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Das B760M GAMING PLUS WIFI von MSI reiht sich nicht in die MSI-Arsenal-Gaming-, MSI-Performance-Gaming- und schon gar nicht in die MSI-Enthusiast-Gaming-Reihe ein. Genau aus diesem Grund fehlt der MAG- und MPG-Zusatz. Der zum Einsatz kommende B760-Chipsatz erlaubt keinerlei CPU-Übertaktung und schließt natürlich die Veränderung des BCLKs mit ein. Aus diesem Grund musste MSI auch auf keine besonders starke CPU-Spannungsversorgung achten. Doch an dieser Stelle sei angemerkt, dass die Abfrage nach dem zu aktivierenden Profil einzig bei der ersten Inbetriebnahme erscheint. Hinterher sind die Power-Limits weit geöffnet und dies hat sich in der Praxis dann auch deutlich gezeigt.
Zu erkennen war dies einerseits bei der Feststellung der Leistungsaufnahme, allerdings auch beim VRM-Bereich mit Temperaturen um die 70 °C. Soll das MSI B760M GAMING PLUS WIFI daher das Board für das eigene System werden, sollte auf eine gute Gehäusebelüftung geachtet werden. Allerdings gibt es auch in diesem Punkt Einschränkungen, denn auf dem Micro-ATX-Mainboard gibt es abgesehen von einem CPU-FAN- und AIO-Pump-Header lediglich zwei System-FAN-Anschlüsse. Als Alternative und als Erweiterung können FAN-Header-Hubs dienen, um zusätzliche Lüfter verwenden zu können. Ein Pluspunkt gibt es für den sehr schnellen POST.
Genügsame Anwender können mit dem MSI B760M GAMING PLUS WIFI aber auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen. Mit den vier DDR5-UDIMM-Speicherbänken ist ein Ausbau bis 256 GB möglich und in der Praxis war nicht bei DDR5-6800, sondern bei DDR5-7600 Schluss. Demnach kann die Arbeitsspeicher-Performance ordentlich gesteigert werden, entsprechende Module und Gutwillen des IMCs vorausgesetzt. Aufgrund des Anschaffungspreises von deutlich unter 200 Euro hat MSI auf die PCIe-5.0-Unterstützung generell verzichtet. Der PEG-Steckplatz arbeitet bis PCIe 4.0 x16 und in Summe sind es zwei M.2-M-Key-Schnittstellen bis PCIe 4.0 x4.
Der große Vorteil des MSI B760M GAMING PLUS WIFI besteht bei den jeweils zwei DisplayPort-1.4- und HDMI-2.1-Grafikausgängen, wodurch über die integrierte Grafikeinheit bis zu vier Monitore simultan angeschlossen und genutzt werden können. Realteks RTL8125BG-Controller ermöglicht LAN-Verbindungen bis zu 2,5 GBit/s und auch ein WiFi-6E-Modul (Intel WiFi-6E AX211) ist mit an Bord. USB 3.2 Gen2x2 wird generell nicht geboten, sondern die beiden USB-3.2-Gen2-Ports sind das Schnellste der Gefühle. Ergänzend werden auch siebenmal USB 3.2 Gen1 und sechsmal USB 2.0 geboten. Gefehlt hat uns dafür jedoch der sehr nützliche Flash-BIOS-Button.
Für ein (kleines) B760-Mainboard sind auch die minimalen 150 Euro für die Beschaffung als ziemlich happig anzusehen. Deswegen kommt auch in diesem Fall unser obligatorischer Preis-Kontrapunkt zum Einsatz. Wer sich an diesem Preis nicht stört, bekommt einen guten Unterbau für den genügsamen Anspruch.
- gute Leistungsfähigkeit mit einer genügsamen CPU-Spannungsversorgung (12+1+1) mit 30A-VCore-MOSFETs
- ausreichende Ausstattung, u.a. vier SATA-Schnittstellen, sieben USB-3.2-Gen1-Buchsen
- zwei M.2-M-Key-Schnittstellen (1x inklusive Kühler) mit bis zu PCIe 4.0 x4
- bis DDR5-7600 sind möglich (anstatt maximal DDR5-6800)
- 2,5-GBit/s-LAN
- Wi-Fi-6E sowie Bluetooth 5.3
- sehr gute Gesamtperformance, gute Stabilität und gute Effizienz im Idle
- schneller POST
- erhöhter Preis
- Intels Power-Limits werden nicht eingehalten
- nur der ALC897-Audio-Codec
- kein Flash-BIOS-Button
- keine USB-3.2-Gen2x2-Schnittstelle
