last ist erkennbar, dass Intels Power-Limit-Empfehlungen nicht eingehalten werden. So wurden mit Cinebench R23 366,8 W und mit Prime95 gar 424,3 W ermittelt. Dies sind verglichen mit den anderen Platinen allerdings noch "geringe" Werte und gehen mit anderen Mainboards noch weit höher.

CPU-Spannungen Prime95 (normal)

inkl. AVX/AVX2

Spannungen in Volt
Weniger ist besser

Die "guten" Verbrauchswerte sind zum Teil auch bei der VCore unter Last zu erklären. 1,186 V wurden vom Mainboard selbst angelegt und dies sichert den zweiten Platz für das MSI B760M GAMING PLUS WIFI.

Da die meisten Anwender nicht alle Onboard-Chips benötigen, haben wir einen Test mit nur einem aktivierten Onboard-LAN und dem Onboard-Sound durchgeführt. Sofern möglich sind hier vorhandene Zusatzchips deaktiviert. Die Spannungen werden weiterhin vom Board automatisch festgelegt, aber alle energiesparenden Features werden zusätzlich manuell aktiviert. Die GeForce RTX 2060 ist weiterhin die primäre Grafikkarte.

Test 2: Mit deaktivierten Onboardkomponenten (1x LAN + Sound an):

Leistungsaufnahme (reduziert)

Idle

Leistung in Watt
Weniger ist besser

Cinebench R23 (reduziert)

Leistungsaufnahme xCPU

Leistung in Watt
Weniger ist besser

Leistungsaufnahme Prime95 (reduziert)

inkl. AVX/AVX2

Leistung in Watt
Weniger ist besser

CPU-Spannungen Prime95 (reduziert)

inkl. AVX/AVX2

Spannungen in Volt
Weniger ist besser

Bei der Minimalausstattung des MSI B760M GAMING PLUS WIFI konnten wir im BIOS nichts nennenswertes deaktivieren, sodass die Werte sich somit nicht ändern.

Leistungsaufnahme nur CPU

Den Test zur Leistungsaufnahme haben wir um einen CPU-only-Test ergänzt. Mit dem PMD von ElmorLabs (Power Measurement Device) können wir die Leistungsaufnahme über die EPS-Stränge feststellen. Somit sind wir in der Lage, die reine Leistungsaufnahme der CPU festzuhalten.

Leistungsaufnahme nur CPU (Idle)

Leistung in Watt
Weniger ist besser

Leistungsaufnahme nur CPU (CB23)

inkl. AVX

in Watt
Weniger ist besser

Leistungsaufnahme nur CPU (Prime95)

inkl. AVX

in Watt
Weniger ist besser

Wenn wir uns die Leistungsaufnahme rein auf die CPU konzentriert anschauen, dann liegt das MSI B760M GAMING PLUS WIFI gleichauf mit dem PRO Z790-A MAX WIFI, nämlich bei 12 W. Anhand einiger ASUS- und einem Gigabyte-Mainboard ist zu sehen, dass es auch noch geringer zugehen kann.

Mit Cinebench R23 wurden 305 W gemessen und mit Prime95 359 W. Das ist zweifelsohne viel und zeigt auf, dass keinerlei Power-Limits greifen, geschweige denn ein ICCMax-Limit. Doch auch hier gilt, dass viele andere Platinen weit mehr Energie aus der Stromleitung für sich beanspruchen. Generell gilt die Empfehlung, im BIOS die Power-Limits und auch das ICCMax-Limit manuell zu fixieren.